Schwelm. Der Sieger im Realisierungswettbewerb für das Ganzjahresbad in Schwelm steht fest. Der Entwurf: ein Kracher!

Wenn diese Pläne Realität werden, bekommt Schwelm eine absolute Attraktion als Ganzjahresbad, dort wo bislang das Schwelmebad beheimatet ist. Das pbr-Planungsbüro hat einen Entwurf geschaffen, der die Jury restlos begeistert und mit Vorsprung den ersten Platz abgeräumt hat. Doch bis zur Fertigstellung ist es noch ein weiter Weg und es ist nicht zu einhundert Prozent gesichert, dass die Wettbewerbssieger auch den Zuschlag zum Bau bekommen.

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Unter Federführung des Planungsbüros Postwelters hat die Stadt Schwelm den Realisierungswettbewerb ausgelobt. „Von 15 Büros, die wir angesprochen haben, reichten am Ende zehn einen Beitrag ein. Das Preisgericht hat sich eindeutig für den pbr-Entwurf entschieden“, sagte Ellen Wiewelhove, geschäftsführende Gesellschafterin von Postwelters am Montag im Rahmen der Vorstellung der Pläne.

Absolute Begeisterung

So stellt sich pbr das Innere des Bades vor..
So stellt sich pbr das Innere des Bades vor.. © Stefan Scherer | Stefan Scherer

Und die sorgen bislang für absolute Begeisterung. Das Bad führt sich mit seinen begrünten Dächern perfekt in die hügelige Topografie ein. Viel Platz der bisherigen Liegewiesen würden für die Öffentlichkeit geöffnet werden, der umzäunte Bad-Bereich deutlich kleiner. Im Innern gäbe es ein Wettkampfbecken, außen zwei weitere eher rundliche Becken. Eine Cafeteria könnte von den Schwimmgästen, aber ebenso von Spaziergängern genutzt werden. Die Terrassierung macht den Entwurf, der sich auf den Grafiken perfekt und scheinbar nahtlos ans Landschaftsbild schmiegt, so besonders.

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„Holz und Glas sind auf wunderbare Weise mit der Natur verbunden, ein toller Entwurf“, sagt Bürgermeister Stephan Langhard, der sich auf die weiteren Schritte zur Umsetzung freut und auf eine breite Zustimmung aus der Politik – die Entscheidung wird im Liegenschaftsausschuss fallen – hofft. Ob am Ende tatsächlich die Wettbewerbssieger von pbr das Ganzjahresbad bauen dürfen, steht indes noch nicht fest. „Es folgt eine Ausschreibung, an der sich natürlich auch alle anderen Planer beteiligen können“, sagt Ellen Wiewelhove. Klar ist aber auch: Die Firma pbr ist sehr erfahren, was Ausschreibungen anbelangt und geht mit dem Votum der 20-köpfigen Jury ins Rennen. Sollten hier keine kapitalen Fehler passieren, stehen die Chancen sehr gut, dass die Wettbewerbssieger auch die Ausschreibung für sich entscheiden.

2026 Eröffnungsjahr

Dann müssen weitere Planungsleistungen beauftragt werden, bevor die Bagger im Schwelmebad anrücken. „Eine Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahren ist realistisch“, sagt Nico Versace, Architekt und zuständiger Geschäftsbereichsleiter bei pbr, der mit der Schwimmbadexpertin Christina Seiters, dem Architekten Norbert Althoff und Landschaftsarchitekt Jan-Eric Fröhlich nach Schwelm kam. Heißt: Nach der Freibad-Saison 2023 könnten im Optimalfall die Bagger anrücken, 2026 könnte das Eröffnungsjahr für das neue Bad sein.

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Doch wie sieht es mit den Kosten aus? Lässt sich ein solcher Entwurf für die vom Stadtrat gedeckelten 15 Millionen Euro überhaupt umsetzen? Eine klare Aussage lässt sich Christina Seiters nicht entlocken. „Dafür ist es noch zu früh in der Planungsphase. Wir müssen schauen, was im Budget enthalten ist und gesondert finanziert wird. Außerdem müssten noch diverse Fördergeldmöglichkeiten geprüft werden“, sagt sie. Nicht zuletzt hat auch die Technik einen enormen Einfluss auf den Preis. Die Art der Energieversorgung, der Grad der Nachhaltigkeit beim Bau und mögliche Extrawünsche haben neben den extremen Preissteigerungen bei Neubauten, die seit Monaten die Branche im Griff haben, großen Einfluss auf den endgültigen Preis.

Technische Eckpunkte

So könnten die Bereiche aufgeteilt werden.
So könnten die Bereiche aufgeteilt werden. © Stefan Scherer | Stefan Scherer

Die wichtigen Eckpunkte des aktuellen Entwurfs sind: Die Zusammenlegung der Räume nach ihrer Nutzungstemperatur, die thermische Trennung des Hallenbadbereichs nach Wassertemperaturen, die Integration von Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung an verbrauchsnahen Plätzen, Installation hocheffizienter und bedarfsabhängiger Wasseraufbereitungstechnik und einige weitere Punkte. Was davon am Ende tatsächlich Einzug in das Bad hält, wird auch von der Politik und dem Geldbeutel entschieden. Nun warten alle gespannt auf die nächsten Schritte.

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