Gevelsberg. Mondscheinbummel in Gevelsberg: Für die Feuerkünstlerin Karina Lange war es ein ganz besonderes Heimspiel.

Der Tanz mit den Flammen, mal dynamisch und kraftvoll und dann wieder liebevoll und verspielt. Sie wirbeln um den Körper, die Funken fliegen und dann kommt jener Moment, wenn sie zum Publikum überspringen und dabei ein Leuchten in ihren Augen entsteht. Es sind viele Lichter, die an diesem Abend in der Gevelsberger Innenstadt erstrahlen. Auch die Feuershow von Karina Lange, die zum Mondscheinbummel in ihre Heimatstadt Gevelsberg zurück kehrte und das Publikum begeistert. Pro-City hatte zu dem Erlebniseinkauf am Freitag vor dem ersten Advent eingeladen. Viele Menschen sind gekommen.

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Feuerperformance fasziniert nicht nur das Publikum, auch als Artistin wird man jedes Mal aufs Neue in den Bann der Flammen gezogen, schildert Karina Lange jenen Moment, wenn sie tanzt, mit dem Feuer spielt und dabei Bilder in die Nacht malt. Man merkt es ihr an, dass sie Feuer und Flamme für diese Kunst und für das damit verbundenen Abenteuer ist.

Viele Besucher warfen einen Blick auf die toll geschmückten Schaufenster, die an dem Schaufensterwettbewerb von Pro-City teilnehmen. Auch davor war viel los.  
Viele Besucher warfen einen Blick auf die toll geschmückten Schaufenster, die an dem Schaufensterwettbewerb von Pro-City teilnehmen. Auch davor war viel los.   © WP | André Sicks

Feuer habe sie schon als Kind magisch angezogen, erzählt die Feuerpädagogin. Während ihrer Studienzeit, auch noch danach, ist Karina Lange viel gereist, lebte eine Zeit lang sogar in Lateinamerika, und kam dabei erstmalig mit dem Feuerspiel in Kontakt. Die Menschen an sich würden vom Feuer instinktiv angezogen, erklärt sie, da es nämlich mit Blick „auf Wärme, Licht, Nahrungszubereitung und Industrialisierung“ elementar für deren Entwicklung gewesen sei. Zudem habe es rund um den Globus eine wichtige Bedeutung in Mythen und Riten. „Feuer war immer ein zentraler Punkt des Lebens und der geht heute leider immer mehr verloren.“ Darum macht es ihr Spaß, dieses heiße Element den Menschen durch künstlerische Performance näherzubringen. Auf die Frage ob man besondere Voraussetzungen brauche um als Feuerkünstlerin zu agieren, antwortet sie mit einem Augenzwinkern: „Man sollte wissen wie man ein Feuer löscht, bevor man eins anzündet.“ Denn Sicherheit stehe an erster Stelle.

Hier gibt es viele Fotos von der Veranstaltung

Nach längerer Zeit war Karina Lange nun endlich mal wieder zu Gast in ihrer alten Heimat und ließ beim Mondscheinbummel, gemeinsam mit ihrer Partnerin Nadja Walweski – mit der sie bereits seit zwölf Jahren zusammen auftritt – als Duo „feuerfest“ atemberaubend die Funken fliegen. Das Schöne für sie bei diesem Auftritt sei es, dass sich mit Sicherheit viele bekannte Gesichter im Publikum entdecken ließen. „Leute, die ich beispielsweise seit der Grundschule nicht mehr gesehen habe.“ Was ihrer Meinung nach auch das Besondere an Gevelsberg sei. „Viele Menschen aus früheren Tagen sind hier geblieben oder irgendwann einmal wieder zurück gekommen“, schwärmt sie.

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Der Auftritt von „feuerfest“ war nur ein Höhepunkt beim diesjährigen Mondscheinbummel. Adventliche Stimmung, jede Menge Lichterglanz, süße und herzhafte Leckereien, der erste Glühwein und dazu auch noch ein extra langer Shoppingspaß sorgten bei vielen für eine gesellige Atmosphäre.

Die Stadt habe ihre Herzen und Tore geöffnet, freute sich Andreas Niehues, der Vorsitzende von Pro-City Gevelsberg, und zeigt sich zufrieden. „Ein Angebot, das wieder einmal ankam“, lautete sein erstes Fazit.

Besonders waren auch jene 15 Schaufenster, die gemeinsam den ersten „Gevelsberger Schaufenster-Wettbewerb“ bilden. Die Einzelhändler hatten sich hierfür Gestaltungskonzepte rund um das Thema „Gevelsberger Weihnachtszauber“ einfallen lassen, über die man nun bis zum 5. Dezember mittels Wertungskarten, die in den teilnehmenden Geschäften ausliegen, oder online abstimmen kann. „Schaufenster-Gestaltung bietet vielfältige Möglichkeiten“, sagte Citymanagerin Lena Becker. Sie diene nicht nur der Warenpräsentation, sondern stelle auch eine Brücke zum Kunden her und sei zudem ein wichtiges Marketingelement.

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„Hinsehen, Handeln, Farbe bekennen!“ – so lautet das diesjährige Motto des Runden Tisches EN gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt. Die Botschaft dahinter: Aufmerksam für häusliche Gewalt im eigenen Umfeld zu sein und nicht wegzuschauen. „Es geht darum Haltung zu zeigen und bei Anzeichen Häuslicher Gewalt Unterstützung anzubieten“, appellierte Christel Hofschröer. Die Gleichstellungsbeauftragte hatte zum alljährlichen Mondscheincafé vor der VHS eingeladen, das allen Gästen und den Akteurinnen des Runden Tisches die Möglichkeit bot, sich locker über Beratungsangebote zu informieren und ein Getränk zugunsten des Frauenhauses und der Gevelsberger Tafel zu sich zu nehmen. Und um deutlich zu machen: „Wir sagen Nein zu Gewalt an Frauen.“

Mehr Fotos gibt es im Internet unter www.wp.de/gevelsberg