Gevelsberg. Nachdem eine 40-Jährige ihre beiden Eltern tot in deren Gevelsberger Wohnung gefunden hat, herrscht ein großes Rätsel um die Todesursache.
Der Schockt sitzt tief in der Stadt Gevelsberg und weit darüber hinaus. Das Mitgefühl für die Angehörigen des verstorbenen Ehepaares ist riesig – vor allem für die 40-jährige Tochter, die ihre Eltern in der Eigentumswohnung im Ortsteil Silschede gefunden hatte. Die Frage, die bislang nicht gelöst ist: Woran sind die 68-Jährige und ihr 71-jähriger Ehemann überhaupt gestorben? Klarheit soll die Obduktion der beiden Leichen bringen, die die Staatsanwaltschaft in Hagen angeordnet hat.
+++ Gevelsberg: Tochter (40) findet beide Eltern tot in deren Wohnung +++
Dort wird die Sache von Staatsanwältin Miriam Strunk bearbeitet, die für Kapitalverbrechen zuständig ist und betont: „Für ein Fremdverschulden am Tod der beiden haben wir derzeit keinerlei Anzeichen. Wir sind zuständig, weil das Rätsel um die Todesursache noch nicht gelöst ist.“ Denn: Auch zwei Tage nach dem Auffinden der beiden Toten in deren Eigentumswohnung, die sie bereits seit vielen Jahren bewohnten, lässt sich maximal grob vermuten, was zum Tode der Senioren geführt hat. Anzeichen auf einen gemeinsamen oder erweiterten Suizid gibt es nämlich ebenso wenig. Beim Betreten der Wohnung hatten die CO-Melder der Einsatzkräfte angeschlagen; allerdings im niedrigen Bereich.
Eher länger als 24 Stunden tot
Als die 40-jährige Tochter aus Sorge, weil sie länger nichts von ihnen gehört hat, am Samstag, 8. Oktober, gegen 14.30 Uhr zu ihren Eltern gefahren ist, machte sie die grausame Entdeckung und alarmierte die Einsatzkräfte. Da müssen die beiden aber bereits längere Zeit – mindestens 24 Stunden, eher mehr – tot gewesen sein. Wie also kann es zu einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gekommen sein? „Das Mehrfamilienhaus hat eine recht neue Heizungsanlage“, sagt Miriam Strunk auf Nachfrage der Redaktion.
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Und: In den anderen Wohnungen des Hauses hat die Feuerwehr keine CO-Belastung feststellen können. „Der Bezirksschornsteinfeger war gemeinsam mit der Kriminalpolizei am Montag noch einmal im Haus. Bislang haben wir keinen Defekt an der Anlage gefunden“, sagt die Staatsanwältin. Die Heizungsanlage für das Sechs-Parteien-Haus ist seit Auffinden der beiden Toten komplett abgestellt und darf ihren Betrieb auch nicht wieder aufnehmen, bevor Klarheit über die mysteriöse Todesursache herrscht und jeder technische Defekt, der eine Gefahr für die anderen Hausbewohner darstellt, ausgeschlossen ist.
Hoffen auf Obduktionsergebnisse
„Wir versprechen uns Erkenntnisse aus der Obduktion“, sagt Miriam Strunk, die davon ausgeht, dass bis Ende der Woche die ersten Ergebnisse aus der Rechtsmedizin vorliegen. Abschließend werden diese allerdings auch noch nicht sein können. „Es gibt bestimmte weiterführende Dinge, die in Laboren ausgewertet werden müssen und möglicherweise länger dauern“, sagt die Juristin. So lange, bis das Rätsel um die Todesursache der beiden gelöst ist, bleibt auch die Wohnung als möglicher Tatort versiegelt und die Kriminalpolizei ermittelt weiter in dem schockierenden Fall, der die Gevelsberger am vergangenen Wochenende erschüttert hat.
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