Gevelsberg. So steht es um die Neubauprojekte des Bauvereins Gevelsberg. Außerdem gibt es für Mieter zwei neue Angebote. Eins startet bereits jetzt.
Der Bauverein ist der größte Vermieter in Gevelsberg. Aktuell hat die Genossenschaft 1804 Wohnungen – inklusive der neuen Häuser an der Heideschulstraße und der Haufer Straße. 46 weitere Wohneinheiten sind auf dem Jeco-Gelände geplant. Und die Suche nach neuen Grundstücken geht weiter. „In Zukunft wollen wir weiter bauen“, erklären die beiden Vorstände Volker Bremer und Tim Leweringhaus. Aber auch für die Mieter gibt es einige Neuerungen. Die gute Nachricht vorneweg: Generelle Mieterhöhungen sind nicht geplant. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete beträgt im Bestand 5,03 Euro pro Quadratmeter.
Jeco
4000 Quadratmeter umfasst die Fläche, auf die der Bauverein das nächste Bauprojekt plant. Unter dem Titel Schmiedehöfe soll auf dem Jeco-Grundstück ein Wohnquartier entstehen. Die vier Baukörper werden um einen Platz herum gebaut, es wird eine Tiefgarage mit der Stellfläche für 80 Autos geben. Die 46 Wohnungen sind noch zu haben, der Bauverein führt eine Liste mit allen Interessenten. Zu einem späteren Zeitpunkt werden alle ein entsprechendes Exposé zu den Wohnungen erhalten.
+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm+++
Hier entstehen 17 Zweieinhalbzimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von 59 bis 65 Quadratmeter, die 22 Dreieinhalbzimmer-Wohnungen sind 72 bis 89 Quadratmeter groß, dazu gibt es sieben Viereinhalb-Zimmerwohnnungen mit 115 Quadratmetern. „Die Häuser werden nicht so hoch wie der Komplex nebenan“, versichert Bremer bei der Mitgliederversammlung. Er meint damit den angrenzenden Carestone-Bau, in dem die Dorea-Gruppe ein Altenheim und Betreutes Wohnen betreibt. Die vier geplanten Mehrfamilienhäuser werden drei Voll- und ein Staffelgeschoss haben. Der Bauantrag für die Schmiedehöfe ist bei der Stadt Gevelsberg eingereicht und Ziel sei es, noch in diesem Jahr zumindest mit den Erdarbeiten zu beginnen, erklärt Volker Bremer. Für das Projekt ist eine Bauzeit von etwa 24 Monaten eingeplant, konkreter will sich Bremer zu diesem Zeitpunkt nicht festlegen. Grund dafür sind die steigenden Baukosten und der Rohstoffmangel (siehe Zweittext). Auch zum möglichen Mietpreis könne sich der Bauverein noch nicht abschließend äußern: Der Quadratmeterpreis liege wohl eher bei 9,50 Euro als bei 8,90 Euro wie noch bei der Heideschulstraße.
Heideschulstraße
15 Wohnungen entstehen in den beiden Neubauten an der Heideschulstraße 20 und 22. Aktuell laufen noch die letzten Innenausbauten, bezogen werden können die Wohnungen am 1. August. Alle Wohnungen sind schon lange vergeben. Besonders an den Häusern sei die monolithische Bauweise, sagt Volker Bremer und erklärt, dass die Wände mit 42 Zentimeter besonders dick sind und – kurz gesagt -- eine natürliche Dämmung haben.
Haufer Straße
24 Wohnungen sind in den vergangenen Wochen in den drei Neubauten an der Haufer Straße fertig geworden, die letzten Wohnungsschlüssel werden am 1. August an die neuen Mieter übergeben, für 5,80 Euro pro Quadratmeter. Für den Bauverein Gevelsberg ist es das erste öffentlich geförderte Wohnungsbauprojekt seit 23 Jahren. „So lange wollen wir nicht mehr warten, bis wir das nächste planen“, versichert Volker Bremer. Weil der Bedarf da sei und bezahlbarer Wohnraum sehr stark gefragt ist.
Berge
Die Sanierung der Hochhäuser in Berge „ist für den Bauverein das größte Projekt in den vergangenen Jahrzehnten“, sagt Vorstandsmitglied Volker Bremer. Das schlägt sich auch in der Bilanz wieder: Etwa 10 Millionen Euro stehen dort für die Instandsetzung zu Buche. An den den Häusern Berchemallee 130, 132, 134 und 136 sowie Burbecker Straße 3, 5, und 9 gibt es eine neue Fassade, neue Balkone, ein neues Dach und unter anderem einen neu gestalteten Außenbereich.
Lesen Sie auch: Pro Bewerber gibt es zwei Ausbildungsstellen
Auch die Zugänge werden barrierefrei umgebaut. Noch in diesem Jahr werden die Arbeiten voraussichtlich beendet sein, eher als erwartet. Eine Mieterhöhung, so kündigte es der Vorstand zu Beginn der Maßnahme an, werde es nicht geben.
Stiftung Volmarstein
In den kommenden Wochen startet ein neues Angebot beim Bauverein. In Kooperation mit der Evangelischen Stiftung Volmarstein soll Mietern dadurch eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität ermöglicht werden. „Wir wollen unsere Mieterinnen und Mieter dabei unterstützen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können“, erklärt Bremer und Leweringhaus. Das bedeutet, dass diese – bei Bedarf – alltagserleichternde und ambulante Pflegedienstleitungen buchen können. Sie erhalten Unterstützung im Haushalt, beim Einkaufen, können einen Hausnotruf einrichten lassen.
Sprechstunde am 6. Juli im Pavillon in Berge
Neu errichtet wurde auch der Pavillon an der Berchemallee, in einer Holzrahmenbauweise und mit Grünbedachung. Er soll in Zukunft eine zentrale Rolle in Berge spielen. Hier ist nicht nur Platz für das Quartiersmanagement der Stadt und für einen Nachbarschaftstreff, hier wird auch der Bauverein mit seinem Quartiersmanager regelmäßige Sprechstunden anbieten. Los geht es an diesem Mittwoch, 6. Juli, in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr. Vorstandsmitglied Tim Leweringhaus erklärt, dass Maik Gahr der neue Quartiersmanager sei und nicht nur in Berge ein offenes Ohr für die Belange der Mieter hat. Er ist erreichbar unter 02332/915831 oder per E-Mail gahr@bauverein-gevelsberg.de
Das Angebot sei vielfältig, werben die beiden Vorstände dafür. Sie machen deutlich, dass dies keine Konkurrenz zu bestehenden Pflegeverträgen sein soll, sondern ein optionales Angebot sei. Wer will, könne sich kostenlos beraten. „Wir wollen einen Mehrwert bieten“, macht sich Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Biederbick für das Angebot stark.
Ausblick
„Unser Ziel ist es langfristig zu bauen“, sagt Tim Leweringhaus und hat die Zeit nach Jeco im Blick. Bekanntlich würde der Bauverein gerne das Grundstück der alten Feuerwache in der Stadt überbauen und auch die Fläche neben dem Bauverein am Ennepebogen ist im Gespräch. „Wir sind für vieles offen, sofern es denn wirtschaftlich darstellbar ist.“