Gevelsberg. Neben „Layla“ und den Flippers wurde auf der Gevelsberger Kirmes noch ein anderer Schlagersong bekannt. Und der kommt direkt aus Gevelsberg.

Es begann wie schon so viele Dinge ihren Lauf nahmen: Als Schnapsidee. Daraus macht Felix Gromm auch überhaupt keinen Hehl. Es ist wohl nicht zu hoch gegriffen, den 25-jährigen Gevelsberger im besten Sinne als Kirmes-verrückt zu bezeichnen.

Sein eigener Schlagersong „Kirmeskind“ machte auf der schrägsten Kirmes Europas schnell die Runde, so dass an den Getränkeständen außer „Layla“ und „Wir sagen danke schön“ von den Flippers auch der ganz eigene Gevelsberger Partysoundtrack zu hören war.

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Darin singt Felix Gromm über die Vorfreude, wenn endlich wieder die Karussells aufgebaut werden. Davon, dass er gemeinsam mit seinen Freunden feiert, lacht und Spaß hat. Natürlich auch vom Bier. Dazu läuft ein Instrumental in bester Mallorca-Hit-Manier, basslastig und tanzbar. Und mit all dem scheint er den Nerv vieler Menschen in Gevelsberg getroffen zu haben. So haben sich schon „Fans“ des Stücks danach erkundigt, ob es dieses irgendwo zu hören gibt, beispielsweise auf den bekannten Streaming-Diensten im Internet.

Als Mickie Krause beim Kirmeszug

Dass dieser Song entsteht, war wohl nur eine Frage der Zeit, ist Gromm doch beim diesjährigen Kirmeszug schon als Double von Mallorca-Schlagerikone Mickie Krause aufgetreten. Als Einzelgänger für die Kirmesgruppe Pinass Brumse hat er so die Stimmung am Straßenrand zum Kochen gebracht. Die sprichwörtliche Rampensau.

„Da dachte ich, ich müsste auch mal einen raushauen und ‘nen Song machen“, sagt Felix Gromm. Ein Gedanke, der ihm schon vor der Kirmes auf dem Bauplatz von Pinass Brumse gekommen sei. Also setzt er sich hin und fängt an, einen Text zu schreiben. In der Küche eines Nachbarn, der sich auch mit DJing auskennt, singt er diesen schließlich auf ein Instrumental ein.

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„Einmal aufgenommen, dachte ich: Oh Gott, das ist so schlecht“, verrät der 25-Jährige, der abseits der Kirmes als Monteur für eine Wohnungs- und Immobilienfirma arbeitet. Aber: „Nach dem dritten Bier dachte ich: Das ist so schlecht, dass es schon wieder gut ist“, sagt Felix Gromm und lacht. Denn Singen kann er überhaupt nicht, auch das gibt er ganz offen zu. Er nimmt sich selbst nicht zu ernst und so zielt auch sein Song einfach auf gute Laune und Spaß ab.

Live-Premiere auf Hasper Kirmes

Und den hat sein Publikum ganz offensichtlich. „Der Song kam auf dem Bauplatz gut an“, freut er sich noch heute. Klar dass die Live-Premiere nicht lange auf sich warten ließ. Die Feuertaufe für „Kirmeskind“ findet auf der Hasper Kirmes statt, als Felix Gromm den Gevelsberger Hammerschmied Bernd Matthäi auf dem Hammerschmiedwagen begleitet.

„Ich hatte keine Probleme, auf die Bühne zu gehen“, sagt Felix Gromm. So folgen weitere Auftritte, nun endlich auf der Gevelsberger Kirmes. Gromm tritt bei Pinass Brumse und den Mühlenhämmern auf. Auch beim Brückenfest der Mühlenhämmer vor gut zwei Wochen tritt er freitags und samstags jeweils mehrfach auf. „Das Zelt wurde fast abgerissen“, beschreibt der 25-Jährige die Stimmung dabei.

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Auf der Gevelsberger Kirmes selbst dauert es nicht lang, bis Menschen ihn ansprechen. „Der Song hatte sich herumgesprochen und die Leute wollten ihn haben“, sagt er. „Ich hab’ sogar gehört, dass der Song auf der Rheinkirmes in Düsseldorf lief.“ Nachprüfen lässt sich das natürlich nicht. Felix Gromm war aber von vornherein wichtig, dass „Kirmeskind“ nicht nur für Pinass Brumse oder ausschließlich für die Gevelsberger Kirmes, sondern für Kirmes im Allgemeinen steht.

Auf Gevelsberger Kirmes gewohnt

Denn Kirmes ist Felix Gromm wichtig. „Ich habe jahrelang mit meiner Familie am Timpen gewohnt, mitten auf der Kirmes“, beginnt der 25-Jährige zu erklären. „Man hat fünf Tage lang den Aufbau gesehen, dann fünf Tage die Kirmes.“ Seit 2018 ist er selbst bei Pinass Brumse aktiv. 2019 ist sein erster Kirmeszug als Einzelgänger. „Ein Haufen meiner Freunde sind auch in der Kirmesgruppe. Wir besuchen auch jedes Sommerfest.“

Kirmeskind beschreibt ihn selbst also ganz gut. Groß rausbringen wird er seinen Song wohl trotzdem nicht. „Youtube und Spotify sind jetzt kein Muss", sagt Felix Gromm. Ihm reichen die guten Liveauftritte und der Spaß an der Sache. Aber ob es bei diesem einen Song bleibt? Auch das lässt der Gevelsberger offen. „Ob noch mehr kommt, weiß man nicht“, sagt Felix Gromm.