Gevelsberg. Immer mehr Schülerinnen und Schüler wollen auf die Realschule in Gevelsberg gehen. Die Stadt investiert in Millionenhöhe, um Platz zu schaffen.
Die Schülerzahlen an der Realschule in Gevelsberg steigen weiter. 505 Schülerinnen und Schüler waren es in 2019, 512 in 2020, 546 in 2021 und Mitte Oktober 2022 schließlich 612. Eine deutliche Entwicklung.
Umbauarbeiten an der Schule sollen helfen, dem Rechnung zu tragen. Schon für 2022 hatte die Stadt Gevelsberg als Schulträgerin daher Millioneninvestitionen vorgesehen. Und auch 2023 beschäftigt der Umbau der Realschule die Stadt weiter.
2,5 Millionen Euro stehen in der Finanzplanung 2023 für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung. Laut Stadt für Planungsleistungen in Sachen energetische Sanierung, aber auch für die Prüfung einer Raumoptimierung im Bestand und die sich daraus ergebenden Bauleistungen. Hintergrund ist dabei auch die Schaffung einer dauerhaften Vierzügigkeit der Schule.
Zusätzliche Klasse als Ausnahme
Die Bezirksregierung Arnsberg hatte für das Schuljahr 2022/23 wieder eine Ausnahmegenehmigung für eine zusätzliche Eingangsklasse erteilt. Um dafür die räumlichen Gegebenheiten zu schaffen, soll unter anderem ein Raumprogramm helfen, für das die eingeplanten Mittel unter anderem vorgesehen sind.
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Ebenfalls auf der Liste stehen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen und Untersuchungen alternativer Lösungsansätze, wie es aus dem Rathaus heißt. „Die Vergabeverfahren für die Architekturleistungen sowie Ingenieurleistungen für Tragwerksplanung und Brandschutz stehen kurz vor Abschluss und können daher kurzfristig beauftragt werden“, erklärt die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Redaktion. „Die Planungsleistungen für die Technische Ausrüstung werden aktuell erneut ausgeschrieben, da keine Angebote im Zuge des durchgeführten Vergabeverfahrens eingegangen sind.“
Die Gelder, die die Stadt für Sanierungsmaßnahmen an der Realschule in 2023 vorgesehen hat, sind aber keine neuen Mittel, die zusätzlich zur eigentlich für 2022 geplanten Summe investiert werden. Stattdessen handele es sich dabei um eine Neuveranschlagung der Mittel aus 2022. Der Haushaltsansatz dafür sei unter Berücksichtigung der im Jahr 2022 verausgabten Mittel veranschlagt worden.
Erste Umbaumaßnahmen fertig
Dabei hätten in diesem Jahr schon Umbaumaßnahmen in Abstimmung mit der Schulleitung stattgefunden. Die Stadt spricht von einer Raumoptimierung im Bestand und dadurch zusätzlichen Unterrichts- und Verwaltungsräumen. Die Umbaumaßnahmen seien im Sommer abgeschlossen worden, so dass neue Räumlichkeiten seitdem zusätzlich genutzt werden können – beispielsweise für Klassenräume, Lehrerzimmer und dergleichen.
Mehr als die Hälfte kommt von außerhalb
Wie in der Vergangenheit machten nach Angaben der Stadtverwaltung auch im Schuljahr 2021/22 die Schülerinnen und Schüler aus den Nachbarstädten einen nicht unerheblichen Anteil der Fünftklässler an der Städtischen Realschule aus.
So haben von den 108 Fünftklässlern mit 55 Schülerinnen und Schülern mehr als 50 Prozent außerhalb von Gevelsberggewohnt. Den größten Anteil machten demnach hierbei die Jungen und Mädchen aus Sprockhövel (15) und Ennepetal (35) aus, was allein insgesamt zwei Klassen bedeutet.
Wegen der im Februar 2022 erzielten Anmeldezahl (123) sei auch für das Städtische Gymnasium Gevelsberg im Wege der Ausnahme eine Genehmigung zur Bildung einer Mehrklasse (zusätzliche fünfte Eingangsklasse) für das Schuljahr 2022/23 von der Bezirksregierung Arnsberg erteilt worden. Prognosen gehen ab dem Jahr 2024 von jährlich mindestens 130 Fünftklässlern an der Schule und somit einer Fünfzügigkeit aus.
„Die Umbaumaßnahmen im Sommer 2022 betrafen die Schaffung der Vierzügigkeit, hierdurch wurde bereits ein Teil der erforderlichen Räumlichkeiten geschaffen“, teilt die Stadtverwaltung mit. Jetzt geht es um die nächsten Schritte. „Die weiteren erforderlichen Maßnahmen zur Schaffung der kompletten Vierzügigkeit sind zwischen den Architekten/Ingenieuren in Abstimmung mit Schulleitung und Schulverwaltung im ersten Halbjahr 2023 auszuarbeiten“, heißt es dazu.
Auf die Frage, was über bauliche Maßnahmen hinaus geschehe, um Platz für eine wachsende Schülerschaft an der Realschule zu schaffen, lautet die Antwort: „Die Stadt Gevelsberg befindet sich mit allen Beteiligten im intensiven Austausch, um eine dauerhafte Vierzügigkeit der Städtischen Realschule schulrechtlich abzusichern.“ Die Stadt wollte sich beispielsweise auch mit den Akteuren abstimmen, die Räume der Realschule außerschulisch nutzen. Zum Beispiel mit dem Heimatverein, der an der Alten Geer seine Heimatstube hat.
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