Schwelm. Die Leerstände nehmen aktuell in Schwelm rapide zu. Die neue Wirtschaftsförderin soll sich genau darum kümmern.
Die SPD macht Druck in der Innenstadt, fordert erneut von der Verwaltung, das wachsende Leerstandsproblem anzugehen und öffentlich über Entwicklungen zu berichten. Ein Bereich, um den sich nun mehr als ein halbes Jahr niemand im Rathaus gekümmert hat, seit Wirtschaftsförderer Simon Nowak, der Stadt Schwelm zum Jahreswechsel den Rücken gekehrt hatte. Dessen Nachfolge ist mittlerweile – auch im Bereich IT – geregelt.
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Kurzer Rückblick: Nachdem die Wirtschaftsförderung aus der GSWS – heute das Stadtmarketing Schwelm – herausgelöst und in der Stadtverwaltung angesiedelt wurde, war der Wittener Simon Nowak Wirtschaftsförderer geworden. Schnell erzielte er gute Ergebnisse, wurde zu einem bekannten Gesicht in einem bis dato nahezu völlig verwaisten Bereich in der Stadt Schwelm. Eine nachhaltige Arbeit verhinderte jedoch die Tatsache, dass der CDU-Mann die Chance gewährt bekam, die Schwelmer Stadtverwaltung als Durchlauferhitzer der eigenen Karriere zu nutzen, um nach drei Jahren nach Gelsenkirchen weiterzuziehen, wo er als Dezernent unter anderem für die Bereiche Wirtschaftsförderung, Gelsendienste, Bürgerservice, Recht und Ordnung und für mehr als 1500 Mitarbeiter zuständig ist. Auch um die formalen Voraussetzungen für diese Stelle zu erfüllen – Mitarbeiterverantwortung in einer Verwaltung, die er bislang nicht nachweisen konnte – wurde er in Schwelm schließlich im Mai des Jahres 2021 zum Abteilungsleiter IT und Digitalisierung befördert. Auch diese Stelle lag seit seinem Weggang brach.
Zwei Neue im Rathaus
Während nun der stellvertretende Schwelmer CDU-Stadtverbandsvorsitzende David Nockemann seit Juli auf seinen Parteifreund als IT-Chef im Rathaus folgt, ist seit dem 1. August wie von Bürgermeister Stephan Langhard angekündigt auch die Stelle der Wirtschaftsförderung besetzt. Daniela Mehling heißt die neue Wirtschaftsförderin der Stadt Schwelm, die sich zeitnah der Öffentlichkeit vorstellen wird und sich aktuell in die relevanten Themen einarbeitet.
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Einen großen Teil – neben den Kontakten zur Wirtschaftswelt – wird mit Sicherheit die Entwicklung des Einzelhandels einnehmen müssen, denn der Aderlass in der Innenstadt nimmt zu. Schuhhaus Klauser, Juwelier Schunk und die Wein-Lounge am Altmarkt – das sind lediglich die Geschäftsschließungen aus dem so eben vergangenen Juli. Dazu kommen weitere Geschäfte, deren Schließung bereits im Raume steht, langjährige große Leerstände wie die Filiale der insolventen Bäckerei Oebel, das Schwelm-Center, das sich deutlich langsamer entwickelt als von den Eigentümern angekündigt, die unklare Situation, was sich einmal im Kesselhaus und auf der Einzelhandelsfläche des Rathausneubaus abspielen soll, sowie auch die jüngsten Restaurantschließungen von „Vincenzos“ und den „Altdeutschen Bierstuben“. Eine Menge Arbeit mit hochkomplexen Zusammenhängen für die neue Wirtschaftsförderin.
SPD erhöht den Druck
Doch genau hier fordert die SPD von ihrem Bürgermeister Stephan Langhard und der Verwaltung ein verstärktes Augenmerk. Fraktionsvorsitzender Thorsten Kirschner formuliert eine deutliche Anfrage an den Verwaltungschef für den nächsten Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung, der am 13. September stattfinden wird: „Bitte listen Sie die Leerstände im Bereich der Innenstadt nach dem Stand 1. August auf. Bitte geben Sie zu jedem Leerstand an, ob der Verwaltung eine hinreichend konkret absehbare Nachnutzung bekannt geworden ist. Bitte kennzeichnen Sie Leerstände, die länger als zwölf Monate andauern und geben Sie zu diesen Leerständen an, ob und gegebenenfalls welche Gründe für die fehlende Nachnutzung Ihnen bekannt sind. Bitte teilen Sie zu länger als zwölf Monate andauernden Leerständen auch mit, ob Sie Erkenntnisse über konkrete Hürden für eine Nachnutzung (zum Beispiel fehlende Genehmigungsfähigkeit) haben, die durch politische Entscheidungen beseitigt werden könnten.“
Zudem fordern die Sozialdemokraten aktualisierte Berichte zu den Leerständen in Schwelm im Halbjahrestakt. Die Verwaltung hatte das bereits in der Vergangenheit zugesagt, nach dem Weggang von Simon Nowak aber darauf verwiesen, dass die Wirtschaftsförderung erst zum 1. August wieder besetzt sei. Das ist nun geschehen.
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