Ennepetal. Frieda aus Ennepetal ist wohl Deutschlands ältestes Pony und nur noch zwei Jahre vom Weltrekord entfernt. Warum die Chancen darauf gut stehen.
Sie lebt noch, und damit rückt ein Rekord für die Ewigkeiten immer näher ran. Frieda, das wahrscheinlich älteste Pony Deutschlands, ist mittlerweile 54 Jahre alt und verbringt seinen Lebensabend ganz zufrieden auf dem Gnadenhof der Shettyhilfe Ennepetal.
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Die Uralt-Ponydame Frieda, über die diese Zeitung in der Vergangenheit bereits mehrmals berichtete, zeigt abgesehen von der üblichen Altersschwäche keine Beschwerden. Dass sie sich bald über die sogenannte „Regenbogenbrücke“ begeben würde, scheint noch in weiter Ferne zu liegen. „Trotz ihres hohen Alters lässt es sich Frieda nicht nehmen, jeden Tag auf die Weide zu gehen“, berichtet Petra Kruse, 1. Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins in Meininghauen, über das muntere Wesen der alten Ponydame.
Auf der Weide ist die alte Frieda, die 2019 vorm Schlachter gerettet wurde und seitdem auf dem Hof von Petra Kruse ihr Leben genießt, daher nicht allein. Abgetrennt in einem anderen Bereich der Koppel bleibt sie mit der „Rentner- und Krankengruppe“ dicht zusammen, weiß Petra Kruse: „Die sind alle über 30 Jahre alt und haben die gleichen Bedürfnisse.“
Doch Frieda ist unter den Oldies noch etwas ganz besonderes. Sie wurde 1968 in Sachsen geboren und ist damit heute 54 Jahre alt. Wahrscheinlich ist sie damit Deutschlands ältestes Pony. Es liegen zumindest keine Informationen über noch älteres, lebendes Pony hierzulande vor.
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Gut möglich, dass sie sogar das älteste lebende Pony der Welt ist. Auch darüber gibt es aktuell keine Informationen. Und in zwei Jahren könnte sie sogar einen Weltrekord für die Ewigkeit knacken. Das älteste jemals registrierte Pony wurde 56 Jahre alt und lebte in England.
Nur noch Heubrei
Wie Frieda, der alle Beißer im Maul fehlen, haben auch ihre vierbeinigen Genossen Zahnprobleme, die eine gesonderte Nahrungszufuhr bedürfen. Harte Nahrung wie Pellets zu zerkauen, ist daher gar nicht möglich. Daher mischt Petra Kruse für die „Oldies“ zweimal täglich einen Heubrei an, den sie gemächlich im Rentnertempo verspeisen. Auch aus diesem Grunde wäre eine Zusammenführung der beiden Pony-Generationen fatal, da die agileren Jüngeren den Alten das Futter streitig machen würden.
Aktionen zur Bespaßung und Abwechslung werden im Gegensatz zu den jüngeren Tieren mit der alten Gruppe nicht mehr durchgeführt. „Die sind einfach froh, wenn sie ihre Ruhe haben“, bestätigt Petra Kruse. Dennoch gebe es eine ganz bestimmte Gruppendynamik: „Frieda ist definitiv die Chefin der Gruppe. Sie ist ranghoch und lässt sich nichts sagen“, macht Petra Kruse mit einem Schwung Erheiterung in ihrer Stimme klar. „Das merkt man auch daran, dass sie pummelig geworden ist. Sie frisst den anderen den Brei weg.“
Von Altersschwäche keine Spur
Von Altersschwäche sei bei Frieda absolut keine Spur. Auch die große Bürste, ein ausrangiertes Reinigungsteil einer Kehrmaschine, habe die 54-Jährige in Beschlag genommen. Die im Boden einbetonierte Stange mit Bürste dient als Massagegerät, mit der die Ponys ihre Rücken bearbeiten können. „Frieda nutzt es am meisten“, sagt Petra Kruse. Aufgrund ihres guten Zustandes seien auch keine Gesundheitschecks nötig, der wiederum wieder hohe Kosten mit sich bringen würde.
Die steigenden Lebenshaltungskosten gehen an dem Ennepetaler Verein auch nicht spurlos vorbei. Seit der Gründung im Jahr 2016 sind immer mehr Vierbeiner hinzugekommen, aktuell leben 25 Ponys und Pferde auf dem Hof der Shettyhilfe – sie alle müssen mit Futter versorgt und gelegentlich von Tierärzten behandelt werden. „Die Heukost ist sehr teuer geworden“, kommentiert Kruse dabei. Allein für die Versorgung von Frieda und der anderen vierbeinigen Senioren geht täglich bald ein ganzer Sack an Heupellets drauf, das sind etwa 12 Kilogramm Trockenmasse, welche wiederum in Wasser aufgelöst wird.
Der Verein, der auf Spenden angewiesen ist, muss sich mit den steigenden Fixkosten arrangieren. Die Uralt-Ponydame Frieda hat eine Spenderin, die jeden Monat einen Betrag für sie auf das Konto der Shettyhilfe überweist. Diese Spenderin wohnt in Österreich, wurde aber dennoch auf den gemeinnützigen Verein und die Seniorin Frieda aufmerksam. „Wir schicken immer wieder Fotos. Zu einem Besuch ist es wegen der räumlichen Entfernung leider noch nicht gekommen“, so Petra Kruse, die sich dennoch über jedes Engagement zugunsten der Tiere freut.