Schwelm. Bei einer Schwelmerin wurde eingebrochen. Der Schrecken sitzt tief. Im Haus herrscht nicht nur Verwüstung. Auch der gesamte Schmuck fehlt.
Der Schock sitzt bei Christa Müller noch tief. Sie möchte gern anonym bleiben, will aber dennoch ihre Geschichte erzählen von dem Einbruch in ihre Wohnung, in ihre Privatsphäre. Ihr richtiger Name sowie die Adresse sind der Redaktion bekannt.
Keine 24 Stunden ist es her, dass bislang noch unbekannte Täter in ihr Haus in Schwelm eingebrochen sind. Ihr gesamter Schmuck, darunter auch zahlreiche Erbstücke sowie ganz persönliche Erinnerungen, wurden gestohlen. Etwas, das die sonst so taffe und gut gelaunte Frau hart trifft. „Das sind Dinge, die sind eben nicht so sehr von finanziellem aber umso mehr von emotionalem Wert“, sagt ihr Sohn, der am Donnerstagabend einen Anruf unter Tränen von seiner Mutter bekam und in der Dunkelheit umgehend deren Haus eilte.
Es ist Donnerstagabend. Christa Müller verlässt gegen 18.30 Uhr ihr Haus in Schwelm. Zwei Mal im Monat, so erzählt sie, gibt sie in Schwelm einer Gruppe Unterricht. Weil an diesem Donnerstag jedoch nur wenige ihrer Schüler vor Ort waren, kehrte die Schwelmerin sogar früher zurück nach Hause als sonst. „Ich habe noch einen Freund nach Hause gebracht und war so gegen zehn vor neun wieder zuhause“, erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion.
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Kurz nachdem Christa Müller reingekommen ist bemerkt sie, dass die Windfangtür im Haus geschlossen war. „Die mache ich sonst nie zu.“ Dann waren auch noch die Wohnzimmer- und Terrassentür offen. „Als ich weiterschaute, habe ich gesehen, dass alle Schranktüren offen und Sachen herausgerissen waren. Da habe ich einen richtigen Schrecken bekommen, weil ich dachte, die Einbrecher sind noch im Haus und habe direkt die Polizei angerufen.“ Diese versuchte, die Schwelmerin zunächst zu beruhigen und eilte zu ihrem Haus. Gleichzeitig mit der Polizei traf auch Christa Müllers Sohn ein, den sie ebenfalls direkt anrief.
In 1000 Teile zerbrochen
Zunächst sei die Polizei das gesamte Haus abgegangen. „Die haben dann festgestellt, dass die Täter auch in der oberen Etage waren“, berichtet das Opfer weiter. Doch vor Ort seien sie nicht mehr gewesen, als Christa Müller ihre Wohnung wieder betrat. Dennoch ist es ein Schock, den die Schwelmerin verarbeiten muss. Neben dem Chaos, das die Einbrecher hinterlassen haben, sind zahlreiche Vasen zu Bruch gegangen, eine besondere Keramik-Eule in 1000 Teile zerbrochenen und das Schlimmste: Der gesamte Schmuck ist gestohlen worden. Erinnerungen wie die Milchzähne ihres Sohnes, der Trauring ihrer Mutter sowie das Taufkettchen ihres Kindes sind nun für immer weg. „Das tut mir wirklich wahnsinnig leid“, sagt Christa Müller und wirkt sichtlich bedrückt. Dennoch versucht sie optimistisch zu bleiben: „Ich bin froh, dass mir nichts passiert ist. Neue Blumentöpfe habe ich mir auch schon gekauft. Ich habe nur so Schiss gehabt, dass da jetzt noch jemand im Haus ist, dass die quasi nur ruhig waren, weil sie mich gehört haben“, erzählt die Frau und sagt weiter: „Ich hatte den Haustürschlüssel noch fest in der einen und den Autoschlüssel in der anderen Hand.“
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Auch wenn die Polizei festgestellt hatte, dass niemand mehr vor Ort war, bleibt der Schock. „Da kriegt man einfach wirklich Panik. Das ist eine Situation, mit der ich nie gerechnet habe.“ Dass fremde Menschen in die Privatsphäre eindringen, in die eigenen vier Wände einbrechen und dann noch ganz persönliche Erinnerungen und Schmuckstücke stehlen, ist wohl für jeden eine unvorstellbare Situation. Christa Müller weiß selbst noch nicht, wie sie künftig nun mit der Situation zurecht kommt. Dass sie nun des Öfteren Angst und ein ungutes Gefühl hat, wenn sie abends alleine heim kommt, schließt sie nicht aus.
Ihr Sohn möchte nun sogenannte Barrieren an die Fenster anbringen, denn dadurch sind die Täter vermutlich ins Haus gelangt. Außerdem überlegt die Schwelmerin Bewegungsmelder und eine Kamera einbauen zu lassen. „Ich fahre in ein paar Tagen weg, dann ist das Haus wieder alleine, da hat man natürlich schon ein ungutes Gefühl.“ Doch Christa Müller versucht dennoch das Beste aus der Lage zu machen. „Im Moment muss ich noch ganz viel putzen, das lenkt gut ab.“ Denn die Spurensicherung hat zahlreiche Dinge gesichert, das dafür verwendete schwarze Pulver sorgte für reichlich Dreck, erzählt die Schwelmerin und schafft es sogar, dabei zu lachen. „Die Täter haben vermutlich sogar Handschuhe getragen. Ob sich da was ergibt, das kann ich nicht sagen.“
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Nun versucht Christa Müller erst einmal den ganzen Schrecken sacken zu lassen, alles aufzuräumen, den Schock zu verarbeiten und nicht hysterisch zu werden. „Die Polizei hat mir auch angeboten, mich in Gesprächen beraten zu lassen, vielleicht mache ich das auch, mal schauen.“ Die Angst, die die Schwelmerin nun wohl oder übel mit sich trägt, wird sie vermutlich so schnell jedoch nicht wieder los.