Schwelm. Der neue „Radweg unter dem Karst“ ist in Schwelm auf der Zielgerade. Für die Beleuchtung im 742 m langen Tunnel gibt es eine innovative Lösung.
„Gegen Ende dieses Jahres wird das Radfahren auf dieser neuen Route möglich sein“: Diese optimistische Aussicht gab jetzt Tim Kunze, Bauingenieur in der Abteilung Straßenbau der Technischen Betriebe Schwelm, beim Ortstermin mit Bürgermeister Stephan Langhard zum Verlauf der Arbeiten am „Radweg unter dem Karst“ auf Schwelmer Seite. In der Tat ist die Baumaßnahme, für die vor fünf Monaten der Startschuss gefallen ist, auf der Zielgeraden.
+++ Probleme in Schwelm: Kommt die Post nicht mehr täglich? +++
Der insgesamt drei Kilometer lange „Radweg unter dem Karst“ hat seinen Ausgangspunkt am S-Bahn-Haltepunkt Gevelsberg-West. Nach dem Durchfahren des 742 Meter langen Tunnels gelangen die Radlerinnen und Radler künftig auf eine Trasse, die nach 200 Metern einen sanften Rechtsschwung einlegt und nach weiteren 200 Metern auf Schwelms Haßlinghauser Straße führt. Beim jüngsten Besuch des Schwelmer Bürgermeisters befanden sich gerade die Beleuchtungsarbeiten im Tunnel in der Endphase.
Von Gevelsberg nach Schwelm: Dann wird der Radweg fertig
„Unter Berücksichtigung der arten- und naturschutzrechtlichen Belange wird es generell keine Dauerbeleuchtung, sondern eine sogenannte mitlaufende, durch Sensoren gesteuerte Beleuchtung geben“, erläuterte Christof Riekenbrauk von der Beleuchtungsabteilung der Technischen Betriebe Schwelm. Hierzu wurde im Vorfeld der Baumaßnahme, in Kooperation zwischen Christof Riekenbrauk, der unteren Naturschutzbehörde sowie der Arten- und Naturschutzrechtlichen Bauüberwachung ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept erarbeitet. Längs der Strecke vom Tunnel bis zur Haßlinghauser Straße wurden Rohre für Versorgungsleitungen verlegt.
Die zu befahrende Trasse erhält noch einen Auftrag mit Schotter, bevor sie abschließend asphaltiert wird. Auf der Hälfte der schwelmseitigen Trasse wird vor einer dammartigen Einfriedung eine Aufenthaltsmöglichkeit mit zwei Bänken (sowie mit Fahrrad-Anlehnbügel und Müllbehälter) auf freier, natürlich gehaltener Fläche geschaffen. Im weiteren Verlauf Richtung Stadtgrenze Gevelsberg werden noch zwei weitere Rastplätze vor und nach dem Tunnel angelegt. Außerdem erfolgt noch an einigen Stellen eine Sicherung des Hanggesteins.
Rückblick
Nachdem die ersten Ideen zu dem Projekt „Radweg unter dem Karst“ bereits aus den Jahren 2016/2017 stammen, begann der Einstieg in die konkrete Erarbeitung erster Vorentwurfsplanungen im Sommer/Herbst 2018. Seitdem wurden zahlreiche interkommunale und behördenübergreifende Abstimmungsgespräche geführt, Einigungen mit Privateigentümern erzielt und fachgutachterliche Stellungnahmen erarbeitet. Es wurden neben den Fachausschüssen und den Räten der Städte Gevelsberg und Schwelm bzw. des Ennepe-Ruhr-Kreises auch weitere Fachgremien wie die Radwegekommission und der Beirat für Menschen mit Behinderung mit in die Planung einbezogen. Eine Besonderheit ist sicherlich, dass viele unterschiedliche Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor an diesem Projekt mitwirken. Exemplarisch sind hier neben allen beauftragten Fachplanern sowie den Städten Gevelsberg und Schwelm auch der Ennepe-Ruhr-Kreis, Stefan Voigt, die Firma Schrott Eckhardt, die Deutsche Bahn, die Bezirksregierung und der RVR zu nennen sowie die Stadtoberhäupter der beteiligten Städte.
+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm+++
Der „Radweg unter dem Karst“ besitzt als Verbindung eine sehr große Bedeutung, da er im überregionalen Kontext einen Lückenschluss zwischen der Nordbahntrasse und dem Ruhrtalradweg darstellt. Die Ertüchtigung des ehemaligen Bahntunnels dient somit neben einer Förderung des Alltagsradverkehrs zwischen den Städten Gevelsberg und Schwelm auch einer Verbindung von zwei regional bedeutsamen Radwegetrassen.