Gevelsberg. Seit Jahren wird mit der Deutschen Bahn diskutiert, jetzt werden Fakten geschaffen. Das ist die Lösung für die Haltestelle Gevelsberg-Knapp.

Ist das jetzt endlich die Lösung für den barrierefreien Umbau der S-Bahn-Haltestelle Gevelsberg-Knapp? Nach vielen Jahren endloser Diskussionen mit der Deutschen Bahn will die Stadt zusammen mit der Politik Fakten schaffen. Erst im Stadtentwicklungsausschuss (28. November) und abschließend im Rat (7. Dezember) soll eine Entscheidung darüber getroffen werden, wie Bahnfahrer künftig auf beiden Seiten ohne Stufen ans Gleis kommen können. Die Rampenlösung, die zur Debatte steht, ist aus Sicht der Stadt sowohl umsetzbar als auch bezahlbar. Damit soll endlich Bewegung in die Sache kommen.

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Eigentlich hat die Stadt Gevelsberg mit der Haltestelle nichts zu tun. Der Haltepunkt ist eine Anlage der Deutschen Bahn, die sich selbst um einen barrierefreien Zugang kümmern muss. Doch die argumentiert schon seit Jahren damit, dass dort zu wenig Fahrgäste unterwegs seien, erst würden frequentierte Haltestellen in den Blick genommen.

Die Jahre vergingen, Ausbauprogramme kamen und gingen. Doch Gevelsberg-Knapp steht noch immer auf keiner Modernisierungsliste. In der Verwaltungsvorlage an die Politik wird mitgeteilt, dass die Bahn in einem Gespräch mit der Stadt im Januar erklärt habe, dass aus personellen Gründen der Umbau nur für eine geringe Anzahl von Haltepunkten pro Jahr geplant werden könne. Für Gevelsberg-Knapp wurde das Jahr 2032 ins Spiel gebracht. Eine Zeitschiene, die die Stadt nicht hinnehmen will.

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Daher hatte die Stadtverwaltung daraufhin – auf eigene Kosten – ein Büro mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt, um die Planung zu beschleunigen. Es wurden viele verschiedene Varianten überlegt. Die aus Sicht der Stadtverwaltung beste und praktikabelste Lösung wird nun der Politik vorgelegt.

Diese sieht vor, am Ende des Park-and-Ride-Parkplatzes eine Rampe aufs Gleis zu führen, dort, wo die Busse wenden. „Hierbei ist mit lediglich einem Richtungswechsel und einer Rampenlänge von etwa 75 Meter von den geringsten Kosten auszugehen“, schreibt die Verwaltung. Für diese Variante spricht, dass an dieser Seite das Gefälle zum Gleis nicht so hoch ist wie auf der anderen Seite, auf der sich die Treppenanlage befindet. Zwar müsste die Rampe über Privatgrundstücke geführt werden, doch Gespräche mit den Eigentümern hätten ergeben, dass diese einer „Inanspruchnahme oder einem Verkauf benötigter Teilflächen grundsätzlich positiv gegenüberstehen, jedoch zunächst die konkrete Planung abwarten möchten“, heißt es in der Vorlage an die Politik.

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Die Kosten für Planung, Baugrunduntersuchung und Umsetzung werden von dem Planungsbüro auf etwa 560.000 Euro geschätzt. Es ist nicht die erste Lösung, die aus dem Gevelsberger Rathaus kommt, aber es ist die am meisten Erfolg versprechende. Die Verwaltung teilt dazu mit, dass beim VRR als Fördergeber diese Variante bereits als Projekt angemeldet sei. Wenn die Gevelsberger Politik grünes Licht gibt, und alle Details ausgearbeitet sind, würde die Stadt VRR und Deutsche Bahn zu einem Termin einladen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das Argument der Bahn, dass es keine Kapazitäten für eine Planung gebe, zählt dann nicht mehr. Und auch wenn die Stadt die Vorarbeiten gemacht hat, ist die Bahn weiter in der Pflicht, sich um ihre Anlagen zu kümmern. Mit einem politischen Beschluss in Gevelsberg mehr denn je.