Ennepetal. Vier Monate lang wurde der Marktkauf Ennepetal umgebaut und modernisiert. 4 Millionen Euro wurden investiert. So sieht es darin nun aus.
„Das war für Kunden und Mitarbeiter schon eine herausfordernde Zeit.“ Mazloum Retzep, dem Leiter des Marktkaufs in Ennepetal, ist die Erleichterung anzumerken, dass nach vier Monaten die umfassenden Umbau- und Modernisierungsarbeiten, die im laufenden Betrieb stattfanden, nun weitestgehend abgeschlossen sind. Am Donnerstag, 29. September, wird offiziell die Neueröffnung des SB-Warenhauses gefeiert.
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Etwa vier Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Marktkauf, der im Drei-Städte-Eck Ennepetal-Schwelm-Gevelsberg liegt. Ein großer Teil davon floss in die neue Kühlanlage mit Wärmerückgewinnung. Auch sind alle Kühlregale nun mit Türen versehen, zudem gibt es nun auch ein Tiefkühlregal mit Türen. „Wir mussten für den Einbau der Kühlanlage vier, fünf Wochen lang die Kühlung abschalten. Wir mussten dafür sogar eine Wand einreißen“, berichtet Mazloum Retzep. Die Maßnahmen verbessern die Energieeffizienz erheblich. Gleiches gilt für den Ausbau der LED-Beleuchtung, die nun flächendeckend in dem Warenhaus installiert ist – nur die Notbeleuchtung muss noch erneuert werden, das soll im kommenden Jahr geschehen. „Außerdem haben wir im vorderen Bereich, wo sich die Hitze staut, vier neue Klimaanlagen installiert“, erklärt der Marktleiter.
In sechs Bauabschnitten wurde der Umbau im etwa 5300 Quadratmeter großen Markt durchgeführt. Die geplante Bauzeit wurde trotz der allgemein schwierigen Situation vor allem durch Materialengpässe nur knapp überschritten. „Wir hatten einige Probleme mit der Kühlung“, erzählt Mazloum Retzep. „Das hat uns zwei Wochen gekostet.“ Geplant war ursprünglich, die Neueröffnung schon am 15. September zu feiern, nun wird es der 29. September.
Offizielle Eröffnung am Donnerstag um 8 Uhr
Der neue Marktkauf wird am Donnerstag, 29. September, um 8 Uhr im Beisein von Bürgermeisterin Imke Heymann offiziell wiedereröffnet.
Zur Feier des erfolgreichen Umbaus werde es eine Reihe attraktiver Angebote geben, so Marktleiter Mazloum Retzep. Zudem erhalten die ersten Kunden eine Rose. Bei einem Gewinnspiel müssen die Füchse im Markt gezählt werden. Auf dem Parkplatz wird der Chocomel-Truck stehen und es wird Verkostungen in verschiedenen Bereichen geben.
Außerdem werden Aktive aus der Jugendabteilung von Rote Erde Schwelm an den Kassen die Einkäufe für die Kunden einpacken. „Die Kunden können dafür eine Spende geben und wir werden am Ende noch etwas obendrauf legen“, so Mazloum Retzep.
Der Geschäftsstellenleiter, der seit 2015 den Marktkauf Ennepetal führt, freut sich, dass die Kunden trotz der fortwährenden Umbauarbeiten weiter gekommen seien. „Klar hatten wir Umsatzeinbußen“, meint er. Aber von den Kunden haben wir nach jedem Bauabschnitt, der fertig gestellt war, eine positive Rückmeldung bekommen. Mazloum Retzep betont zugleich die große Leistung seines Teams. „Wir können den schönsten Markt in der Region haben – und den haben wir – den Unterschied machen die Mitarbeiter. Wir haben eine tolle Truppe“, sagt er. Am vergangenen Sonntag habe man den erfolgreichen Umbau intern schön gefeiert. 115 Mitarbeiter sind aktuell im Marktkauf tätig. „Wir haben etwa zehn neu eingestellt, vor allem an den Kassen und in der Metzgerei“, so Mazloum Retzep.
Schon im Eingangsbereich fällt auf, dass der neue Markt heller ist. Außerdem sind die Sortimente deutlicher – in einzelnen „Welten“ – abgegrenzt und durch große Lettern an der Wand weithin erkennbar. Dazu ist vielfach ein stilisierter Fuchs zu sehen, in Anlehnung an das Ennepetaler Wappentier. Im Lebensmittelbereich wird es ein Kundenleitsystem geben, das den Weg durch die verschiedenen Abteilungen weist. Etwa 1000 Artikel habe man neu aufgenommen, erklärt der Marktleiter. Insbesondere im Bereich der veganen Produkte und des Bio-Angebots könne man nun mehr bieten. Auch in Trendbereichen wie alternativen Milchprodukten, zuckerfreien Süßungsmitteln und Gewürzen gibt es eine deutlich größere Auswahl. Die Frischetheke für Fleisch- und Wurstwaren sowie Käse sei bereits im vergangenen Jahr erneuert worden, berichtet Retzep, der betont, dass man in vielen Bereichen regionale Produkte anbiete.
Eine besonders knifflige Aufgabe für die Handwerker war es, das große Holzsegel über der Wein- und Spirituosenabteilung zu installieren. „Das wiegt 1,2 Tonnen“, so der Marktleiter. Das zu befestigen habe viel Zeit in Anspruch genommen.
Neu im Marktkauf sind zwei Shops-im-Shop. Zum einen gibt es einen Bereich mit Deko- und Wohnartikeln von „Depot“, zum anderen ist die Buchhandelskette „Thalia“ nun für die Bücherabteilung verantwortlich. „Dadurch sind wir besser sortiert und gibt es Bestseller früher“, sagt Mazloum Retzep. Später wolle man den Bereich noch ausbauen und Bücherbestellungen ermöglichen. Aufgewertet wurde außerdem die Technikabteilung, in der Artikel wie Smartphones übersichtlich wie in einem Fachmarkt präsentiert werden.
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Unverändert blieb der Kassenbereich. „Wir haben aber natürlich die Kassenbänder überholen lassen und auch neue Regale eingebaut“, sagt Mazloum Retzep. Etwa 2000 bis 2500 Kunden passieren laut Retzep täglich die Kassen des Marktkaufs, am Wochenende seien es bis zu 4000. Etwas ganz Praktisches kann er den vielen Menschen, die mit dem Auto das Warenhaus ansteuern, bieten: An jedem Stellplatz wurden kleine gelbe Haltepunkte installiert. Stellt man den Einkaufswagen darauf ab, kann er auf dem leicht abschüssigen Parkplatz nicht mehr wegrollen.