Schwelm. Schwelm Heimatfest-Motto lautet: „Vi loten us nich unnerkreegen“. Planungen laufen bei der Dacho. Neuer Vorstand soll vorher gewählt sein.

Man kann dem Schwelmer – und auch den Schwelmerinnen – alles nachsagen, aber gewiss nicht, dass sie Dinge klaglos hinnehmen ohne sich dagegen zu stemmen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. So läuft das auch seit Pandemie-Beginn mit dem Heimatfest, das bereits in diesem Jahr wieder näher an der alten Normalität war, als alle umliegenden Großveranstaltungen wie beispielsweise die Gevelsberger Kirmes. „Für das kommende Jahr planen wir ein ganz normales Heimatfest“, gibt Dacho-Vorstandsmitglied Marcel Hammer dementsprechend die Marschroute für 2022 vor.

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Vor diesem Hintergrund könnte es kaum ein besseres Motto für das Hochfest geben, als das, das die 13 Nachbarschaften nun wählten: „Vi loten us nich unnerkreegen“. Auf Hochdeutsch: „Wir lassen uns nicht unterkriegen.“ Viele Schwelmer werden sich nun verwundert den Kopf kratzen und sich sich fragen: „So früh? Normalerweise steht das Motto doch immer erst mindestens einen Monat später fest.“ Die Antwort gibt Marcel Hammer: „Wir möchten schließlich unser Merchandising ankurbeln, wollen unter anderem ein Tour-Shirt mit allen Sommerfesten und den entsprechenden Terminen produzieren. Alles soll das Motto tragen.“ Dementsprechend früh muss dieses feststehen.

Musik wird schon gebucht

Ausgewählt wurde „Vi loten us nich unnerkreegen“ nun also bereits am 15. Dezember von den Vertretern der Nachbarschaften. Eingereicht wurde es in diesem Jahr von Ehrenobernachtwächter Christian M. Fasel.

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Bis zum 30. November hatten alle Bürger die Möglichkeit ihre Vorschläge einzureichen. Insgesamt 141 Mottos erreichten die Dacho fristgerecht. Aus einer Vorauswahl von insgesamt acht Mottos konnten die 13 Schwelmer Nachbarschaften und ihre Mitglieder dann das Heimatfestmotto 2022 auswählen.

Getreu dem Leitspruch planen die Nachbarn einen ganz normalem Festzug, der am ersten Sonntag im September durch Schwelm ziehen soll. „Wir haben bereits bei Musikkapellen angefragt. Unser Glück ist mit Sicherheit, dass wir recht spät im Jahr liegen“, sagt Hammer. Gleichwohl können die Organisatoren hier nicht so aus dem Vollen schöpfen wie dies vor Corona der Fall war. Denn auch Musikvereine und Kapellen können nicht proben oder haben möglicherweise Mitglieder verloren, so dass auch hier die Dacho vor besonderen Herausforderungen steht.

Finanzierung ist gesichert

Dies gilt auch für die meisten Nachbarschaften – einerseits, wenn es darum geht, in der Zeit der Kontaktbeschränkungen das Gemeinschaftsgefühl aufrecht zu erhalten, andererseits mit dem Blick darauf, wie ein normaler Wagenbau, wie normale Kostüme und was sonst noch alles zu einer Festzugdarstellung gehört, finanziert werden soll. Dazu tragen nämlich üblicher Weise die Feste der Nachbarschaften bei. Ein Osterfeuer, wie bei der Nachbarschaft Linderhausen kommt aber eventuell zu früh, um dieses durchzuziehen. Die Nachbarschaft Loh finanziert sich vorwiegend durch Vermietung des Vereinsheims. Auch da rollt der Rubel nicht wie gewohnt.

Beispielhaft in ganz NRW lief die Heimatfestkirmes in diesem Jahr unter den 3G-Regeln.
Beispielhaft in ganz NRW lief die Heimatfestkirmes in diesem Jahr unter den 3G-Regeln. © Westfalenpost Schwelm | Bernd Richter

„Wir können uns zum Glück auf die Sponsoren und Gönner des Heimatfestes in der Stadt Schwelm verlassen“, sagt Marcel Hammer. Lösungen für alle Probleme sollen gefunden und realisiert werden. Die Dacho helfe jeder Nachbarschaft, wo sie könne. Gleichzeitig muss sie sich selbst ein neues Gesicht suchen und die Nachfolge für die ausgeschiedene Vorsitzende Christiane Sartor finden. Aktuell führt ihr Stellvertreter Enzo Caruso die Nachbarn.

Ein neuer Vorstand soll auf jeden Fall vor dem Heimatfest gewählt werden. Ob die Jahreshauptversammlung jedoch wie gewohnt im März oder etwas später stattfinden wird, ist derzeit noch nicht gänzlich geklärt.