Ennepetal. Im Klutertbad in Ennepetal kann bald unter Wasser Fahrrad gefahren werden. Das Bad schaffte zehn der Fitnessgeräte an. Das ist damit geplant.
Bewegung im Klutertbad – und das in mehrfacher Hinsicht: Zum einen wird die Sauna in den kommenden Wochen von Grund auf erneuert und der Hallenbadbereich gewartet und stellenweise renoviert. Zum anderen sind am Dienstag zehn „Aquarider“ angekommen. Was ein bisschen nach Comic-Superheld klingt, sind Unterwasserfitnessgeräte, die nach den Sommerferien in Kursen genutzt werden können.
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Sie erinnern an ältere Hometrainer, die „Aquarider“, die das Klutertbad neu angeschafft hat. Die Unterwasserfahrräder aus Edelstahl dienen dem gelenkschonenden Training. Im Wasser ist das Körpergewicht um 90 Prozent reduziert, zudem nehmen Herzfrequenz und Blutdruck ab. Das Überwinden des Wasserwiderstands sorgt für eine Förderung des Fettstoffwechsels beim Trainierenden. Das Klutertbad will nach den Sommerferien erste Kurse „Aquacycling für Anfänger“ anbieten. „Wir bilden aktuell sechs Trainer aus“, erklärt Badleiter Volker Külpmann. Zwei davon werden in Kürze eine vom Hersteller angebotene zweitägige Fortbildung in Oldenburg besuchen. „Im Oktober wird es dann einen solchen Kurs bei uns im Klutertbad geben, an dem vier Trainer von uns und zwölf weitere teilnehmen“, so Külpmann.
Bis jetzt schon fast 7500 Besucher im Freibad
Die diesjährige Freibadsaison im Klutertbad läuft bislang recht gut. Insgesamt passierten 7357 Besucher bis einschließlich Dienstagmittag, 5. Juli, die Tore des Naturerlebnisbades in Ahlhausen. Zum Vergleich: In der gesamten Saison 2021 wurden 11.662 Badegäste gezählt. In der Premierensaison des umgebauten Freibads 2020 waren es 12.349 Besucher. Allerdings war die Besucherzahl in beiden Jahren coronabedingt begrenzt.
Die beste Woche in diesem Jahr war bisher die vom 23. bis 29. Juni mit fast 3000 Besuchern. Den höchsten Tageswert verzeichnete das Freibad am Samstag, 18. Juni, als 1518 Besucher kamen. Damit lief das Bad unter Volllast, zeitgleich werden maximal 1200 Besucher zugelassen.
„Es ist erkennbar, dass es bei den Besuchern mehr zu Familien und Kindern hingegangen ist“, sagt Badleiter Volker Külpmann. „Die Idee, das Freibad als Familienbad in Verbindung mit Natur und Ökologie zu gestalten, ist aufgegangen.“
Die „Aquacycling“-Kurse sollen das bestehende Aquagymnastik und Aquajoggingangebot ergänzen. Ein Kurs umfasst zehn Einheiten zu je 45 Minuten und findet einmal pro Woche statt. Teilnahmegebühr: ca. 100 Euro inklusive Badeintritt. „Wenn nach den Herbstferien alle sechs Trainer ausgebildet sind, können wir auch mit Kursen in den Fitness- und Ausdauerbereich gehen, die dann zweimal pro Woche stattfinden“, erklärt der Badleiter.
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Darüber hinaus befinde man sich in Gesprächen mit einer Physiotherapie-Praxis, um nicht zuletzt Angebote im Reha- und Präventionsbereich machen zu können. Dafür ist medizinisches Fachpersonal erforderlich. Volker Külpmann weist darauf hin, dass eine Kursförderung durch die Krankenkassen möglich wäre, wenn ausgebildetes Personal die Leitung übernimmt.
Förderung durch „Vital NRW“
Der Aquarider kann drinnen wie draußen eingesetzt werden. „Größtenteils werden wir ihn natürlich im Hallenbad, im Variobecken einsetzen“, so Külpmann. Die Trainerin beziehungsweise der Trainer steht mit Headset am Beckenrand, das Training findet mit Musikunterstützung statt. Die Unterwasserräder können trotz ihres Gewichts von fast 20 Kilogramm relativ einfach ins Wasser geworfen und dort aufgerichtet werden. Sie sind individuell einstellbar. Klutertbad-Geschäftsführer Sven Twork absolvierte am Dienstag bereits ein Probetraining unter den Augen von Bürgermeisterin Imke Heymann und dem stellvertretenden Klutertwelt-Aufsichtsratsvorsitzenden Volker Rauleff.
Insgesamt 23.000 Euro kosten die zehn Geräte inklusive Trainerausbildung für vier Personen. Die Anschaffung wird mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Vital NRW“ zu 65 Prozent gefördert, den Rest trägt die Klutertwelt GmbH & Co. KG selbst.