Gevelsberg. In Gevelsberg findet eine 40-Jährige ihre Eltern beide tot in deren Wohnung. Die Kriminalpolizei ermittelt mit Hochdruck zur Todesursache.
Die Geschichte ist an Tragik kaum zu überbieten: Als eine 40-Jährige länger nichts von ihren Eltern hört, fährt sie am Samstag, 8. Oktober, zu deren Wohnung, um nach den beiden zu schauen. Als sie in dem Mehrfamilienhaus an der Kirchstraße ankommt, macht sie eine grausame Entdeckung: Ihr Vater (71) und ihre Mutter (68) sind beide tot. Die Todesursache gibt der Polizei allerdings noch Rätsel auf, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
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Es ist gegen 14.30 Uhr, als die Frau ihre Eltern leblos in der Wohnung findet und umgehend den Notruf wählt. Die Feuerwehr rückt mit der Besetzung der Hauptwache aus, dazu kommen zwei Rettungswagen und zwei Notärzte. Doch die medizinische Hilfe kommt für das Ehepaar zu spät. Die Notärzte können nur noch den Tod der beiden feststellen.
Feuerwehr evakuiert komplettes Haus
Bereits beim Betreten der Wohnung hatten die CO-Melder der Feuerwehr angeschlagen und auf eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration in der Atemluft hingewiesen. „Allerdings hat sich dies im deutlich unteren Bereich bewegt“, wie der stellvertretende Feuerwehr-Chef der Stadt Gevelsberg und Einsatzleiter am Samstag, Rüdiger Kaiser im Gespräch mit der Redaktion mitteilt. Dementsprechend sind die Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz vorgerückt. „Außerdem haben wir die weiteren Bewohner des Hauses evakuiert.“ Insgesamt zehn Personen aus den fünf Wohnungen brachte die Feuerwehr ins Freie.
Parallel dazu traf die Polizei vor Ort ein und machte sich ein Bild von der Wohnung, suchte nach Spuren für die Ursache des plötzlichen Todes des Silscheder Ehepaars. „Es gibt keinen Hinweis auf Suizid und bislang auch nicht auf ein Fremdverschulden“, heißt es von der Kreisleitstelle der Polizei. Ebenso scheint das Ableben des 71-Jährigen und seiner 68-jährigen Ehefrau nicht auf eine offene Feuerstelle in der Wohnung zurückzuführen zu sein.
Suche nach der Todesursache
Nicht zuletzt deshalb rief Rüdiger Kaiser sowohl den Bezirksschornsteinfeger als auch die AVU hinzu. Während der Energieversorger das Gas für das Mehrfamilienhaus komplett abdrehte und dies auch weiterhin der Fall ist, untersucht der Bezirksschornsteinfeger die Heizungsanlage. Eine Therme in der Wohnung der beiden Todesopfer gibt es nicht, und bis zum Abend hat es auch noch keinen konkreten Hinweis des Experten für einen technischen Defekt der Heizungsanlage gegeben, wodurch Kohlenmonoxid in tödlicher Dosis freigesetzt worden sein könnte. Sollte es einen technischen Defekt gegeben haben, wovon die Ermittler aktuell noch ausgehen, liegt der ohnehin schon einige Zeit zurück. Denn nach Informationen dieser Zeitung ist das Ehepaar beim Eintreffen der Rettungskräfte schon länger – mindestens 24 Stunden – tot gewesen.
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Während die restlichen Bewohner des Hauses nach Einsatzende wieder zurück in das Haus durften, in dem die Wehr keine Kohlenmonoxidbelastung mehr feststellen konnte, hat die Polizei die Wohnung als möglichen Tatort versiegelt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. „In einem solchen Fall ist es wichtig, die Gegebenheiten quasi einzufrieren, damit vom Spurenbild alles erhalten bleibt, weil dies ja eventuell noch wichtig werden könnte“, heißt es von der Polizeileitstelle. Pressesprecherin Sonja Wever ergänzt: „Die Staatsanwaltschaft Hagen übernimmt bei unklaren Todesursachen normalerweise und wird sich die Wohnung, in der das Ehepaar allein gelebt hat, mit den Kollegen noch einmal anschauen.“
Wann das genau sein wird und ob die Leichname noch obduziert werden, steht ebenfalls noch nicht fest, wird möglicherweise auch erst im Laufe des Montags geklärt werden.
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