Gevelsberg/Schwelm. Die Arbeiten am Radweg, der Schwelm und Gevelsberg verbindet, laufen auf Hochtouren: Dann soll der Radweg „Unter dem Karst“ fertig sein.
Erst hat es lange gedauert, ehe die Arbeiten endlich starten konnten - auf dem zukünftigen Radweg „Unter dem Karst“, der Gevelsberg und Schwelm verbindet. Jetzt wird das Projekt doch schneller beendet als gedacht. Zumindest sieht es derzeit danach aus. Noch in diesem Herbst könnten die ersten Radler auf der Strecke zwischen der S-Bahn-Haltestelle Gevelsberg-West und der Haßlinghauser Straße auf Schwelmer Stadtgebiet unterwegs sein. Dort gibt es dann einen direkten Anschluss an die Nordbahntrasse und damit an das überregionale Radwegenetz.
Doch zurück zu den knapp drei Kilometern, die zukünftig für viel Fahrkomfort sorgen, weil sie fast ohne Steigung auskommen. Die Strecke führt auf der ehemaligen Trasse der Elbschetalbahn entlang: In Schwelm beginnend durch den 742 Meter langen Schwelmer Tunnel, vorbei an etwa 20 Meter hohen Schluchten, unberührter Natur, dem Krähenberger Bach. Der letzte Kilometer wird neben den S-Bahn-Gleisen geradelt, dieser Bereich auf Gevelsberger Stadtgebiet hatte im Vorfeld für einige Schwierigkeiten gesorgt. Die Deutsche Bahn hatte nämlich als Bedingung gestellt, dass der gesamte Bereich während der Maßnahme abgezäunt ist, teilte Björn Remer, der zuständige Fachbereichsleiter, damals mit. Doch Zäune waren lange Zeit Mangelware.
Seit Februar ist die Absperrung nun aufgebaut. Die Bahnschwellen sind mittlerweile verschwunden, Versorgungsrohre versenkt und der Oberbau des zukünftigen Radwegs ist soweit schon vorbereitet.
Ein richtiger Lückenschluss
Der neue Radweg wird am S-Bahnhof Gevelsberg-West an den Radweg von Straßen NRW angeschlossen. Noch ist der Landesbetrieb mitten in der Baumaßnahme. Dann führt er parallel zu den in Betrieb befindlichen Gleisen. Nach etwa einem Kilometer verschwenkt der Radweg in Richtung Norden und verläuft auf einem eigenen Weg abseits der S-Bahnstrecke. Nach weiteren ca. 700 Metern wird der Radweg auf Schwelmer Stadtgebiet durch den Schwelmer Tunnel geführt und im Anschluss über die neu errichtete Rampe zur Haßlinghauser Straße geführt. Von dort aus geht es für den Radfahrer auf vorhandenen Straßenabschnitten weiter in Richtung Nordbahntrasse. Die Trasse gehört zum Großteil dem Garten- und Landschaftsbauer Stefan Voigt, der den Kommunen die Fläche überlassen hat, mit der Vorgabe naturnah zu bauen.
Der Radweg, der natürlich auch von Fußgängern genutzt werden kann, wird eine Breite von 3,50 Metern haben und bekommt noch eine Asphaltschicht. Nach Auskunft der Stadt Schwelm beginnen die Arbeiten daran noch in dieser Woche - 250 Meter vor dem Schwelmer Tunnel und im Tunnel selbst. Mitte, Ende der kommenden Woche soll dieser Bereich fertig sein. Bis Ende Juli, so plant die Stadt Schwelm, soll die Straße vom Tunnelportal aus bis zur fertig gestellten Rampe an der Haßlinghauser Straße hergestellt sein.
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Was auf Gevelsberger Seite erst einmal ansteht, ist der zwei Meter hohe Übersteigschutz, der neben den Gleisen errichtet werden soll. Noch eine Sicherheitsvorgabe der Deutschen Bahn. Den Kern der Bauarbeiten auf Schwelmer Gebiet bilden die Maßnahmen innerhalb des Schwelmer Tunnels, der aufgrund von arten- und naturschutzrechtlichen Vorgaben innerhalb der Monate Mai, Juni und Juli realisiert werden muss. Gerade diese besonderen Anforderungen an den Natur und Artenschutz hatten auch auf Schwelmer Seite zu den Verzögerungen geführt. Außerdem gab es personelle Veränderungen, die sich auf den Zeitplan auswirkten. Doch jetzt läuft alles nach Plan. Als nächstes ist die Installation der Beleuchtung im Tunnel dran. Damit die Radler überall sicher unterwegs sind.