Schwelm. Die Schwelmerin Darlene Bürger hat so überragende Leistungen erbracht, dass sie sogar einen begehrten Preis abgeräumt hat.
Darlene Bürger ist Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte. Klingt zunächst nicht allzu spektakulär, doch die 24-Jährige hat ihre Ausbildung mit einer Gesamtnote von 1,2 im Helios Klinikum Schwelm abgeschlossen und ist somit nicht nur NRW-weit, sondern gleich deutschlandweit die beste Auszubildende in diesem Beruf. Dafür hat Darlene Bürger nun sogar den Fresenius Ausbildungspreis für herausragende Leistungen erhalten. Doch was reizt die junge Frau überhaupt an diesem Beruf? Wie kam sie dazu und warum hat sie sich für eine Ausbildung statt für ein Studium entschieden?
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Drei Jahre lang hat Darlene Bürger sich ihrer Lehre zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten gewidmet. Für die junge Schwelmerin war es nicht die erste Ausbildung, wie sie verrät. Ihre erste Berufsausbildung hat sie damals abgebrochen. Ihr Vater aber habe sie dann ermutigt, den richtigen Weg zu gehen. Der habe ihr damals geraten: „Schatz, du bist jung und es ist keine Schande, diese Ausbildung vorzeitig zu beenden, es ist eine Stärke. Du merkst, dass es dir nicht liegt oder gefällt, also orientiere dich neu“, erzählt die 24-Jährige auf Nachfrage der Redaktion. Und genau das sei etwas, das die Schwelmerin anderen jungen Menschen ans Herz legen möchte. Jeder soll in ihren Augen seinen eigenen Weg finden und gehen. „Ich würde niemandem klar zu einer Ausbildung raten, geschweige denn davon abraten. Das ist absolut individuell. Für mich war es in dem Moment die richtige Entscheidung“, so Bürger.
Die Ausbildung ist Darlene Bürger insgesamt leichtgefallen, sie liebt pharmazeutische Themen, das Lernen war für sie keine Hürde. Allerdings stellte die damalige Pandemiezeit für die junge Frau eine Herausforderung dar. Ohne Zwischenmenschlichkeit und persönliche Kommunikation fehlte ihr ein wesentlicher Teil. Dennoch hat Darlene Bürger es geschafft. Und zwar mit Bravour wie der Geschäftsführer des Helios Klinikums, Dr. Volker Seifarth, betont. „Sie sind ein richtiger Juwel, liebe Frau Bürger. Ich freue mich, dass sie unserem Team erhalten bleiben“, so Seifarth. Auch der Leiter der Zentralapotheke, Dr. Robert van Gemmern, ist von der 24-Jährigen begeistert: „Sie machen mich sehr happy und stolz.“
Schwelm: Auszeichnung für herausragende Leistungen
Doch wie kam Darlene Bürger eigentliche auf diese Idee? War es ihr großer Berufswunsch? Nein. Über eine Freundin wurde die Schwelmerin auf den Job aufmerksam, erzählt sie. „Sie hatte während unseres Fachabiturs nebenbei in einer öffentlichen Apotheke gearbeitet. Dadurch ist mir das Berufsfeld zum ersten Mal begegnet“, erinnert sich die ausgebildete Pharmazeutisch-kaufmännische-Fachangestellte. Insbesondere die Vielfalt habe ihr schon immer gut gefallen. „Es ist eine ausgewogene Mischung aus Arbeiten am PC, Telefonaten mit Firmen und körperlicher Betätigung bei der Ausgabe der Arzneimittel.“ Hinzukomme, dass Darlene Bürger nicht einfach „stur“ weiterlernen wollte, wie sie sagt. „Für mich war die Mischung aus Schule und Arbeiten im Betrieb super und gelegentlich fehlen mir meine Berufsschultage tatsächlich auch. Ich hatte eine sehr angenehme Klasse und tolle Lehrer, die mich bzw. uns stark unterstützt und gefördert haben“, erklärt sie ihre Entscheidung zur Ausbildung. Ob sie sich heute, drei Jahre später, noch einmal für diesen Weg entscheiden würde, weiß sie allerdings gar nicht. „Im Großen und Ganzen gut, es ist getreu dem Motto: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ gewesen. Ich kann gar nicht so genau sagen, ob ich sie erneut machen würde. Einerseits ja, weil ich gemerkt habe, dass es mich sehr interessiert, aber andererseits gibt es mittlerweile unglaublich viele weitere Berufe, die ich auch ausprobieren wollen würde.“
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Dennoch steht nun an erster Stelle, im Berufsleben anzukommen, das erlernte Wissen einzusetzen und auch zu erweitern. Zu wissen, dass sie etwas bewirkt und anderen Menschen so helfen kann, macht die junge Schwelmerin glücklich. „Ich würde sagen, ich bin ein empathischer Mensch und auch nicht unbedingt introvertiert. Das ist vermutlich kein Nachteil in diesem Beruf. Und durch das persönliche Interesse an dem, was ich tue, kann ich Dinge recht leicht nachvollziehen. Während der Ausbildung war nicht immer alles leicht, aber meistens sehr sinnig und dadurch dann einfacher zu lernen bzw. zu verinnerlichen.“
>>>INFO:
Der Gesundheitskonzern Fresenius verleiht in diesem Jahr zum zehnten Mal den Fresenius Ausbildungspreis an 61 Absolventinnen und Absolventen von Berufsausbildungen oder dualen Studiengängen mit den besten Abschlüssen im Jahr 2022. Die Preisträgerinnen und Preisträger nehmen im kommenden Jahr an der dreitägigen Weiterbildungsmaßnahme „Fresenius Career Starters“ mit den Modulen Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung und Selbstmarketing teil. In diesem Seminar erfahren sie, wie sie beim Berufseinstieg die Herausforderungen der ersten Arbeitsjahre erfolgreich meistern können.
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte verwalten und pflegen den Bestand an Arzneimitteln bzw. Medizinprodukten und anderen apothekenüblichen Waren. Sie bestellen Artikel, nehmen Lieferungen an, kontrollieren und erfassen sie z.B. nach Beschaffenheit, Art, Menge und Preis.