Ennepe-Ruhr-Kreis. Elf Jahre fand die Ausbildungsmesse vom EN-Kreis im VER-Busdepot statt. Dieses Jahr ist vieles anders. Welche Änderungen es gibt, lesen Sie hier.

Die bekannte Ausbildungsmesse des Kreises steht vor einem großen Umbruch. Jahre lang war das Busdepot der VER (Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr) Heimat der Messe. Wegen Corona fand sie 2020 digital und 2021 dezentral an zwei Standorten statt. Nun wird alles anders. Der traditionelle Austragungsort hat ausgedient.

Der Grund: Es gibt für den Zeitraum der Messe kein Ausweichquartier mehr für die rund 100 Busse, erklärt Ingo Niemann, Pressesprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises. Ursprünglich stand der VER dafür immer ein Teil des Güterbahnhofes in Schwelm zur Verfügung. „Das Arial hat nun aber ein Privatmann gekauft und deshalb steht das Gelände nicht zur Verfügung“, sagt Niemann. Ohne eine Ausweichmöglichkeit könne der Betrieb der VER nicht aufrechterhalten werden und so musste eine andere Lösung her. Im Zuge dessen habe die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr das Konzept der Berufsbildungsmesse „ZukunftEN“ grundlegend erneuert.

Bereits im vergangenen Jahr fand die Ausbildungsmesse wieder vor Ort statt -- und zwar im Rahmen zwei kleinerer Messen. Eine im Nord- und eine im Südkreis. Dieses Konzept sei bereits damals gut angekommen, betont Messeorganisatorin Katja Kamlage von der EN-Agentur. Daher wolle man diesem Plan weiter folgen. Im September werden die verschiedenen Stände daher an drei Terminen in drei verschiedenen Städten aufgebaut: Donnerstag, 15. September, Saalbau Witten, Dienstag, 20. September, YNS Arena Schwelm (ehemals Eventhalle) und Freitag, 30. September, LWL Industriemuseum Henrichshütte, Hattingen.

YNS Arena Schwelm vollständig ausgebucht

Die Ausstellungsstände würden stark nachgefragt, so Kamlage. Indem die EN-Agentur die Hallenpläne in Witten und Hattingen kurzfristig angepasst hat, stehen in beiden Städten nun jeweils zehn weitere Plätze zur Verfügung. Die YNS Arena in Schwelm ist bereits vollständig ausgebucht. Interessierte Unternehmen sind dennoch aufgefordert, sich anzumelden oder auf die Nachrückerliste setzen zu lassen. „So bekommen wir einen Überblick über den gesamten Bedarf und können die Kapazitäten in den nächsten Jahren daran anpassen“, erklärt Kamlage.

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Die Idee entstand mit Rückblick auf das coronaangepasste Konzept des vergangenen Jahres. „Um Jugendliche und Unternehmen auch in Zeiten von Corona persönlich zusammen zu bringen, mussten die Verantwortlichen innerhalb kürzester Zeit kreativ werden und neue Ideen ausprobieren. Einige davon haben sich als sehr gewinnbringend erwiesen. Die perfekte Gelegenheit, um das Angebot noch weiter zu verbessern“, zeichnet Landrat Olaf Schade den Weg dorthin nach.

Die Organisatoren und Veranstalter haben für diese neue Entwicklung auf die vergangenen Jahre zurückgeblickt: Was hat sich bei den vergangenen Großveranstaltungen bewährt? Was hat letztes Jahr gut funktioniert? Welche Rückmeldungen kamen von den Unternehmen, den Jugendlichen und ihren Lehrkräften? Besonders gut kam demnach das Buchen von Gesprächsterminen an. „Die Idee ist aus der Not heraus entstanden, um Kontakte nachverfolgen zu können und Warteschlangen zu vermeiden. Das Vorgehen hat den Gesprächen aber auch inhaltlich gut getan. Die Jugendlichen haben die Stände viel zielgerichteter besucht, die Dialoge gingen mehr in die Tiefe. Das behalten wir bei“, sagt die Messeorganisatorin. Auch bei der fachlichen Vorbereitung in den Schulen sind die Ausbildungsbetriebe von nun an noch enger mit eingebunden. Personalverantwortliche treffen die Jugendlichen bereits vor den Messen und suchen das Gespräch. Die Betriebe wirken zudem bei der Messeorganisation mit.

VER bietet Transport an

Zusätzlich zeigen Ausbilder und Lehrer den Jugendlichen gemeinsam, wie sie aus der Vielzahl an Informationen die richtigen für sich und ihren Berufswunsch herausfiltern. Die EN-Agentur erwartet insgesamt mehr als 100 ausstellende Unternehmen und etwa 4000 Jugendliche aus den weiterführenden Schulen. „Damit bewegen wir uns wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Indem wir dezentral ausstellen und den Jugendlichen wieder individuelle Termine anbieten, schaffen wir dennoch die nötige Ruhe für intensive Gespräche“, erklärt Katja Kamlage. Die Arbeitsagentur werde ebenfalls vor Ort sein und beratend zur Seite stehen.

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VER-Geschäftsführer Peter Bökenkötter bedauert zwar, dass man dieses Jahr nicht als Gastgeber auftreten könne, sagt aber auch: „Wir helfen aber wo wir können. Den Transport der Abschlussklassen übernehmen wir selbstverständlich gerne.“ Die Verkehrsgesellschaft ist zudem in Schwelm mit einem Messestand vertreten.