Gevelsberg. Ein Bewaffneter hat eine Tankstelle in Gevelsberg überfallen. Die Polizei fahndet aktuell mit Spürhunden in der Innenstadt. Es gibt Neuigkeiten.
Der Mann betritt den Verkaufsraum, geht zur Kasse und zieht eine Waffe. Er hält sie der Verkäuferin vor und zwingt sie zur Herausgabe des Bargelds. Die Lietmann-Tankstelle an der Hagener Straße (Lietmann Mineralöle und Waschcenter GmbH) wurde am Donnerstag Tatort eines Raubüberfalls. Aktuell läuft in der Gevelsberger Innenstadt ein aufwändiger Fahndungseinsatz. Denn: Der Täter hat am Tatort eine Spur hinterlassen.
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Der Raubüberfall ereignete sich am Donnerstag gegen 21 Uhr, zwei Stunden vor Geschäftsschluss. Nach Angaben der Polizei betrat der Täter den Verkaufsraum, ging zielgerichtet auf die Kasse zu und zwang die 53 Jahre alte Angestellte mit vorgehaltener Waffe zur Herausgabe des Bargeldes. Er hatte eine Tüte dabei, in die er das ausgehändigte Geld packte. Danach flüchtete der Täter zu Fuß vom Tankstellengelände. Ob er in der Nähe ein Fluchtauto stehen hatte, ist nicht bekannt.
Die Situation muss sich so schnell abgespielt haben, dass der Polizei aktuell nur eine grobe Täterbeschreibung vorliegt. Die Rede ist von einem männlichen Täter. Er habe eine Mund-Nasenschutz-Maske getragen und eine Kappe aufgehabt, zu derem weiteren Aussehen der Polizeipressestelle nichts bekannt ist. Auch über das mögliche Alter, die Haarfarbe und Bekleidung konnte die Pressestelle keine weiteren Angaben machen. Die 53 Jahre alte Angestellte blieb bei dem Raubüberfall zum Glück unverletzt und wird nach Angaben der Polizei psychologisch betreut.
Unmittelbar nach der Tat leitete die Polizei in Gevelsberg eine großangelegte Fahndung ein. Denn der Täter hatte am Tatort eine Spur hinterlassen, wie die Polizei mitteilte. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde nicht näher beschrieben, worum es sich handelt.
Wahrscheinlich handelt es sich um Spurenmaterial mit Geruchsablagerungen des Täters. Die Polizei machte sich am Donnerstagabend mit Diensthunden, mit sogenannten Personenspürhunden (Mantrailer), auf die Suche nach dem Täter. Ein Polizeihubschrauber wurde herbeigerufen, der die Fahndung unterstützte.
Im Zuge dessen kam es am späten Abend auch zu Begegnungen und Kontrollen von Personen, die von Augenzeugen als Festnahme gedeutet wurden, was aber nicht zutraf, wie die Polizei am Freitag Vormittag erklärte. Es habe keine Festnahme gegeben, widersprach Pressesprecherin Sonja Wever Aussagen von Zeugen, die in den sozialen Netzwerken bereits die Runde machten.
Die Fahndung nach dem Täter aufgrund des am Tatort zurückgelassenen Spurenmaterials wurde am Freitag fortgesetzt. In der Gevelsberger Innenstadt sind aktuell mehrere Spürhunde im Einsatz. Die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr verfügt über zwei solcher speziell ausgebildeten Diensthunde. Im Einsatz sind außerdem Spürhunde benachbarter Polizeibehörden.
Vor nicht einmal zwei Wochen, am Samstag, 5. November, ereignete sich ein Raubüberfall auf die Westfalen-Tankstelle an der Wittener Straße in Gevelsberg. Auch dort zog der Täter eine Schusswaffe, zwang zur Herausgabe des Bargeldes in eine selbst mitgebrachte Tüte und flüchtete zu Fuß vom Tatort. Ob es ein Zusammenhang zwischen beiden Taten gibt, ist derzeit völlig offen. Dies sei aber selbstverständlich Teil der Ermittlungen, teilte Polizeisprecherin Sonja Wever mit.
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