Ennepetal. Apotheker Jörg Brüseke hat die Linden-Apotheke und die Bahnhof-Apotheke in Ennepetal abgegeben. So geht es in den beiden Institutionen weiter.

Die Linden-Apotheke in Voerde und die Bahnhof-Apotheke in Altenvoerde haben eine neue Inhaberin. Selma Korkmaz hat mit Monatsbeginn beide Institutionen von Jörg Brüseke übernommen. Seiner Nachfolgerin und den Kunden wird er allerdings noch einige Zeit erhalten bleiben – als angestellter Apotheker.

„Herr Brüseke hat angeboten, dass er mich einarbeitet. Sonst hätte ich das auch nicht gemacht“, meint die 36-Jährige. Mit etwa 20 Wochenstunden werde der weithin geschätzte Apotheker dabei bleiben – und auch seine Frau Katja, die PTA ist, macht weiter. Das fast 20-köpfige Mitarbeiterteam hat Selma Korkmaz, die selbst die Linden-Apotheke führen wird, komplett übernommen. Filialleiterin an der Mittelstraße in Altenvoerde bleibt Daniela Scharrmann. Auch sonst wolle sie keine großen Veränderungen vornehmen, erklärt Selma Korkmaz. „Die Zahlen stimmen, die Apotheken laufen gut“, sagt sie. Kleine Änderungen zum Beispiel hinsichtlich der Technik werde es natürlich nach und nach geben.

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Selma Korkmaz, die in der Türkei geboren wurde und in Krefeld aufwuchs, hat bereits vielfältige Erfahrungen in der Branche gesammelt. Sie studierte Pharmazie in Düsseldorf. Nach der Approbation 2017 ging sie in die Türkei, wo sie eine eigene Apotheke gründete. „Wir wollten aber wieder zurück nach Deutschland, ein großer Teil unserer Familie lebt hier“, erzählt die Mutter von drei Söhnen im Alter von vier Monaten sowie sieben und 14 Jahren. So habe sie ihr Geschäft nach dreieinhalb Jahren verkauft. Zwischenzeitlich sei sie übrigens immer wieder nach Deutschland gereist war und habe dort Kurzzeit-Vertretungen unter anderem in München, Berlin und Essen übernommen, so Selma Korkmaz.

Adressen und Öffnungszeiten

Die Linden-Apotheke in Voerde ist an der Lindenstraße 18 beheimatet; Telefon: 02333/3126.

Die Bahnhof-Apotheke, Telefon 02333/974151, befindet sich an der Mittelstraße 33 in Altenvoerde.

Geöffnet sind beide Apotheken jeweils Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 18.30 Uhr, Mittwoch von 8 bis 13 Uhr und Samstag von 8.30 bis 13 Uhr.

Über eine Beratungsfirma für Apotheken wurde sie auf die beiden Einrichtungen in Ennepetal aufmerksam. „Das ist hier eine schöne ruhige Lage im Grünen, es ist dorfähnlich“, sagt sie. Und nachdem Jörg Brüseke angeboten hatte, noch eine Zeit lang mitzuarbeiten, entschied sich Selma Korkmaz schließlich zum Kauf von Linden- und Bahnhof-Apotheke, der nun zum 1. Oktober vollzogen wurde. Derzeit wohnt sie noch in Krefeld. Sie wolle mit ihrem Mann und den drei Söhnen aber gern nach Ennepetal oder in die nähere Umgebung ziehen, erzählt die 36-Jährige. „Wir suchen momentan ein Haus.“

Vor 29 Jahren Bahnhof-Apotheke übernommen

Warum er die Apotheken abgeben wollte, erklärt Jörg Brüseke so: „Ich bin im 61. Lebensjahr, habe meist eine 65- bis 70-Stunden-Woche gehabt. Und meine Frau war meine rechte Hand, so dass sich auch im Privatleben sehr viel um die Apotheke gedreht hat. Wir waren der Überzeugung, dass wir vom dritten Gang in hohen Touren in den ersten Gang in niedrigen Touren schalten sollten.“ Vor 29 Jahren hatte Brüseke, der aus Dortmund stammt und dort zuvor in mehreren Apotheken in leitender Tätigkeit wirkte, die Bahnhof-Apotheke übernommen. „Ich hatte damals in einer Fachzeitung gelesen, dass sie zum Verkauf stand.“

2011 habe ihn dann der Kollege Gerhard Becker gefragt, der in den Ruhestand treten wollte, ob er nicht auch die Linden-Apotheke betreiben wolle. „Das war eine weitere Herausforderung“, meint Jörg Brüseke, der erst Biologie und anschließend in Marburg Pharmazie studiert hatte. Er habe zu der Zeit schon über viele Kontakte verfügt, mit der Übernahme habe er seinen Kundenstamm ohne Anlaufschwierigkeiten erweitern können.

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Einen geordneten Übergang zu schaffen, ist dem Apotheker, der mit seiner Frau in Wetter wohnt und einen 21-jährigen Sohn und eine 23-jährige Tochter hat, ein großes Anliegen. Weil Selma Korkmaz nicht aus Ennepetal komme, wolle er ihr gern den Weg ebnen und helfen, Fuß zu fassen, betont Jörg Brüseke. In der künftigen Konstellation könne seine Nachfolgerin auch einmal krank werden oder sich gegebenenfalls um ein krankes Kind kümmern, ohne dass dadurch ein Personalproblem entstehe. Eine Apotheke muss nämlich immer durch eine Apothekerin beziehungsweise einen Apotheker geleitet werden. Dass er weiter zur Verfügung stehe, so Brüseke, „schafft Ruhe im System.“