Schwelm. Weiterhin kehrt keine Ruhe rund um das Stadtmarketing Schwelm ein. Das Geschäftsjahr 2021 schließt mit deutlichem Verlust ab.
Es gibt einfachere Aufgaben als die von Claudia Lipka, der Geschäftsführerin des Schwelmer Stadtmarketings. Mit einem Mini-Budget in Höhe von 87.000 Euro soll sie modern-attraktive Werbung für die Kreisstadt machen, die sich zu großen Teilen auf Einnahmen aus Veranstaltungen stützt. Nun stellt sie ihren Geschäftsbericht vor, der ein Minus von 17.688,61 Euro ausweist. Zumindest im Hauptausschuss blieb dies von der Politik unkommentiert. Die Stadtmarketing-Chefin wird allerdings in der Ratssitzung in der kommenden Woche erneut erscheinen, wo sie sich möglicherweise mit gezielten Nachfragen zu Perspektiven konfrontiert sehen wird.
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Die Struktur des Stadtmarketings und dessen Effektivität für Schwelm ist immer wieder ein großes Thema in der Stadt. Vieles hat sich in jüngster Vergangenheit bereits entwickelt. Vor einigen Jahren wurde die Wirtschaftsförderung dort herausgelöst, im Rathaus an exponierter Steller angesiedelt. Geschäftsführerin Claudia Lipka konnte sich auf die Vermarktung der Stadt konzentrieren, brachte vor allem die Merchandise-Artikel mit der Skyline der Kreisstadt unter das Volk.
Pandemie bremst Veranstaltungen aus
Die Corona-Pandemie bremste die Veranstaltungen, mit denen es einzig gelungen war, überhaupt ein ausgeglichenes Jahresergebnis zu erzielen, massiv aus. Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt ist mit Sicherheit gewesen, dass Daniela Weithe – Vorsitzende der Werbegemeinschaft Schwelm – mittlerweile nach einigen Personal-Rochaden für das Eventmanagement verantwortlich zeichnet.
Aber – und das zeigt sich deutlich – Werbung kostet Geld. Und dies spiegelt sich in der Bilanz für das Jahr 2021 unmissverständlich wider. Um etwa 20.000 Euro stiegen die Ausgaben für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren und Leistungen. Mit weiteren etwa 15.000 Euro mehr als im Jahr 2020 schlagen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu Buche. Summen, die der Weihnachtsmarkt, die Trödelmärkte und auch neue Veranstaltungen wie „Feierabend meets Abendbrot“ nicht zurück in die Kasse spülten. Folge: Der Verlust wird aus dem Eigenkapital ausgeglichen, dessen Quote damit auf 47,1 Prozent sinkt.
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Lichtblick auf der Einnahme-Seite: Im kommenden Jahr findet wieder die Frühjahrsmesse statt, die von allen Veranstaltungen die erträglichste ist. Aber, und das macht Claudia Lipka in ihrem Bericht sehr deutlich: „Weitere Einsparpotenziale sind nicht identifizierbar, sofern es nicht zu Einschnitten im Dienstleistungsangebot kommen soll. Auch bestehen bei der angestrebten Reduzierung der Betriebskosten keine Spielräume mehr.“
Bislang keine konkreten Perspektiven
Im aktuellen Geschäftsjahr haben Claudia Lipka und Daniela Weithe die Veranstaltungsfrequenz hochgefahren. „Wir planen ein ausgeglichenes Ergebnis“, teilt die Geschäftsführerin mit, die im Ausblick auf Zukunftschancen zunächst recht spärlich und unkonkret in ihrem Bericht bleibt: „Die Chancen der Gesellschaft liegen in der guten Reputation, der guten Vernetzung und der Projekterfahrung.“
Wie sich die Gesellschaft für Stadtmarketing entwickelt und ob die finanzielle Ausgestaltung so bleibt wie sie ist, liegt zum einen natürlich in den Händen der 36 Gesellschafter, aber natürlich auch in denen der Lokalpolitiker und wie sie die Ergebnisse aus dem Jahr 2021, den eingeschlagenen Weg sowie die von Claudia Lipka aufgezeichneten Chancen und Perspektiven am kommenden Donnerstag, 22. September, im Rahmen der Sitzung des Stadtrats ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses bewerten.
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