Gevelsberg. Ein Großbrand an der Mühlenstraße in Gevelsberg hielt die Feuerwehr am Zweiten Weihnachtstag stundenlang in Atem.

Ein Großbrand auf einer leerestehenden Industriebrache an der Mühlenstraße forderte am Zweiten Weihnachtstag die Feuerwehr Gevelsberg. Zeitweise waren mehr als 80 Kräfte im Einsatz, die Feuerwehren aus den Nachbarstädten leisteten dabei überörtliche Hilfe. Die Brandursache steht noch nicht fest.

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Um 2.37 Uhr am Montagmorgen war die Gevelsberger Wehr alarmiert worden. Bereits nach drei Minuten trafen die ersten Kräfte aus der nur wenige hundert Meter entfernten Hauptwache am Einsatzort an der Mühlenstraße/Ecke An der Drehbank ein. Aus einer Lagerhalle des etwa 4000 Quadratmeter großen ehemaligen Betriebsgeländes des Chemieunternehmens Wülfing schlugen Flammen, dichter schwarzer Rauch zog über die Stadt. Da die Halle als einsturzgefährdet eingestuft wurde, war ein Innenangriff nur noch bedingt möglich. Darauf hin wurden alle verfügbaren Einheiten der Feuerwehr Gevelsberg sowie eine zweite Drehleiter der Feuerwehr Ennepetal zur Einsatzstelle angefordert. Um die Gefahren eines möglichen Einsturzes besser beurteilen zu können, zog die Feuerwehr einen Bauchfachberater des THW hinzu.

Unterstützung durch Drohne

Der Einsatzleiter unterteilte die Einsatzstelle in zwei Abschnitte. Sowohl von der Mühlenstraße aus als auch vom rückwärtigen Bereich An der Drehbank wurde über beide Drehleitern ein gezielter Wenderohreinsatz vorgenommen. Darüber hinaus bekämpften mehrere Trupps das Feuer im weiteren Verlauf von außen. Die Fachgruppe Drohne der Wehr kontrollierte den Außenangriff, so dass die eingesetzten Wenderohre der Drehleitern zielgerichtet eingesetzt werden konnten und das Feuer effektiv bekämpft werden konnte.

Um den enormen Kräfteeinsatz zu kompensieren, wurden zusätzliche Kräfte der Feuerwehren Schwelm und Ennepetal alarmiert. Diese unterstützten vor Ort und stellten zudem den Grundschutz an der Gevelsberger Hauptwache sicher. Der massive Wassereinsatz zeigte schließlich Wirkung, so dass nach siebenstündigem Löscheinsatz gegen 9.30 Uhr „Feuer unter Gewalt“ gemeldet werden konnte.

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Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich als äußerst umfangreich, so dass das THW Schwelm mit der „Fachgruppe Räumen“ angefordert wurde. Die Kräfte öffneten mit einem Bagger die Außenwand, um zielgerichtet noch vorhandene Glutnester löschen zu können. Mittags konnte der Einsatz beendet werden. Im weiteren Verlauf des Tages soll die Einsatzstelle noch mehrfach kontrolliert werden. Die Reste der völlig zerstörten Halle sollten durch das THW schrittweise abgetragen werden.

Die Versorgungskomponente der Feuerwehr Gevelsberg organisierte die Verpflegung der Wehrleute bei dem kräftezehrenden Einsatz. Insgesamt waren mehr als 80 Kräfte beteiligt. Der Dank der Einsatzleitung gilt den überörtlichen Kräften aus Ennepetal, Schwelm und Sprockhövel, die tatkräftig an der Einsatzstelle unterstützten beziehungsweise an der Hauptwache den Grundschutz sicherstellten. Zudem bedankt sich die Feuerwehr bei der AVU und den Technischen Betrieben Gevelsberg, die ihre benachbarten Räumlichkeiten für die Einsatzkräfte zur Verfügung stellten.

Anwohner über NINA-Warn-App gewarnt

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden Anwohner über die NINA-Warn-App gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, da gesundheitliche Beeinträchtigungen zunächst nicht ausgeschlossen werden konnten. Am Morgen folgte dann aber die Entwarnung. Die Kripo, die in der Nacht bereits vor Ort war, wird zur Brandursache Ermittlungen aufnehmen, sobald der Brandort abgekühlt ist. Brandstiftung ist nicht auszuschließen. Auf der seit mehr als zehn Jahren leerstehenden Wülfing-Brache hatte es in der Vergangenheit mehrfach gebrannt.