Schwelm. Neubau der Schwelmer Pflegeeinrichtung im Zeitplan. Doch neue Corona-Welle und Energiekrise haben bereits jetzt Folgen.
Die Energiekrise und die kontinuierlich steigende Inflation sind zwei Aspekte, die nicht nur Privatpersonen und Betrieben Sorgen bereiten – insbesondere sind auch Rentner, die eine Pflege beziehen sowie die Pflegeeinrichtungen selbst betroffen. Das bestätigt Mario Wolf, Inhaber der Häuslichen Krankenpflege in Gevelsberg. Er eröffnet im Januar des kommenden Jahres einen dritten Standort für Tages- und ambulante Pflege in Schwelm. Während die Nachfrage nach Plätzen zu Beginn äußerst hoch war (wir berichteten), sei diese seit den enormen Preissteigerungen extrem zurückgegangen. „Im Moment ist es in Schwelm zögerlich, eben genau aus den Kostengründen“, sagt Wolf. Allerdings sei es so, dass der finanzielle Zuschuss, den Pflegebedürftige vom Staat erhalten, verfallen würde, wenn man diesen nicht für eine Pflege in Anspruch nimmt. „Es sind hier in Schwelm also definitiv noch Pflegeplätze frei“, sagt der Investor weiter.
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Anfang Januar soll die neue Schwelmer Pflegeeinrichtung fertiggestellt sein. Immerhin laufe hier derweil alles nach Plan. Trotz steigender Kosten, auch im Baubereich, geht Mario Wolf davon aus, dass die Arbeiten, wie gedacht abgeschlossen werden. „Bis jetzt gibt es noch keinen Materialmangel oder Lieferschwierigkeiten“, bleibt Wolf zuversichtlich. Hinsichtlich der steigenden Energiekosten teilt er mit, dass er in Schwelm auf eine sogenannte Hybrid-Bauweise gesetzt habe. „Das ist sehr innovativ und regenerativ. Außerdem bekommt das Gebäude eine Luft-Wärme-Pumpe sowie Solarzellen für die Stromversorgung.“ Es sei zwar auch ein Gasanschluss vorhanden, dieser diene allerdings lediglich prophylaktisch, „falls es mal einen sibirischen Winter gibt, die Wärmepumpen können nämlich nur bis minus 17 Grad mitmachen“, scherzt der Inhaber.
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Auch am Standort in Gevelsberg-Silschede seien eine neue Wärmepumpe installiert sowie eine Solaranlage geliefert worden. Im Dorotheenhof in Gevelsberg befindet sich zwar Solar auf dem Dach, „aber leider haben wir hier eine Gasheizung“, berichtet Mario Wolf. Allerdings wolle er an dieser Stelle schnellstmöglich umrüsten. Somit sieht der Gevelsberger Pflege-Unternehmer sich gut vorbereitet auf die steigenden Energiekosten und betont im gleichen Zuge, dass die Tarife und Beiträge bereits zum 1. September erhöht wurden. Jedoch nicht aus Inflationsgründen, lediglich aus dem Grund, dass man in einen Tarif-Vertrag gewechselt sei. Die Pflegebeiträge sollen erst einmal nicht steigen. Weder im ambulanten noch im Tagesdienst.
Schwelm: Eröffnung von Tagespflege und ambulanten Dienst für Januar geplant
An der Schwelmer Weststraße gibt es somit ab dem kommenden Jahr auch einen ambulanten Dienst und Mario Wolf spürt, dass immer weniger Menschen, die diese Pflege eigentlich benötigen und vor wenigen Monaten noch Schlange für derartige Angebote standen, diese auch tatsächlich in Anspruch nehmen. „Da merkt man drastisch, dass viele sich das Pflegegeld aufbehalten wollen, wegen der Kosten, die auf sie zukommen. Bei vielen Rentnern reicht das Geld einfach nicht mehr zum Leben. Das ist aber auf gar keinen Fall der Sinn der Sache, eine Unterversorgung in Kauf zu nehmen, um die Energiekosten zu bezahlen.“ Mario Wolf weist daraufhin, dass jeder Mensch, der einen Pflegegrad hat, einen Anspruch auf eine Tagespflege hat. „Das wissen nur wenige.“ Er rät dazu, sich ausgiebig zu informieren.
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Hinzu komme ganz aktuell eine erneute Corona-Welle, die dem Investor Sorge bereitet. Sowohl Personal als auch Pflegebedürftige seien betroffen, erzählt Wolf. „Es fehlt stark an Personal und gleichzeitig können Menschen, die infiziert sind, nicht versorgt werden, somit können wir die wiederum nicht abrechnen.“ Dennoch bleibt der Gevelsberger optimistisch, dass auch diese Corona-Welle wieder abklingt und die Menschen das Pflegeangebot auch in der Kreisstadt in Anspruch nehmen werden. Wenn alles klappt, visiert er Anfang Januar für die Eröffnung an. „Die Möbel sollen in der 50. Kalenderwoche kommen, dann werden wir sehen, wie schnell alles steht.“