Gevelsberg. Cocktailnacht, Feuerzangenbowle, Whisky-Tasting und Sanierung des neuen Forsthauses: Der Verschönerungsverein Gevelsberg hat einiges geplant.

Cocktailnacht, Feuerzangenbowle, Whisky-Tasting: Der Verschönerungsverein Gevelsberg will nach der coronabedingten Pause nicht nur das Vereinsleben wieder aufleben lassen, er möchte auch die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger wieder zu zahlreichen Veranstaltungen einladen. Los geht es mit dem Familientag am 18. September am neuen Forsthaus. Das Haus an der Kirchwinkelstraße soll in Zukunft auch eine größere Rolle spielen.

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Von dem Hochwasser, das durch das Damwildgehege und über die Terrasse des neuen Forsthaus rauschte ist nichts mehr zu sehen. 200 Tonnen Geröll wurden vom Grundstück an der Kirchwinkelstraße abgetragen, 200 Meter Zaun wurden neu verlegt, das Damwildgatter wurde neu gestaltet: „Hunderte Stunden ehrenamtliche Arbeit haben das möglich gemacht“, sagt Falk Ramme vom Vorstandsteam des Verschönerungsvereins. Die Schäden am Haus konnten mithilfe der Versicherung (90.000 Euro) beseitigt werden, doch die Fläche, auf der die Tiere leben, musste in Eigenleistung wieder hergerichtet werden. „Wir hatten einige Monate ganz schön geschwitzt, ob wir alles hinbekommen“, sagt Falk Ramme. Die Kornbrennerei wurde kaum gebucht, Veranstaltungen, die ebenfalls Geld in die Vereinskasse spülen, fanden nicht statt. Finanziell sei es eine schwierige Zeit gewesen.

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Am Ende habe es dank der großen Unterstützung geklappt, und der Verein hat bereits das nächste große Projekt in den Blick genommen: Die Renovierung des neuen Forsthauses. Und auch hier sei der Verein auf Unterstützung, starke Partner, Fördermittel und Spenden angewiesen. Ziel ist es, die untere Etage so herzurichten, dass sich dort Vereine treffen können. „Wir wollen das Haus für Kinder und Jugendliche öffnen, die Natur, die Umwelt und den Wald erlebbar machen“, erklärt Falk Ramme. Ob es noch eine Gastronomie in dem Haus geben wird, das sei noch nicht klar. Jetzt gehe es erst einmal an die Renovierung - und zwar von Grund auf.

Kirchwinkelstraße wird saniert

Das Haus aus dem Jahr 1910 braucht nicht nur eine komplett neue Elektro- und Wasserinstallation, auch die Ölheizung muss raus. „Am liebsten würden wir dort mit Holz heizen“, sagt Tim Leweringhaus, der seit November der neue Vorsitzende des Vereins ist. Er übernahm das Amt von Kirsten Niesler. Er erklärt, dass die räumlichen Zuschnitte im Erdgeschoss neu gestaltet werden müssen, und das die Maßnahme nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld beanspruchen wird. „Wir gehen eher von 200.000 Euro als 100.000 Euro aus“, sagt Leweringhaus auch mit Blick auf steigende Baukosten und Rohstoffmangel. „Was uns sehr freut, ist die von der Stadt angekündigte Sanierung der Kirchwinkelstraße Anfang 2023“, sagt Leweringhaus. Nicht nur der Asphalt wird erneuert, auch die Stromleitung wird nach der Maßnahme nicht mehr oberirdisch sein, sondern ebenso wie die Wasserleitung in die Erde gesetzt. Aktuell wird das Wasser über einen Brunnen gewonnen, entwässert wird noch über eine Sickergrube.

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In der Kornbrennerei stehen aktuell keine baulichen Maßnahmen an. Nachdem die Klimaanlage, auch mithilfe einer großen Spende der NRW Stiftung, installiert ist, steht das altehrwürdige Gebäude wieder für Veranstaltungen bereit „und ist jetzt noch besser nutzbar“, sagt Falk Ramme. Cocktailnacht und co. werden aller Voraussicht nach aber erst im kommenden Frühjahr wieder stattfinden, vorbehaltlich der Corona-Situation. In diesem Herbst wolle der Verein pandemiebedingt noch einmal drauf verzichten.

„Die Tiere haben alles gut überstanden, sie sind wieder tiefenentspannt“, sagt Dirk Huckenbeck. Er ist nicht nur der Mann, der sich seit Jahren im Namen des Verschönerungsvereins um das Damwild kümmert, er ist auch Anfang des Jahres mit seiner Lebensgefährtin in die erste Etage des Hauses gezogen. Die vielen Wochen, in denen auf dem Grundstück gebaggert wurden, seien längst vergessen und der aufgeschüttete Muffelberg sei gut angenommen worden. Dort können sie sich gut die Schalen der Hufen abreiben, „außerdem lieben die Tiere es, oben in der Sonne zu stehen“.

Neumitglieder und Spenden willkommen

Der Familientag ist für Sonntag, 18. September geplant. Es wird dort wieder ein Programm für alle Altersklassen geben. Es gibt Essen und Trinken. Kinderschminken ist im Angebot. Mit dabei sind auch ein Falkner und ein Imker.

Eine neue Homepage ist in Bearbeitung, im Anschluss sollen auch Social-Media-Kanäle erstellt werden.

Geplant ist, sich mehr auf Veranstaltungen zu präsentieren: wie beim Gevelsberger Frühling, Boulevard etc. Aktuell hat der Verein 174 Mitglieder.

Spenden und Neumitglieder sind jederzeit willkommen. Mehr Informationen gibt es unter http://www.vv-gevelsberg.de/

Aktuell leben in dem Damwildgatter zehn Muffel und 20 Damwild. Der Plan sei, in den kommenden Monaten einen Ringtausch mit Recklinghausen und Hagen zu machen. Dabei werden Hirsche in andere Gehege gesetzt. Diese würden dann nach einiger Zeit zum Platzhirsch und und ihre Gene weitergeben. Das sorge für eine Verjüngung. Aktuell sei außerdem ein guter Zeitpunkt für einen Besuch, sagt Huckenbeck. Der tierische Nachwuchs ist nämlich da. In dieser Woche wird auch das Wasser wieder in den Teich gelassen. Dieser musste nach dem Hochwasser ausgebaggert und neu angelegt werden. Dazu kommt noch die neue Bepflanzung. „Zu tun gibt es immer was“, sagt Huckenbeck.

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Trotz der zurückliegenden schwierigen Monate sieht der neue Vorsitzende den Verein gut aufgestellt. „Wir haben immer den Kontakt untereinander gehalten, das Team ist enorm engagiert“, sagt Leweringhaus und freut sich auf den Neustart des Vereins. Los geht es mit dem Familienfest. Die Kastaniensammlung findet auch wieder statt. Schließlich brauchen die Tiere einiges an Futter, um über den Winter zu kommen.