Ennepetal. Der älteste Verein in Ennepetal, der Voerder Schützenverein, macht beim Schießsport einen großen Schritt in die Moderne.

Der älteste Verein in der Stadt, der Voerder Schützenverein, macht beim Schießsport einen großen Schritt in die Moderne.

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Es ist Trainingsabend im Heim der Voerder Schützen am Helkenberg. Immer mehr Mitglieder kommen. Einige wollen nur einen Blick auf die zehn neuen Schießstände werfen. Sie wurden erst wenige Tage zuvor von einem Sachverständigen und Vertretern der Kreispolizeibehörde abgenommen. Es sind hochmoderne digitale Schießstände, die der traditionsreiche Verein, der 1607 gegründet wurde, in Betrieb nimmt. Messrahmen und Monitore ersetzen Papierscheiben. Das Herankurbeln von durchlöcherten Scheiben hat somit ausgedient. Die Schützinnen und Schützen können sofort nach dem Schuss die erzielten Ringzahlen auf dem Monitor sehen, der direkt am Schießstand seinen Platz hat. Bei Wettkämpfen wird die Gesamtauswertung ebenfalls von einem PC errechnet und blitzschnell auf den Monitoren angezeigt.

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Das bisherige Herankurbeln der Papierscheiben sei für manche Rollstuhlfahrer beschwerlich und oft nur mit Hilfe möglich gewesen, sagt Schützenvereinsvorsitzender Andreas Schmidt und spricht jetzt von „barrierefreien Schießständen“. Wie bisher wird mit Luftgewehren und Luftpistolen geschossen – mit den so genannten „Diabolos“ als Munition. Bei den Kindern (ab 6 Jahre) ist das anders. Sie „schießen“ mit Lichtstrahlen, die auch von der neuen Anlage ausgewertet werden können. „Wenn die Mädchen und Jungen zwölf Jahre alt sind, dürfen sie auch unter Aufsicht mit Diabolos schießen“, erklärt Andreas Schmidt.

Messrahmen und Monitore ersetzen bei den Voerder Schützen Papierscheiben. Das Herankurbeln von durchlöcherten Scheiben hat somit ausgedient. Die Schützinnen und Schützen können sofort nach dem Schuss die erzielten Ringzahlen auf dem Monitor sehen, der direkt am Schießstand seinen Platz hat. Hier an einem der zehn Schießstände: der 1. Vorsitzende Andreas Schmidt (Mitte) mit Jugendleiter Michael Giesick (links) und Sportleiter Ralf Stoerring.
Messrahmen und Monitore ersetzen bei den Voerder Schützen Papierscheiben. Das Herankurbeln von durchlöcherten Scheiben hat somit ausgedient. Die Schützinnen und Schützen können sofort nach dem Schuss die erzielten Ringzahlen auf dem Monitor sehen, der direkt am Schießstand seinen Platz hat. Hier an einem der zehn Schießstände: der 1. Vorsitzende Andreas Schmidt (Mitte) mit Jugendleiter Michael Giesick (links) und Sportleiter Ralf Stoerring. © WP | Hans-Jochem Schulte

Die neue Schießanlage mit der Bezeichnung Disag OpticScore kostet 28.000 Euro. Aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ gab das Land NRW 22.000 Euro dazu. Aber der Schützenverein habe auch viel Eigenleistung erbracht, erzählt Schmidt und nennt Namen: Jugendleiter und IT-Spezialist Michael Giesick, Sportleiter Ralf Stoerring, Kevin Piepenbrink und Daniel Utermann. An einigen Wochenenden mussten sie notwendige Umbauarbeiten vornehmen.

Die Trainingszeiten

Die Trainingszeiten beim Voerder Schützenverein auf der Anlage am Helkenberger Weg 10 sind dienstags und freitags jeweils von 18 bis 20 Uhr (Bewirtung: Ende offen nach Bedarf).

Die Jugend trainiert donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr.

Interessenten sind zu den Übungsabenden herzlich willkommen.

Wahrscheinlich noch im Oktober wird der Verein einen „Tag der offenen Tür“ ausrichten, kündigte der Vorsitzende an. Ganz in Voerder Hand werden die Schießstände Anfang des kommenden Jahres sein, wenn sich die heimischen Vereine wieder zum Freundschaftsschießen im Schützenheim versammeln. Vielleicht ist bis dahin auch die Übertragung der aktuellen Schießergebnisse auf eine Leinwand für das Publikum im Saal schon möglich. Das soll in Zukunft nicht nur bei der jährlichen großen schießsportlichen Veranstaltung so sein, sondern auch bei den Trainingsabenden, die dienstags und freitags jeweils von 18 bis 20 Uhr, stattfinden. Schon jetzt werden die Gäste, die einfach mal ins Schützenheim kommen wollen, bewirtet. Wenn es nach dem Training gemütlich wird, dann kann es auch heißen: „Ende offen“.