Schwelm. Sozialamt bleibt geschlossen, Hallenbad muss Öffnungszeiten reduzieren – Stadt Schwelm muss wichtige Leistungen streichen.

Die Schwelmer Stadtverwaltung läuft an einigen Stellen personell auf der letzten Rille. Ausfälle wegen Corona und weiteren Krankheiten, aber vor allem massive Probleme, freie Stellen zu besetzen sorgen dafür, dass nun auch in sensiblen Bereichen Leistungen eine ganze Woche nicht zur Verfügung stehen. Das Sozialamt muss in der ersten Oktoberwoche komplett schließen. Im Hallenbad sind zum wiederholten Male nur eingeschränkte Öffnungszeiten möglich.

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Die jüngsten Mitteilungen der Stadt Schwelm verdeutlichen das gesamte Ausmaß der Personalsorgen der Verwaltung: „Das Sozialamt ist in der Woche vom 4. bis 7. Oktober aufgrund von Personalengpässen nicht zu erreichen. Die Personalengpässe haben ihre Ursache im Fachkräftemangel. Die personelle Unterbesetzung wird besonders sichtbar, wenn Mitarbeitende Urlaub nehmen“, teilt Pressesprecherin Heike Rudolph auf Nachfrage der Redaktion mit.

Die Ärmsten der Armen betroffen

Das Sozialamt ist für diejenigen Menschen zuständig, die ihren Lebensunterhalt nicht allein so bestreiten können, so dass ihr Existenzminium gesichert ist, die aber keine Recht auf Hartz IV haben. Alleinerziehende, Rentner, Menschen mit Behinderung zählen zu denjenigen, die finanzielle Hilfen verschiedener Art beziehen. „Betroffen ist in erster Linie der Bereich der Wirtschaftlichen Hilfen, der die Hilfe zum Lebensunterhalt und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ebenso umfasst wie Hilfen zur Gesundheit, Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten und Hilfe in anderen Lebenslagen“, teilt die Stadt Schwelm mit.

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Ausgerechnet zum Monatsanfang und zu einer Zeit, in der die Bedarfe steigen, kann in Schwelm nun keine Beratung und Hilfe stattfinden. Bereits jetzt müssen die Mitarbeiter Rückstaus in den Bereichen „Bildung und Teilhabe“ sowie bei der Wohngeldbearbeitung abarbeiten. Und die Antragszahlen steigen: „Durch die Wohngeldreform, die Teil des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung ist, rechnet man im Schwelmer Sozialamt bald mindestens mit einer Verdoppelung, wenn nicht einer Verdreifachung des Kreises der Anspruchsberechtigten und einem Anstieg der Anträge“, teilt Heike Rudolph mit. Nicht zuletzt erwartet die Stadt weitere Ukraine-Flüchtlinge, um deren Aufnahme sich das Sozialamt ohne Personal kümmern muss.

Keine Lösung in Sicht

Erneut kann das Hallenbad in Schwelm nicht wie gewohnt öffnen. Diesmal fehlt das Personal.
Erneut kann das Hallenbad in Schwelm nicht wie gewohnt öffnen. Diesmal fehlt das Personal. © Stadt Schwelm | Stadt Schwelm

Und wer hilft diesen Menschen nun? Offenkundig niemand, weil es niemanden gibt, der diese Aufgabe erfüllen kann und derzeit nicht im Urlaub ist. „Es wird gebeten, von Anrufen abzusehen, damit die anwesenden Mitarbeitenden des Sozialamts den Antragsrückstau abarbeiten können. In akuten Notfällen erhalten Betroffene selbstverständlich Hilfe; es wird dann darum gebeten, die städtische Zentrale unter 801-0 anzurufen“, teilt die Stadt mit, die auch an anderer Stelle eine konstante Personallücke hat: im Hallenbad.

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Nach der langen Pandemie und der sich über Monate hinziehenden Sanierungsphase des Hallenbads hatte die Stadtverwaltung beschlossen, das Bad künftig auch an Feiertagen stets zu öffnen. Doch das Versprechen lässt sich für den kommenden Montag, 3. Oktober („Tag der Deutschen Einheit“) nicht einhalten. Weil das Personal fehlt, bleibt das Bad geschlossen. Zudem gelten In der kommenden Woche gelten eingeschränkte Öffnungszeiten:

•Dienstag, 4. Oktober: 7 bis 15 Uhr (Kassenschluss 14 Uhr); die Vormittags-Wassergymnastik findet statt.

•Mittwoch, den 5. Oktober: 11 bis 20 Uhr.

•Donnerstag, den 6. Oktober: 11 bis 18 Uhr.

•Freitag, den 7. Oktober: 11 bis 20 Uhr.