Gevelsberg. An der Teichstraße in Gevelsberg entsteht ein neues OGS-Angebot. Dann soll es fertig sein. So steht es um die OGS-Offensive der Stadt.

Der Neubau an der Teichstraße in Gevelsberg nimmt langsam Gestalt an. Schräg gegenüber der Pestalozzi-Grundschule entsteht seit einiger Zeit ein eigenständiges OGS-Gebäude für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler. Aus Platzgründen kann diese nicht mehr im Schulgebäude stattfinden.

Parallel dazu prüft die Stadt weitere Kapazitäten, um den steigenden Bedarf an Plätzen in Zukunft decken zu können. Ab dem Jahr 2026 sollen Grundschulkinder stufenweise einen Anspruch auf ganztägige Förderung bekommen. Auf diese Weise soll laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita für viele Familien entsteht, sobald die Kinder eingeschult werden.

Laut Schulentwicklungsplan ist davon auszugehen, dass für die Jahre 2025 und 2026 rund 75 Prozent der Grundschülerinnen und -Schüler in der Stadt ein OGS-Angebot nutzen. „An allen fünf Grundschulen der Stadt Gevelsberg gibt es ein OGS-Angebot, so dass stadtweit ein flächendeckendes Angebot ermöglicht werden kann“, so die Stadtverwaltung. „In den Grundschulen Am Strückerberg, Pestalozzi und Silschede wird zusätzlich noch die Betreuungsform ,Schule von acht bis eins’ angeboten.“

Unterschiedliche OGS-Auslastungen

Die Stadt Gevelsberg könne über ihren Kooperationspartner die OGS-Plätze bedarfsgerecht anbieten. Die Schulen hätten der OGS hierzu so viele Raumkapazitäten wie möglich zur Verfügung gestellt. Aktuelle Daten für das Schuljahr 2022/23 zeigen, dass zum Teil etwas mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler an einer Schule die Ganztagsbetreuung nutzt. An der Grundschule Schnellmark sind es beispielsweise rund 56 Prozent, an der Grundschule Vogelsang 51 Prozent.

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Den aktuell niedrigsten Anteil hat die Grundschule Pestalozzi. Hier sind es 116 Schülerinnen und Schüler, das sind 37 Prozent der Gesamtschülerzahl. Hier waren in der Vergangenheit die räumlichen Kapazitäten ein Problem für das OGS-Angebot. Daher soll die Schule ein eigenständiges OGS-Gebäude bekommen, direkt gegenüber der Einmündung zur Lerchenstraße. Das Projekt soll im Zuge einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP, aus dem Englischen für Public-private-Partnership) realisiert werden.

Als Investor tritt die Fladung Vermögensverwaltung KG auf. Sie plant, die Straße durch eine neue, moderne Wohnbebauung aufzuwerten. In einem der entstehenden Gebäude soll auch die OGS beheimatet sein. Die Grundschule Pestalozzi wird damit die erste der Gevelsberger Schulen sein, die ein eigenes Gebäude für die OGS-Betreuung bekommt. Der AWo-Unterbezirk Ennepe-Ruhr soll künftig als Träger des Angebots fungieren.

Qualitätsoffensive im OGS-Bereich

„Der OGS-Bau in der Teichstraße ist für rund 300 Kinder konzipiert. Bei einer Gruppenstärke von 25 Jungen und Mädchen würde dies Platz für zwölf Gruppen bedeuten“, heißt es dazu aus dem Rathaus. „Nach aktuellem Stand ist mit einer voraussichtlichen Fertigstellung im Sommer 2023 zu rechnen. Dies gilt vorbehaltlich der Verfügbarkeit entsprechenden Baumaterials.“

Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi hatte im Zuge der Projektvorstellung vor zwei Jahren eine Qualitätsoffensive im OGS-Bereich angekündigt. Nach und nach sollten demnach auch die OGS-Räumlichkeiten der anderen Schulen unter die Lupe genommen werden.

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„Gemeinsam mit den Schulleitungen und dem Kooperationspartner (AWO) werden derzeit Möglichkeiten für zusätzliche Raumkapazitäten geprüft, um das OGS-Angebot mit Hinblick auf die zu erwartende Nachfragesteigerung ausbauen zu können“, erklärt die Stadtverwaltung auf Nachfrage der Redaktion nach dem Stand der Offensive. „Derzeit erfolgt eine Bestandsaufnahme durch Begehung der Räumlichkeiten.“