Gevelsberg. Eine Stunde schauten die Bewohner des Hauses in Gevelsberg nicht in ihren Vorgarten. Dann waren da nur noch Furchen, Löcher und Schlamm.

Nur wenige Minuten haben gereicht, um Verwüstung und Chaos anzurichten. Schlamm klebt am Fensterrahmen, der Vorgarten ist mit tiefen Furchen durchzogen, Blumenkübel sind zerbrochen, der Gehweg ist völlig verschmiert und auch die Hausfassade ist übersät von Schmutz. Was ist an diesem Dienstag, 25. Oktober, an der Breddestraße in Gevelsberg passiert?

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Auch wenn seitdem einige Tage vergangen sind: Gerhard Lewandowski kann noch immer nicht glauben, was er vor seiner Haustür sieht. Selbst mit dem Hochdruckreiniger ist kaum was zu machen, der getrocknete Lehmboden ist überall und die Frage nach dem Verursacher allgegenwärtig. Er sagt: „Niemand in der Nachbarschaft hat etwas gesehen“, und hofft, dass sich vielleicht doch noch Zeugen melden, die am vergangenen Dienstag etwas ungewöhnliches mitbekommen haben. Seltsam ist, was da in dem Gevelsberger Vorgarten passiert ist, auf jeden Fall und extrem ungewöhnlich.

Zeugen gesucht

Was es auch immer war, es muss innerhalb einer Stunde passiert sein: Seine Frau habe gegen 11 Uhr das Haus verlassen und sei zur Arbeit gegangen. Da sei noch alles in Ordnung gewesen. Als die Tochter gegen 12 Uhr ankam, traute sie ihren Augen kaum, als sie das Chaos sah.

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„Wir haben bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung erstattet“, erklärt der Gevelsberger. Auf Nachfrage hatte die Polizei von dem Sachverhalt keine Kenntnis, verwies aber auf Montag, um nähere Infos zu erhalten. Gerhard Lewandowski hat viele Fotos von dem Schaden gemacht, um all das zu dokumentieren und noch mehr Telefonate geführt, um etwas herauszufinden. „Ich habe unter anderem bei der AVU angerufen, der Stadt, der Unteren Wasserbehörde, niemand wusste etwas“, erklärt er. Eine Baustelle sei ebenfalls nicht in der Nähe, nichts deutet darauf, was passiert sein könnte. „Die ganze Sache ist ein großes Rätsel“, sagt der Gevelsberger.

Geregnet hat es nicht am Dienstagvormittag: Dennoch sind dort Schlamm und tiefe Furchen zu sehen.
Geregnet hat es nicht am Dienstagvormittag: Dennoch sind dort Schlamm und tiefe Furchen zu sehen. © WP | Privat

Mittlerweile hat er zumindest eine Idee, was passiert sein könnte. Ein Bekannter brachte ihn darauf. „Vielleicht hat das alles ein wassergetriebener Bohrer angerichtet“, erklärt Gerhard Lewandowski. Diese werden genutzt, um Kabel im Boden zu versenken oder für Fernwärmelöcher. „Es gibt da dutzende Firmen, die sowas machen“, sagt der Gevelsberger. Und es müsse auch gar nicht sein, dass das von dem Verursacher bemerkt worden sei. „Die Dinger schießen unterirdisch durch den Boden und dann ist wohl einer bei uns hochgekommen, zumindest sieht es so aus“, sagt er. Dafür würden die Furchen sprechen, das Loch in der Erde, der verteilte Schmutz. „Wenn der Bohrer unkontrolliert Wasser und Schlamm verteilt, bevor er wieder zurück gezogen wurde, könnte er die massiven Spuren hinterlassen haben.“ Aber all das sei nur Spekulation.

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Für ihn und seine Familie sei es wichtig zu erfahren, was genau passiert. Die Sorge, dass sich diese unfreiwillige Gartenumgestaltung wiederholen könnte, lässt Gerhard Lewandowski nicht los. Am meisten macht er sich aber Gedanken darüber, dass vielleicht ein noch viel größerer Schaden angerichtet worden sein könnte, den man aktuell nur noch nicht sehen kann. „Da liegen Kabel, Abwasserrohre, nicht, dass das was kaputt gegangen ist?“

Die Gevelsberger Familie hofft, dass das Rätsel gelöst wird, damit endlich wieder Ruhe einkehren kann.