Ennepetal. Müll holt in Ennepetal Firma Fischer schon immer ab. Doch damit ist nun Schluss. So geht es mit der Entsorgung und den Mitarbeitern nun weiter.

Nicht weniger als eine Ära wird in Ennepetal enden, wenn Reinhild und Karl-Friedrich Fischer Ende des Jahres ein letztes Mal das Gelände ihres Entsorgungs- und Container-Unternehmens abschließen, denn seit Jahrzehnten entsorgten sie den Müll, den die Ennepetaler produzierten. Zum Jahreswechsel wird die AHE die komplette Entsorgung übernehmen, wenn die Fischers ihren Ruhestand antreten. Die Qualität der Entsorgung soll gleich bleiben, die Mitarbeiter werden alle übernommen. Daneben gab es für AHE-Chef Johannes Einig diverse weitere Dinge in harten Verhandlungen zu klären.

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Die AHE hat seit einigen Jahren bereits die Gelben Säcke und das Altpapier über die blauen Tonnen von den Privathaushalten abgeholt. Nun werden Restmüll, Bioabfall und Sperrmüll hinzukommen. Nachdem das heimische Entsorgungsunternehmen mit Sitz in Wetter die Ausschreibung für sich entschieden hatte, hat mittlerweile auch der Rat der Stadt Ennepetal dem neuen Komplettentsorger zugestimmt. „Wir wollen die hohe Qualität von Fischer aufrecht erhalten. Dafür übernehmen wir die sechs Mitarbeiter“, sagt Einig und fährt fort: „Sie kennen die Ennepetaler Besonderheiten, stehen für gute Arbeit.“ Andererseits ist es aktuelle auch für die AHE extrem schwierig, taugliches Personal zu finden.

Harter Verhandlungspartner

„Herr Fischer war ein harter, aber fairer Verhandlungspartner, am Ende haben wir gute Lösungen gefunden“, ist Einig sicher, ein Geschäft mit Mehrwert für alle Seiten abgewickelt zu haben. Dazu gehören auch zwei weitere Stützen: Die AHE wird weder die Wagen von Fischer übernehmen noch das Firmengelände. „Wir legen großen Wert auf moderne Fahrzeuge mit einem einheitlichen, weißen Erscheinungsbild. Die Fahrzeuge von Fischer waren tiptop in Schuss, dennoch haben wir anderweitig Wagen bestellt.“ Er mache dementsprechend von seinem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch.

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An dem Firmengelände und der Immobilie an der Fritz-Reuter-Straße mitten im Wohngebiet hat die AHE ebenfalls kein Interesse. „Wir können keinen Standort in einem Wohngebiet gründen“, sagt der AHE-Geschäftsführer. Allerdings: Die Container des alteingesessenen Ennepetaler Unternehmens, so genannte Abstellmulden, will der große Entsorger gern übernehmen.

Wertstoffhof für Ennepetal?

Komplett ist damit ein möglicher Standort in Ennepetal allerdings nicht vom Tisch. „Ob irgendwann einmal ein Standort für Fahrzeuge und eine Bürofläche Sinn macht, werden wir abwarten müssen. Derzeit ist das nicht geplant“, sagt Johannes Einig. Die Müllwagen werden dementsprechend vom AHE-Standort am Hundeicken in Gevelsberg starten, wo ebenfalls der AHE-Wertstoffhof angesiedelt ist. Wäre ein solcher Wertstoffhof auch eine Möglichkeit für Ennepetal? Bislang wird dort im Gegensatz zu der Nachbarstadt noch regelmäßig Sperrmüll eingesammelt. Einig: „Am Ende entscheiden das andere, aber wenn es ein Thema wird, sind wir die Experten und würden unseren Hut wohl in den Ring werfen.

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Generell hat die AHE ihr Engagement und im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis – und darüber hinaus – während der vergangenen Jahre deutlich ausgedehnt. Auch in Schwelm hatte das Unternehmen – wie in Ennepetal – im Jahr 2019 die Abfuhr der gelben Säcke übernommen. Rest- und Biomüll wird in Schwelm auch weiterhin von den Technischen Betrieben übernommen. Hier wird sich die AHE auf zusätzliche Leistungen wie die Reinigung der Biotonnen oder Schadstoffsammlungen bewerben. „Wir würden natürlich auch mehr machen, dafür ist die Voraussetzung aber natürlich, dass die Städte diese Leistungen überhaupt abgeben wollen“, sagt Johannes Einig.

Mehr als 10.000 Tonnen Müll

In Ennepetal hingegen wird der Entsorger am dem 1. Januar das komplette Entsorgungspaket abdecken. In Zahlen aus der Vergangenheit heißt das, dass sich 30.217 Ennepetaler auf 13.200 Haushalte aufteilen. In denen fielen zuletzt jährlich an: 3500 Tonnen Restmüll, 2700 Tonnen Bio- und Grünabfälle, 2200 Tonnen Papier, das in den blauen Tonnen landete, sowie 1800 Tonnen Sperrmüll. Macht in Summe 10.200 Tonnen Müll, die nach Jahrzehnten nicht mehr von der Firma Fischer eingesammelt werden.

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