Schwelm. Seit Monaten klafft in einem Schwelmer Bürgersteig ein Loch. Die Partei Die Linke spricht von Lebensgefahr und wirft dem Rathaus Nichtstun vor.

Seit Monaten klafft ein dickes Loch im Bürgersteig auf der Tobienstraße. Es ist die Folge eines Unwetters im Februar diesen Jahres, bei dem eine Linde umstürzte, die beseitigt werden musste. Die Partei Die Linke spricht von einer großen Gefahr für Passanten und wirft der Stadtverwaltung Untätigkeit vor.

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„Die Linke ist sauer“, erklärte Fraktionsvorsitzender Jürgen Feldmann im Namen seiner Partei. „Seit Monaten klafft hier ein riesiges Loch, das eine ganz enorme Gefahr darstellt, und durch das Nichtstun der Verwaltung ist hier eine extreme Gefahrenlage entstanden, die Menschenleben gefährdet“.

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Man müsse sich fragen, warum hier seit Monaten nichts geschieht, so der Fraktionsvorsitzende. „Das Loch ist nur unzureichend durch Baken gesichert, es besteht eine ganz erhebliche Unfallgefahr und dies ist Bürgermeister Langhard und dem Beigeordneten Schweinsberg anscheinend vollkommen egal“, sagt Feldmann und ist überzeugt, eine Erklärung dafür zu haben. „Grund hierfür sind auch die Rathausplanungen, die die Stadt Schwelm finanziell vollkommen ausbluten lassen. Auch hierfür liegt die Verantwortung beim Beigeordneten Schweinsberg, der CDU, SPD, den Grünen und auch Bürgermeister Stefan Langhard, der im Bezug auf das Rathaus vor den Wahlen zwar viel versprochen aber nachher nichts gehalten hat. Diese monumentale Rathausfehlplanung müssen nun die Bürgerinnen und Bürger ausbaden.“

Jürgen Feldmann: Das Loch ist nur unzureichend durch Baken gesichert.
Jürgen Feldmann: Das Loch ist nur unzureichend durch Baken gesichert. © Andreas Gruber

Jürgen Feldmann sieht ein Problem aber nicht nur bei dem Loch im Bürgersteig. „Die Menschen hier im Viertel fangen sich langsam an zu fragen, was sie verbrochen haben. Der Bolzplatz für die Kinder im Viertel wurde durch einen zweiten Kindergarten vernichtet, hierdurch ist erheblich mehr Verkehr ins Viertel gekommen. Die Bushaltestelle wurde um 150 Meter verlegt, so dass die Wege zum Bus länger wurden, und der defekte Bürgersteig stellt seit Monaten eine starke Gefährdung dar.“ Eine Bewohnerin des Viertels habe ihn kürzlich sogar gefragt, ob „die Verwaltung uns hasst“, gibt Feldmann, der selbst in dem Quartier lebt, das Gespräch wieder.

Den Linken-Fraktionsvorsitzenden treibt noch eine andere Sorge: „Die Verwaltung könnte versuchen, dies als Anlass zu nehmen, sämtliche Bäume in der Tobienstraße zu fällen.“ Die Sorge sei nicht unbegründet, erklärt Jürgen Feldmann. Im Arbeitskreis Lindenstraße, der nicht öffentlich tagt, habe es bereits Äußerungen aus Reihen der Politik gegeben, die in diese Richtung gingen.

Das Rathaus hat auf die Vorwürfe auf Nachfrage reagiert. Die betroffene Stelle im Bürgersteig sei umgehend gesichert worden. „Aktuell ist die Absperrung bzw. Umgehung neu angepasst worden, so dass Bürgerinnen und Bürger die betreffende Stelle durch eine von Baken gesicherte Passage umgehen können“, teilte die Stadtverwaltung mit. „Sobald es der Firma, die dort zum Einsatz kommen wird, möglich ist, wird der Gehweg an der betreffenden Stelle wieder vollständig hergestellt, einschließlich der Oberfläche.“ Für die umgestürzte Linde – die laut Stadtverwaltung übrigens verkehrssicher war – werde zum Herbst hin dort eine Ersatzpflanzung mit einem klimagerechten Baum vorgenommen.

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Was die Sorge des Linken-Politikers zum Fällen sämtlicher Bäume in der Tobienstraße betrifft, hieß es aus dem Rathaus: „Die Stadt hat keine Kenntnis über das Fällen von Bäumen in der Tobienstraße, von denen, wie die regelmäßigen Kontrollen ergeben haben, kein Exemplar akut gefährdet ist.“