Gevelsberg. Die Taubenväter verteilen auf der Spendengala 66.666 Euro an viele verschiedene Institutionen. Das ist mit Geld geplant

Eine Schnapszahl hatten die Gevelsberger Taubenväter bei ihrer traditionellen Gala für die zahlreichen Institutionen aus Gevelsberg und Umgebung im Gepäck. Satte 66.666 Euro landeten in diesem Jahr im Spendentopf des gemeinnützigen Vereins „Menschen helfen Menschen“. Eine unglaubliche Rekordsumme, wie es der Vereinsvorsitzende Andreas Linke freudestrahlend betitelte, die man nun als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk ausschüttete. Für die begünstigten Organisationen – ein echter Glücksmoment.

Besondere Spendengala

„Für uns ist diese Veranstaltung jedes Jahr etwas Besonderes und endlich können wir ihr auch wieder einen würdigen Rahmen bieten“, berichtete Linke. Was er darauf bezog, dass man im vergangenen Jahr aufgrund der geltenden Corona-Regelungen ins ehemaligen Rupprecht-Gebäude ausweichen musste und alles eher im kleinen Kreise stattfand. „Wir haben die Veranstaltung mit 2G-Plus durchgezogen, jeder Taubenvater und jeder Spendenempfänger musste sich vorher testen.“ Gott sei Dank haben „wir mittlerweile wieder an Normalität zurückgewonnen“, sagte er glücklich, so dass man die rund 120 geladenen Gäste diesmal im festlich geschmückten Bürgerhaus „Alte Johanneskirche“ empfing und ihnen dort ein stilvolles Ambiente zum gemütlichen Beisammensein bot.

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Durch die Veranstaltung führte WDR-Fernsehmoderator Marc Schulte und die gebürtige Gevelsberger Sängerin Lea Bergen sorgte mit dem Wuppertaler Sänger und Gitarrist Dennis Kresin für die musikalische Untermalung, dessen Repertoire bei den Gästen Momente für Besinnlichkeit auslöste. 2022 konnten die Taubenväter wieder etliche ihrer in den letzten beiden Jahren ausgefallenen Veranstaltungen durchführen, um den Spendentopf zu füllen.

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Den Auftakt machte das Sommerfest vom 5. bis 7. August im Hof der VHS, gefolgt vom Stadionlauf bis hin zum Mondscheinbummel, blickte Andreas Linke kurz zurück. „Und auch bei den Kulturveranstaltungen der Stadt sind wir mittlerweile präsent.“ Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass dem Verein fünf neue „Jungtauben“ zugeflogen sind, unter ihnen der heimische Bundestagsabgeordnete Timo Schisanowski, die mit ihrem Engagement fortan für die gute Sache eintreten. Linke hob aber auch noch einmal explizit hervor, wie groß die Spendenbereitschaft innerhalb der Bürgerschaft sei und wie treu die Menschen den Taubenvätern blieben. Einen solchen Moment beschrieb er sichtlich gerührt mit den Worten: „Man kann es mit Worten nicht beschreiben, wenn Dir jemand plötzlich auf der Straße 50 Euro in die Hand drückt und sagt, das ist für eure Kasse.“

Nicole Tugend vom Awo-Familienzentrum Schultenstraße berichtet im Gespräch mit Marc Schulte (rechts) und Andreas Linke, wofür die Spende verwendet wird.
Nicole Tugend vom Awo-Familienzentrum Schultenstraße berichtet im Gespräch mit Marc Schulte (rechts) und Andreas Linke, wofür die Spende verwendet wird. © WP | André Sicks

Die Taubenväter machen nicht nur wenig Aufsehen um die eigene Person, für sie ist und bleibt es eine Selbstverständlichkeit, dass man authentisch und glaubwürdig in der Öffentlichkeit auftritt. Jeder Cent, der im Laufe des Jahres gespendet wurde, kam am Ende auch immer bei denjenigen an, die die Hilfe benötigen.

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Wo die Unterstützung eingesetzt wird, erzählten einige Spendenempfänger persönlich. Darunter Nicole Tugend, Einrichtungsleiterin vom AWo-Familienzentrum Schultenstraße. „Wir brauchen noch einige Sachen, um die kindliche Bewegung weiterhin bestens zu fördern“, erklärte sie. Und auch im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Gevelsberg scheint der Obolus gut aufgehoben: „Wir nutzen das Geld um unsere neuen Räumlichkeiten noch freundlicher zu gestalten sowie für Dienste, Feiern, Übungen, Ausbildungen und vieles mehr“, berichteten die Vertreterinnen der löschenden Zunft.

Dank an alle, die geholfen haben

Besonders freute sich auch Anna Kreul von der „Willkommensinitiative“ über die Spende. „Wir alle wissen nur all zu gut wie die momentane Situation ist, was geflüchtete Menschen betrifft. „Hier ist Hilfe an zahlreichen Ecken und Kanten angebracht, um den Menschen ein Stück Heimat zu geben.“

Alle Institutionen auf einen Blick

Jeweils 1.500 Euro gingen an die 16 Kindergärten und Kitas in der Gevelsberg, das Tierheim Strückerberg, den Schutz- und Polizeihundeverein, das Städtische Jugendzentrum, die Evangelische Stiftung Loher Nocken, den Mittagstisch von Frau Moll, den Gevelsberger Tafelladen, Mentor – die Leselernhelfer Gevelsberg und die KISS EN-Süd.


Jeweils 1.000 Euro erhielten: die Bambini-Feuerwehr, die Jugendfeuerwehr, das Drevermann Stift, das Hospiz Emmaus, die Förderschule Hiddinghausen, die Ferdinand Hasenclever-Schule, die Tour der Hoffnung, der Therapie- und Ponyhof EPONA Schwelm, der Gevelsberger Seniorenservice und der Förderverein der Kämpenschule Witten.
Über 800 Euro durften sich der Förderkreis Dorf am Hagebölling, der Weiße Ring Ennepetal, das DRK Gevelsberg für die Jugendarbeit, die Missione Cattolica Italiana, der Gevelsberger Kinderschutzbund, Ingrid Bruzek, die Papua-Stiftung, die DLRG Gevelsberg Jugendschwimmausbildung, die Großtagespflege Taka Tuka Land, die Leselernfreunde Bücherei Gevelsberg, Pro Kid Herdecke, der CVJM Gevelsberg, die Lila Damen Schwelm, der Förderverein der Kirmesgruppe Börkey, GEBAL Gevelsberg, der Förderverein LZ 1 der Gevelsberger Feuerwehr, die AIDS-Hilfe EN, die Notfallseelsorge, Sirach Kinder- und Jugendhilfe, die Willkommensinitiative, Pastor Weber für die Musik in Seniorenheime, der Verein Lichtschmiede freuen.

Worte, die nachdenklich stimmten und zeigten, wie wichtig es ist, dass Menschen Menschen helfen um am Ende etwas Gutes zu tun. All jene die von den Taubenvätern finanziell bedacht wurden, spiegelten ein breites Netzwerk dieser Hilfe und Unterstützung wider, sagte Bürgermeister Claus Jacobi und dankte Andreas Linke und seinen Tauben noch einmal für deren unbürokratisches Wirken und Handeln. „Und diese wahnsinnige Summe verdient höchsten Respekt davor, was die Leute da gespendet haben“