Ennepetal. Anwohner in Ennepetal sind genervt. Seit Wochen funktionieren Internet und Telefon nicht mehr. Von ihren Anbietern fühlen sie sich hingehalten.
Den Mittwoch, 20. Juli dieses Jahres, werden Anwohner des Saarlandringes und der Straße “Auf der Hardt” in Ennepetal-Milspe so schnell nicht vergessen. Ein ohrenbetäubender Knall. Dann fiel das Internet aus und das Festnetztelefon blieb still. Das ist jetzt lange her. Gudrun Löwe-Dietzko und ihr Mann Ralf Dietzko aus dem Haus Saarlandring 8 hatten bis Montag (7. November) immer noch kein Festnetz und sind verärgert.
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Ihr Anbieter 1&1 stellte der Familie wieder einmal Datenvolumen für das Internet zur Verfügung. Mehr aber auch nicht.
Am Samstag war die Telekom bei ihnen im Hause - bei den Mitbewohnern Dorothea und Klaus Oehm. Dort wurde der Router ausgetauscht und wie ein Wunder: Internet und Festtelefon sind wieder zu nutzen. Die Oehms sind Telekom-Kunden.
„Es rumste heftig!” erinnert sich Klaus Oehm an den Mittwoch im Juli. Die Telekommunikation der Ehepaare Dorothea und Klaus Oehm sowie Gudrun Löwe-Dietzko und Ralf Dietzko waren plötzlich vom Blitz lahmgelegt.
Immer wieder neue Termine genannt bekommen
Beide Ehepaare stehen schon seit längerer Zeit in Kontakt mit ihren Telekommunikationsanbietern. Beide bekamen immer wieder neue Termine genannt, die Oehms von der Telekom, die Dietzkos von 1&1. Aber die Telefone blieben still und das Internet ging nur mit Sticks und Datenvolumen, zur Verfügung gestellt von den Anbietern.
Durch eine Rufumleitung erhielten die Oehms ankommende Gespräche wenigstens auf ihr Handy, nicht so die 1&1-Kunden, wie Gudrun Löwe-Dietzko dieser Zeitung sagte.
Die Familie Müller aus dem gegenüberliegenden Haus Saarlandring 5, auf deren Grundstück der Blitz am Swimmingpool einschlug und auch Schäden an Geräten im Haus verursachte, ist schon 14 Tagen nach dem großen Knall wieder telefonisch erreichbar gewesen. Das erfuhr diese Zeitung von der Familie.
Es gibt auch Haushalte im Saarlandring, die überhaupt nicht betroffen waren. Dagegen fiel die Kommunikation in der Familie Wehnert aus der Straße “Auf der Hardt” aus. Erst vor wenigen Wochen ist der Fehler bei ihnen gefunden worden. Ein Bautrupp der Telekom hatte auf dem Bürgersteig ein Loch gebuddelt und den dort abzweigenden Anschluss zum Haus überprüft. “
Immer wieder vertröstet
Es dauerte gerade fünf Minuten, da hieß es: Der Stecker ist kaputt!” berichtet Jens Wehnert, der das wochenlange Warten auf die Reparatur des Anschlusses für wirklich unbefriedigend hält, bei allem Verständnis für möglichen Personalmangel.
Auch das Ehepaar Oehm erhielt schon vor einigen Wochen Besuch von der Telekom. “Eine Buchse wurde ausgebaut, eine neue eingebaut” schildert Dorothea Oehm . “Für den Router müsste ein anderer Kollege kommen!” zitierte sie den Techniker.
Der Kollege sei dann auch am anderen Tag gekommen, habe nachgeschaut und sich dann mit den Worten verabschiedet: ”Da muss ein Bautrupp her!”“
Am Telefon sind sie alle freundlich!” sagt Gudrun Löwe-Dietzke, die 1&1-Kundin, ebenso berichtet es Klaus Oehm, der Telekom-Kunde. Beide Ehepaare hoffen auf den baldigen Besuch des Bautrupps. Die ganze Situation sei recht nervig. Sollte der Bautrupp der Telekom am Haus Saarlandring 8 erfolgreich sein, würden sie als 1&1 Kunde auch davon profitieren, meint Gudrun Löwe-Dietzko.
Antwort der Telekom
Nach einer telefonischen Anfrage dieser Zeitung bei der Telekom-Pressestelle folgten am Donnerstag noch schriftliche Fragen per E-Mail. Die Antwort kam am Freitag. Nico Göricke von der Telekom-Pressestelle schrieb: „Das betreffende Kabel wurde durch den Blitzschlag leider an mehreren Stellen beschädigt. Für solche Entstörungen sind leider immer umfangreiche Tiefbauarbeiten und Genehmigungen notwendig. Zunächst musste der Fehler aufwendig eingemessen bzw. lokalisiert werden, denn wir können nicht auf Verdacht die Straße aufreißen, um die genaue Schadensstelle zu finden. Blitzfehler sind zudem erheblich schwieriger einzugrenzen und zu finden, da es oftmals wie in diesem Fall gleich mehrere Fehlerstellen im Kabel auf mehreren Teilstücken gibt. Die Fehlerstellen wurde aber gefunden und meine Kollegen von der Montage haben das Kabel daraufhin umgehend instand gesetzt. Alle betroffenen Kunden wurden nach und nach wieder geschaltet, bis alle wieder am Netz waren. Anschließend haben wir nochmals eine Einzelstörung für die Adresse Saarlandring 8 erhalten. Gleich am nächsten Tag waren die Kollegen vom Außendienst erneut vor Ort. Dabei haben sie festgestellt, dass der Router der Familie (Oehm- die Red.) defekt ist. Mit dem Kunden stehen wir im Kontakt und haben für morgen einen Termin vor Ort vereinbart. Der Servicetechniker bringt dabei einen neuen Router mit!“
So geschah es auch am Samstag. Festnetztelefon und Internet gehen wieder. Wie Klaus Oehm sagt, wurde aber noch der Einsatz eines Bautrupps angekündigt.
Darauf setzt jetzt das Nachbarehepaar Dietzko, denn es gebe wohl Kontakte zwischen 1&1 und der Telekom. Es beruft sich auf den Anbieter 1&1.
Telekom-Sprecher Göricke schreibt weiter: „Über Kunden von Wettbewerbern wie z. B. 1&1 können wir keine Aussagen treffen, dafür ist der jeweilige Anbieter zuständig. Sind Leitungen der Telekom betroffen, die ein Wettbewerber angemietet hat, ist immer der jeweilige Anbieter in der Pflicht, diese Störung den bekannten Ansprechpartnern in unserem Hause mitzuteilen. Die Kunden anderer Anbietern müssen sich immer an ihren jeweiligen Anbieter wenden und dort ihre Störung melden. Wir dürfen in diesen Fällen leider nicht direkt helfen, denn es besteht kein Vertrags- und Kundenverhältnis mit der Deutschen Telekom. Der jeweilige Anbieter setzt sich dann mit uns in Verbindung!“