Schwelm. Das Schwelmer Altstadtfest findet nach zwei Jahren Coronapause wieder statt. Alles zum Start, Ablauf und dem bunten Angebot mit großen Gewinnen.

Zwischen den Häusern in der Kölner Straße hängt weiße Wäsche an Leinen – das bekannte Zeichen dafür, dass das Altstadtfest startet. Am morgigen Freitag, 10. Juni, ist es endlich wieder soweit. Pünktlich um 20 Uhr startet die erste Band mit Live-Musik. Fürs leibliche Wohl ist auch gut gesorgt: „Ähnlich wie bei vielen anderen haben wir ja auch quasi einen Neustart“, erklärt Obernachbar Andreas Merken. Daher wolle man unter keinen Umständen nach zwei Jahren Zwangspause mit einer abgespeckten Version an den Start gehen. Im Gegenteil. „Wir haben zwei Tage lang Live-Bands, es gibt ein breites Sortiment an Essen und Getränken, wir haben einen Merchandising-Stand von der Dacho und eine Tombola“, freut sich Merken.

Neben der Liveband „Enzo and friends“ rund um Enzo Caruso steht am Freitag auch die Siegerin des letzten Schwelmer Song-Contests, Courtney Dean Booh, auf der Bühne sowie die Künstlerin Kathy Just, die bereits beim vergangenen Altstadtfest 2019 vor Ort war. Die Coverband, die ebenfalls beim letzten Mal dabei war und, wie Andreas Merken betont, sehr gut ankam, spielt am Samstag Schlager, Rockiges und die typisch bekannten Radio-Hits.

Aperol, Altstadtbrötchen, Gin Tonic und vieles mehr

„Es wird auch wieder etwas vom Grill, das bekannte Altstadtbrötchen, den Spießbraten im Brötchen mit Zwiebeln, Currywurst, Pommes, Bratwurst und Ofenkartoffeln geben.“ Ebenso bunt sieht das Getränke-Angebot aus. Vom Bierwagen über einen Weinstand bis hin zur Cocktailbar ist so gut wie für jeden etwas dabei. „Wie bieten auch Gin Tonic und Aperol Spritz an. Eigentlich machen wir alles so, wie es die Leute kennen und gerne mögen“, sagt der Obernachbar.

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Die Corona-Krise zwang die Organisatoren dazu, das bekannte Altstadtfest zwei Mal in Folge ausfallen zu lassen. „Das war jetzt natürlich alles sehr aufreibend mit der Planung, dadurch dass man zwei Jahre quasi nichts in dieser Richtung gemacht hat, musste man erst mal wieder reinkommen.“ Zudem hatte die Zwangspause auch finanzielle Folgen. „Wir hatten zwar weniger Arbeit, aber über den Wirtschaftsbereich kam eben auch kein Geld in die Kasse“, sagt Merken. Zwar fielen Heimatfest und somit auch der Wagenbau aus, ein kleines Loch entstand dennoch. Indes versuche man nun alles hinzukriegen und sei bislang auf einem guten Weg. „Ich erhoffe mir jetzt einfach, dass viele Gäste zum Feiern herkommen und dass es friedlich ausgeht. Ich hoffe, dass die Menschen endlich wieder vor die Tür wollen. Denn immerhin ist unser Altstadtfest nach dem Heimatfest das größte.“ Auch wenn das Fest nun immense Ausgaben mit sich bringt, ist man zuversichtlich, dass ein Teil der Einnahmen überbleiben wird, um diesen in den Wagenbau fürs bevorstehende Heimatfest zu investieren.

Zwei Mal pro Jahr weiße Wäsche in Schwelm

Neben den besonderen Ständen und Aktionen ist natürlich auch die weiße Wäsche immer wieder ein Hingucker. „Viele Besucher machen Fotos und fragen auch, was es damit auf sich hat“, erzählt Merken. Der Hintergrund des Ganzen sei relativ simpel: Früher hatte nicht jeder Haushalt eine Waschmaschine, daher sind die Bürger immer gemeinsam zum Fluss gegangen, Waschbrett und Seife im Gepäck, und haben dann anschließend alles auf Leinen gezogen und zwischen die Häuser gehängt, da in den Wohnungen schlichtweg kein Platz war. „Das hat echt gut ausgehen und so haben wir die Tradition einfach weitergeführt.“ Zwei Mal im Jahr – jeweils zum Altstadt- sowie zum Heimatfest – hängen die Schwelmer die weiße Wäsche an Leinen zwischen die Häuser in der Kölner Straße.