Schwelm. Sieben Jahre lang hat das Schwelmer Ehepaar das Braustübchen betrieben. Jetzt ist Schluss. Wie geht’s mit der Kneipe weiter?
Pasqualina Dibello in Ferrara und Ehemann Pino Ferrara, die von allen Rosi und Pino genannt werden, sind in der Schwelmer Innenstadt keine unbekannten Gesichter. Sieben Jahre lang hat das Ehepaar, das zuvor die Marktschänke betrieb, nahezu täglich hinterm Tresen im Braustübchen gestanden. Jetzt ist Schluss. Morgen, am 15. Juli, ist der letzte Tag für die beiden in ihrer Kneipe. Und das geht vor allem Rosi sehr nah.
„Nach insgesamt 33 Jahren verlassen wir Schwelm“, sagt sie. Tränen steigen der 64-Jährigen in die Augen bei dem Gedanken, ihr Herzstück aufzugeben. „Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir leider aufhören“, fährt Rosi fort. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Pino hat sie diese Entscheidung im März dieses Jahres getroffen – mit Bedauern. Doch der traurige Entschluss bringt auch eine positive Nachricht mit sich: Rosi und Pino haben Nachfolger gefunden. Ab dem 1. August übernehmen Tanja Blum und ihr Partner Mike Brodhäcker die Kult-Kneipe in der Schwelmer Innenstadt. Eröffnung ist am Freitag, 5. August.
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„Die sind seit sieben Jahren unsere Gäste“, erzählt Rosi und lacht. Eines Tages gingen sie und ihr Ehemann Pino auf das Paar zu. „Dann haben wir uns unterhalten und gefragt, ob sie nicht Lust haben, das hier weiterzumachen.“ Schließlich kennen Tanja Blum und Mike Brodhäcker den täglichen Ablauf im Braustübchen und auch die Gäste sind ihnen durchaus vertraut. Doch die Entscheidung fiel dem Möbelmonteur und seiner Partnerin nicht leicht. Erst vor rund zwei Monaten haben sie dann „Ja“ gesagt. „Dafür musste Rosi aber schon viel Überzeugungsarbeit leisten“, erinnert sich Tanja Blum und lacht.
Die 47-Jährige wird künftig nach Feierabend bei ihrem Hauptberuf in der Kneipe aushelfen; dass das mal stressig werden könnte, weiß sie – doch es stört sie keineswegs. „Einfach mal schauen, wie es wird“, blickt die Schwelmerin zuversichtlich auf die kommende Zeit. Ihr Partner, Möbelmonteur Mike Brodhäcker, wird künftig komplett in der Gaststätte arbeiten. „Ich habe da auch schon ein bisschen Erfahrung“, sagt der 52-Jährige. Häufig habe er auf Veranstaltungen wie Sommerfesten Bier gezapft und ausgeschenkt.
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Mit dem Besitzerwechsel seien indes keineswegs weitere Änderungen verbunden, betonen die neuen Inhaber. „Alles bleibt, wie es ist, wir wollen den Charme hier erhalten.“ Das Schwelmer Paar hofft, dass sich die Gäste auch bei ihnen wohlfühlen, die familiäre und persönliche Atmosphäre erhalten bleibt und dass sowohl neue als auch die Stammgäste nach wie vor ins Braustübchen kommen.
Auch wenn Rosi und Pino der Abschied schwer fällt, wissen sie, dass sie ihr Lokal in gute Hände abgeben. „Die Gäste sind natürlich auch traurig, aber freuen sich wie wir auf die neuen Besitzer.“ Insbesondere, dass die Kult-Kneipe weitergeführt und nicht geschlossen wird, sei bei allen gut angekommen.
Besonders tolle Momente und Erinnerungen haben die Ferraras gar nicht, erzählen sie. „Es war einfach immer sehr schön, den Kontakt zu den Gästen werde ich ganz stark vermissen“, sagt Rosi. Es sei durchgehend harmonisch und friedlich gewesen. „Ich kann mich einfach nur bei meinen Gästen bedanken, die werden mir alle fehlen. Wir werden den Laden heute mit einem weinenden Auge verlassen.“ Die Ex-Besitzer versprechen aber jetzt schon, dass sie zu Besuch kommen werden.
>>>INFO:
Bis Tanja Blum und ihr Partner Mike Brodhäcker das Braustübchen am 5. August als Inhaber wieder eröffnen, bleibt die Kneipe geschlossen. Am Freitag, 15. Juli, ist der letzte Öffnungstag, dann sind die Pforten erst einmal drei Wochen dicht.