Schwelm. Im ehemaligen Hesterberg in Schwelm entsteht ein Standort der VBG-Fahrschule. Es wird ein „Flagship-Store“ mit mehreren Besonderheiten.

Lediglich wenige Tage, nachdem Wirtschaftsförderin Daniela Mehling bei einem Rundgang durch die Schwelmer Innenstadt Pläne und Ideen vorstellt, wie das Leerstandsproblem angegangen werden soll, folgt eine erfreuliche Nachricht: Im leerstehenden Lokal in der Hauptstraße 47 (ehemals R+S Schuhe, zuvor Hesterberg) entsteht neues Leben. Daniel Siebert, Inhaber der VBG-Fahrschule, eröffnet dort einen weiteren Fahrschulen-Standort.

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Fahrlehrer und Geschäftsführer Daniel Siebert von der VBG-Fahrschule. Ursprünglich wollte er den neuen Standort in der Schwelmer Innenstadt bereits am 1. Oktober eröffnen.
Fahrlehrer und Geschäftsführer Daniel Siebert von der VBG-Fahrschule. Ursprünglich wollte er den neuen Standort in der Schwelmer Innenstadt bereits am 1. Oktober eröffnen. © WP | Privat

Bereits während des Stadtrundgangs kamen erste Vermutungen zu diesem Vorhaben auf. Nun hat Siebert die Ladenlokal-Übernahme im Gespräch mit der Redaktion bestätigt. Derzeit wartet der Inhaber der VBG-Fahrschule noch auf die Freigabe durch das Straßenverkehrsamt des Kreises, wie Daniel Siebert berichtet. „Durch das Bauordnungsamt der Stadt Schwelm haben wir bereits die Freigabe“, fügt er hinzu. Nun hofft er, dass die an den Kreis gebundene Freigabe in der kommenden oder darauffolgenden Woche erfolgt.

Ursprünglich wollte Daniel Siebert den neuen Standort in der Schwelmer Innenstadt bereits am 1. Oktober eröffnen. „Die Renovierungsarbeiten in dem Ladenlokal haben aber so lange gedauert. Als wir das Lokal übernommen haben, war noch das ganze Interieur des Schuhgeschäfts drin. Da hätten wir schneller ein Schuhgeschäft als eine Fahrschule eröffnen können“, berichtet er. Zudem gab es im vergangenen Monat einen Wasserschaden, durch welchen die gesamte Kanalisation „hoch“ kam. „Jetzt ist aber alles behoben und saniert.“ Die aufwendigen Umbaumaßnahmen sollen an diesem Samstag, 29. Oktober, abgeschlossen sein.

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Die neue Fahrschule in der Hauptstraße 47 setzt den Fokus insbesondere auf E-Mobilität, erklärt Inhaber Daniel Siebert. „Das wird dort quasi unser Flagship-Store. Wir werden das Design komplett ändern und gehen mehr auf die Mobilitätsanforderungen ein.“

Natürlich stehe nach wie vor der Führerscheinerwerb im Vordergrund, dennoch wolle Siebert sich zukunftsorientiert aufstellen. „Wir haben seit diesem Jahr zehn E-Autos im Einsatz.“ Denn auch beim aktuellen Führerscheinerwerb werde derzeit viel auf Elektromobilität gesetzt. „Daher wollen wir in dem Bereich auch Schulungen anbieten und werden mit zwei Autohäusern zusammenarbeiten.“ Welche Autohäuser das sind, das darf Daniel Siebert jetzt noch nicht verraten.

Mehr Menschen in die Schwelmer Innenstadt locken

Außerdem werden am neuen Schwelmer Standort zwei Fahrsimulatoren installiert. Mithilfe dieser können Fahrschüler einen Großteil der Fahrstunden auf dem Simulator absolvieren und müssten so „im Idealfall weniger Fahrstunden im Auto“ erledigen. Auch an den Standorten in Ennepetal (Zentrale) sowie in Gevelsberg gibt es bereits die modernen Fahrsimulatoren. „Aufgrund dessen werden wir auch die Öffnungszeiten ausdehnen“, fügt Siebert hinzu.

Das Fahrschulunternehmen im Überblick

Insgesamt ist es der sechste Standort des Fahrschulunternehmens.

In Schwelm ist es nun die zweite Fahrschule von Daniel Siebert, die erste befindet sich in der Moltkestraße 3.

Hinzukommen die Standorte in Ennepetal (Zentrale), Ennepetal-Mislpe, Gevelsberg, Sprockhövel-Hasslinghausen sowie in Wetter-Volmarstein.

Die weitere Besonderheit: Das „Best-Ager-Programm“. „Das werden wir da auch verwurzeln, das Projekt richtet sich an ältere Kraftfahrer, die unter anderem mobil bleiben, sich über Neuerungen im Straßenverkehr informieren oder aber einfach noch mal ihre Fahrfähigkeit prüfen und sich attestieren lassen wollen“, erklärt der Inhaber der VBG-Fahrschule.

Das Programm habe man gemeinsam mit „Kollegen in Norddeutschland ausgearbeitet“. Dort ist das Projekt schon in vollem Gange und durchaus erfolgreich, berichtet Siebert. „Es gibt sozusagen zwei Gruppen“, erklärt er weiter: Zum einen seien das die älteren Menschen, die von selbst kommen, um ihren Angehörigen zu zeigen, dass sie noch durchaus fahrtüchtig sind. Und zum anderen ist es die Gruppe, dessen Teilnehmer meist von Kindern oder Enkelkindern geschickt werden mit der Intention: „Ich glaube, ich kann das nicht mehr“. Diesbezüglich macht Daniel Siebert allerdings auch deutlich: „Wir wollen hier niemandem den Führerschein wegnehmen, wir geben da einfach eine sehr neutrale und fundierte Aussage.“

Die bekannten Weiterbildungen für Berufskraftfahrer sind ebenso in der Hauptstraße 47 im Angebot. „Die werden immer samstags stattfinden. Genau wie die Erste-Hilfe-Kurse. Beides sind Ganztagesveranstaltungen, so wollen wir auch große Personengruppen in die Stadt ziehen“, stellt der VBG-Inhaber klar.

In diesem Zuge rechnet er damit, dass die jeweiligen Kurs-Gruppen eben auch das Gastronomie-Angebot in der Kreisstadt an den Samstagen verstärkt nutzen werden. „Stand heute gehen wir davon aus, dass alles in drei Wochen fertig ist“, blickt Daniel Siebert zuversichtlich auf eine Eröffnung seines dann sechsten Fahrschulen-Standorts Mitte November.