Ennepetal. Mit Drogen erwischt und dann Polizisten als „Hurensöhne“ beschimpft? Eine Ennepetalerin (20) musste sich vor Gericht verantworten.
Der Tod ihrer Pflegemutter wirft eine junge Frau aus Ennepetal offenbar mächtig aus der Bahn.
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In der Zeit von Mitte Juni bis Ende Juli 2021 wird die 20-Jährige am Dortmunder Hauptbahnhof mit 0,81 Gramm Marihuana erwischt. Nach einer Taxifahrt von Dortmund nach Schwerte rennt sie weg, ohne die fälligen 39 Euro zu zahlen. Als sie bei ihrem Pflegevater in Schwerte auftaucht, kommt es zu einem Streit. Der Vater ruft bei der Polizei an. Am Telefon soll die 20-Jährige die Beamten als Hurensöhne betitelt haben.
Für das Sammelsurium an Straftaten – unerlaubter Besitz von Betäubungsmitteln, Erschleichen von Leistungen und Beleidigung – musste sich die Frau im Amtsgericht Schwelm einem Jugendrichter stellen.
Erstmals als Angeklagte vor Gericht
Für die Ennepetalerin ist es der erste Prozess. Ihre Verteidigerin übernahm zunächst das Reden. „Das mit den Betäubungsmitteln ist richtig.“ Das Marihuana sei für den Bruder der Angeklagten gewesen, habe ihre Mandantin gesagt. Das bestätigte die Ennepetalerin im Gericht.
Was die Taxifahrt anginge, so die Anwältin weiter, habe die Angeklagte erst während der Fahrt gemerkt, dass sie nicht genug Geld bei sich hatte. Und bei dem Streit mit dem Pflegevater habe sie diesen als Hurensohn bezeichnet, nicht die Beamten. Die 20-Jährige könnte allerdings nicht ausschließen, dass das falsch bei den Polizisten angekommen sei.
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Vorstrafen hat die Ennepetalerin keine. Und so stellt der Richter ihr Verfahren vorläufig ein. Leistet die Angeklagte innerhalb von drei Monaten 50 Stunden gemeinnütziger Arbeit ab, wird die Akte endgültig geschlossen.