Schwelm. Schwelms Bürgermeister spricht klare Worte: „Das wird kein schöner Winter“. Welche weiteren Maßnahmen die Stadt plant, um Energie einzusparen.

Bereits vor einigen Wochen hatte die Stadt über mögliche Energieeinsparungsmöglichkeiten informiert. Dazu zählt unter anderem die Absenkung der Wassertemperatur im Schwelmer Hallenbad. Doch mit Blick auf den Winter soll auch geprüft werden, an welchen Stellen sich beim Heizen sowie beim Strom etwas einsparen lässt. Zusätzlich werden verschiedene Wasseraufbereitungs- und Heizanlagen unter die Lupe genommen. Insgesamt, so die Verwaltung, gibt es derweil 23 Objekte, die begutachtet werden.

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„Da gibt es nichts schön zu reden“, macht Bürgermeister Stephan Langhard den Ernst der Lage in der vergangenen Sitzung des Liegenschaftsausschusses deutlich. „Wir denken da in jede Richtung“, fährt Langhard fort. Dass Energie eingespart werden muss, das sei klar. Nun gehe es darum, wie das effizienteste Konzept aussieht. Der 2. Beigeordnete Marcus Kauke sagt aber auch: „Wir werden niemanden mit Entscheidungen überfallen.“ So soll nicht nur die Politik stetig informiert werden, im Vordergrund stehen vor allem die „Betroffenen“. Dazu zählen zum Beispiel die Nutzer des Hallenbades sowie die der Sporthallen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie dessen Lehrer, die für ihre Unterrichtsstunden diese Räumlichkeiten nutzen, sollen vorab in Kenntnis gesetzt werden.

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Schwelm, Ennepetal, Gevelsberg: Unterschiedliche Anforderungen

Nicht nur die Stadt Schwelm steht vor großen Herausforderungen, die Energieeinsparung betrifft jegliche Kommunen. So setzt sich der neu gegründete Krisenstab, der sich mit den verschiedenen Maßnahmen befasst, aktuell mit den unterschiedlichen Anforderungen der Liegenschaften auch intensiv auseinander. Denn eins müsse bei jeglichen potenziellen Energieeinsparmaßnahmen bedacht werden: die Infrastruktur. „Wir müssen uns auf härtere Zeiten einstellen und mögliche Maßnahmen darauf hin prüfen, ob sie technisch umsetzbar und für die Nutzenden städtischer Einrichtungen auch vertretbar sind.“ Das könne vom Absenken der Temperaturen in Büros, auf Fluren, in Treppenhäusern in den Verwaltungsgebäuden bis zu einem noch sparsameren Umgang mit Licht und Strom als bisher schon führen, erklärte der Bürgermeister bereits vor rund zwei Wochen dazu.

In absehbarer Zeit wolle die Verwaltung dann auch auf die betroffenen Nutzer zugehen. Denn: „Die Zeit drängt“, betonen Kauke und Langhard. Der Bürgermeister verweist noch einmal auf die aktuelle Situation: „Das wird kein schöner Winter.“ Inwieweit beispielsweise das Heizen in städtischen Einrichtungen wie Sporthallen eingestellt wird, stehe zwar noch nicht fest, doch mit Einsparungen müsse gerechnet werden. Auch das weitere Absenken der Wassertemperaturen -- nicht nur im Hallenbadbecken selbst, sondern auch in Bezug auf Duschen – sei eine Option, die nicht undenkbar ist.

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Zwar stehe laut Verwaltung die Energieeinsparung in puncto Heizen derzeit an zweiter Stelle, doch die Politik weist auch darauf hin, dass es spätestens im Oktober schon deutlich kälter werden könnte. Der Winter stehe vor der Tür. So sind sich alle Mitglieder des Ausschusses direkt einig, dass sie sich detailliertere Informationen zu den künftigen Maßnahmen wünschen. Bürgermeister Stephan Langhard und der 2. Beigeordnete Marcus Kauke versichern, dass weitere Details und Maßnahmen im September im Hauptausschuss vorgestellt werden.

Zur Erinnerung: Eine der ersten Energiesparmaßnahmen der Stadt Schwelm war unter anderem diese: Im Hallenbad ist die Wassertemperatur um ein bis zwei Grad Celsius reduziert worden. Statt 28 Grad belaufe sich die Temperatur nun auf rund 26 Grad, bestätigt der Bürgermeister. Auf Nachfrage von Brigitta Gießwein (Grüne), warum die Temperatur nicht weiter gesenkt wird, erklärt er aber auch, dass eine Senkung nicht so einfach sei, wie man es sich vielleicht vorstellen mag. Auch diese Maßnahme sei mit verschiedenen Hürden verbunden.