Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Die Beschwerden über eine unzuverlässige Postzustellung mehren sich. So reagiert das Unternehmen auf die Vorwürfe.
Hat die Post in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal größere Zustellschwierigkeiten? Zumindest lassen die zahlreichen Reaktionen auf den Bericht über massiv verspätete Briefzustellung am Schwelmer Winterberg darauf schließen. Während die Post keinerlei Probleme bei sich identifizieren kann, sprechen die Erfahrungen der Menschen vor Ort eine andere Sprache. Zumindest am Winterberg hat sich die Zustellsituation erheblich verbessert, seit diese Zeitung das Problem öffentlich gemacht hat.
+++ Kommt die Post in Schwelm nicht mehr täglich? +++
Dort hatte ein Paar über Wochen dokumentiert, dass Briefe, die ihm per App inklusive Foto des Couverts angekündigt worden waren, nicht zugestellt worden sind. Die längste Dauer: Ab Donnerstag sollten mehrere Brief kommen, die allesamt erst am folgenden Dienstag auf dem Winterberg zugestellt worden sind. Auf die schriftliche Beschwerde des Paares hatte das Unternehmen nicht reagiert. Die Redaktion hakte nach. Antwort: „Wir gehen in Schwelm von einer stabilen und zuverlässigen Briefzustellung aus.“ Das sah allerdings bei besagtem Schwelmer Paar ganz anders aus, änderte sich jedoch rapide mit dem Tag der Berichterstattung. „Aktuell bekommen wir unsere Post übrigens verzögerungsfrei“, teilen sie im Gespräch mit der Redaktion mit. Und: Mittlerweile hat die Post auch auf das Beschwerdeschreiben vom 26. Juli reagiert.
Unbefriedigende Antwort
So schreibt das Logistik-Unternehmen Folgendes: „Zu Ihren Hinweisen haben wir nochmals mit der zuständigen Betriebsleitung Kontakt aufgenommen und uns über die Zustellsituation informiert: Die Auslieferung der Briefpost in Ihrem Bereich wird regelmäßig durchgeführt und die vorliegenden Sendungen können reibungslos ausgeliefert werden. Uns wurde bestätigt, es ist seit längerer Zeit zu keinen Ausfällen in der Auslieferung in Ihrem Bereich gekommen. Da wir die Briefankündigungen bereits bei der maschinellen Bearbeitung im Einlieferungsbereich der Sendung generieren, können bis zur Zustellung verschiedene Faktoren eine Verzögerung verursachen. Da keine Dokumentation der Bearbeitung von Briefsendungen ohne Zusatzleistung während der Beförderung erfolgt, konnten wir nicht nachvollziehen wie es zu der von Ihnen geschilderten Situation gekommen ist.“ Unbefriedigend und an einigen Stellen auch durchaus hinterfragungswürdig.
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Denn: Warum kündigt ein Unternehmen die Zustellung eines Briefs für den nächsten Tag an, wenn es doch so viele Faktoren der Verzögerung geben kann? Laut Informationen dieser Zeitung sind dies auch gar nicht so viele, sondern eher so gut wie keine. Der Brief wird demnach fotografiert, bekommt einen Strichcode mit der Adresse und wird „in Gangfolge gesetzt“, wie es postintern formuliert wird. Heißt: für die Austragung am nächsten Tag vorgesehen. Normalerweise sind die Zustellbezirke in Gruppen aufgeteilt, die aus mehreren Briefträgern bestehen. Prinzip: Fällt einer aus, übernehmen die anderen für ihn mit. Das ist offenbar in Schwelm über Tage nicht geschehen – und glaubt man der Antwort des Kundenservices – noch nicht einmal irgendjemandem aufgefallen oder bei der firmeninternen Aufarbeitung des Problems zu Tage getreten.
Vor allem montags kommt keine Post
Probleme, die laut der zahlreichen Berichte, die die Redaktion erreichen nicht nur in Schwelm für Ärger sorgen, laut Post aber gar nicht existieren. Insbesondere der Montag scheint ein Tag zu sein, an dem die Menschen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal vergeblich auf ihre Post warten.
Einen weiteren interessanten Fall hat Thomas Schröter aufgeschrieben: „Heute ist ein neuer interessanter Fall aufgetreten. Und zwar war ein Aufkleber auf dem Brieffenster: wg. unkorrekter Anschrift neu ermittelte Anschrift. Jedoch ist diese identisch mit der im Original versehenen Adresse im Fenster. Datum der Rechnung: 26. Juli. Eintreffen des Briefes: 10. August.“ 15 Tage also befand sich der Brief – im Falle einer Rechnung zieht ein Versäumnis möglicherweise teure Folgen nach sich – bei der Deutschen Post, bevor er zugestellt worden ist.
Die Redaktion bleibt an der Sache dran. Haben auch Sie Probleme mit der Postzustellung? Wenden Sie sich gern per E-Mail an die Redaktion unter schwelm@westfalenpost.de.
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