Ennepetal. Für die erste Voerder Kirmes nach der Corona-Pause gelten neue Regeln. So untersagt die Stadt Ennepetal das Mitbringen von Getränken aller Art.

Am Samstag beginnt endlich wieder die Kirmeszeit in Voerde. Untrügliches Zeichen, dass die Eröffnung des Volksfestes unmittelbar bevorsteht, ist die Umbenennung der Lindenstraße. Am Mittwochnachmittag zog Bürgermeisterin Imke Heymann die letzte Schraube fest – ab sofort heißt die Lebensader im Dorf wieder „Blaukittelallee“. Und auch auf dem Kirmesplatz tut sich schon etwas: Einige Schausteller bauen ihre Fahrgeschäfts auf. Für die erste Voerder Kirmes seit drei Jahren gibt es zwar keine Corona-Beschränkungen, doch ein paar Regeln bezüglich des Aufenthalts auf dem Gelände und auch hinsichtlich des fließenden und ruhenden Verkehrs um das Gelände herum sind neu.

Kirmessatzung

Schon 2016 hatte der Rat der Stadt die Kirmessatzung geändert. Auslöser waren damals unangemessenes Verhalten und handgreifliche Auseinandersetzungen auf dem Kirmesgelände. Daraufhin beschloss der Rat, dass unter anderem das Mitführen von alkoholischen Getränken, die nicht auf dem Kirmesgelände erworben wurden, untersagt ist. Diese Regelung wurde nach der bis dato letzten Kirmes 2019 noch einmal verschärft. Nun gilt das Verbot nicht nur für alkoholische Getränke, sondern generell für alle Getränke, die nicht auf dem Kirmesgelände erworben wurden. Untersagt ist zudem der Konsum mitgebrachter oder gewonnener Getränke. Darüber hinaus dürfen Glasbehältnisse, die nicht gegen Pfand auf der Kirmes erworben oder als Gewinn übergeben wurden, auf dem Kirmesgelände nicht mitgeführt werden. Ausgenommen von dem Verbot sind auf der Kirmes gegen Pfand erworbene Getränke sowie Babyflaschen oder Getränke für Kinder.

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„Die Regelung zielt vor allem auf Jugendliche und junge Erwachsene ab“, erklärt Marco Heimhardt, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Bürgerdienste. Diese würden überwiegend PET-Flaschen oder andere Behältnisse mitbringen, wobei der Alkohol zuvor mit Energy-Drinks oder Säften gemischt werde, so dass der Nachweis und somit eine Ahndung kaum möglich sei, hieß es zur Begründung der Satzungsänderung. Die Kontrollkräfte könnten durch alleiniges Riechen am Getränk nicht beweisen, dass Alkohol enthalten ist und die Entsorgung oder einen Platzverweis begründen.

„Es wird mit Augenmaß kontrolliert“, betont Heimhardt. Hinsichtlich der Zielgruppe, die man mit der verschärften Regelung ins Auge fasst, rechne er „mit einer Verlagerung in die Peripherie, so der Fachbereichsleiter. Daher würden an den Kirmestagen gemeinsam mit der Polizei auch wieder Jugendschutzkontrollen im Großraum Voerde durchgeführt.

Das Kirmesgelände wird wie gewohnt von einem durch die Stadt Ennepetal und den Heimatverein beauftragten Security-Dienst bestreift. Zudem sind während der vier Tage immer Streifenbeamte der Polizei auf der Kirmes präsent.

Trubel vom 11. bis 14. Juni

Die Voerder Kirmes beginnt am Samstag, 11. Juni. Um 13 Uhr findet vorab ein ökumenischer Gottesdienst in der Evangelischen Johanneskirche statt. Um 14 Uhr startet der Festzug der Vereine über Milsper Straße und Lindenstraße zum Kirmesplatz. Dort eröffnet Bürgermeisterin Imke Heymann die Kirmes mit dem traditionellen Fassanstich.

Am Dienstag, 14. Juni, endet die Kirmes. Zum Abschluss gibt es nach Einbruch der Dunkelheit ein großes Höhenfeuerwerk.

Der Kirmestrubel beginnt täglich um 14 Uhr, am Montag, 13. Juni, ist Familientag mit stark ermäßigten Preisen.

Um die Besucher mit den Satzungsänderungen vertraut zu machen, werden größere Hinweisschilder an den Kirmeszugängen platziert und die Zahl der Ordner auf dem Gelände soll vorerst am Samstag- und Dienstagabend um zwei zusätzliche Kräfte erhöht werden.

Verkehrsregelungen

Am Freitagmorgen ab 6 Uhr werden die Umleitungsstrecken freigegeben. Gegen 8.30 Uhr, wenn der letzte Schulbus durchgefahren sei, werde dann die Kreuzung Lindenstraße/Loher Straße/Hagener Straße gesperrt und die Ampelanlage ausgeschaltet, erklärt Marco Heimhardt. Während auf dem Kirmesplatz der aufwendige Aufbau der Fahrgeschäfte bereits begonnen hat, werden die Schausteller auf der Lindenstraße ab Freitagmorgen aufbauen. Ab sieben Uhr tritt dort dann ein Fahrverbot in Kraft. „Ich appelliere an alle, die Halteverbote einzuhalten“, so Marco Heimhardt. Man werde versuchen, Halter von dort noch abgestellten Pkw schnell ausfindig zu machen. Gelinge das nicht, müsse gegebenenfalls abgeschleppt werden. „Das wollen wir natürlich möglichst vermeiden“, so Heimhardt.

Auf dem Kirmesplatz werden die Fahrgeschäfte bereits aufgebaut.
Auf dem Kirmesplatz werden die Fahrgeschäfte bereits aufgebaut. © WP | Hartmut Breyer

Eine Änderung betrifft die Flurstraße. Die wird zur Einbahnstraße und ist nur von der Feldstraße aus zu erreichen. Die Einfahrt von der Lindenstraße ist nicht möglich. „In den vergangenen Jahren sind Lkw dort reingefahren, weil das Navi ihnen angezeigt hat, dass man über die Rollmannstraße auf die Hagener Straße fahren kann“, erklärt Marco Heimhardt. Das ist allerdings nicht möglich, was zu größeren Problemen führte.

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Eine weitere Neuerung: „Wir werden drei zusätzliche Schwerbehindertenparkplätze im Bereich der Rosine beziehungsweise der Glocke an der Wilhelmstraße einrichten“, berichtet Heimhardt. Den bisherigen Schwerbehindertenparkplatz an der Lohernockenstraße werde es weiterhin geben, so dass nun vier Plätze bereit stünden.

Sonstiges

Um die Unsitte des Wildpinkelns einzudämmen wird es neben den WC-Standorten im Bereich Haus der Begegnung und am Kirmesplatz einen zusätzlichen Toilettenwagen am Friedhofsweg geben. „Und die Benutzung der Toiletten ist kostenfrei“, betont Marco Heimhardt.

Corona-Beschränkungen gibt es für die Voerder Kirmes nicht. Allerdings wird darum gebeten, an Engstellen auf Abstand zu achten. Nicht zuletzt stellen die Schausteller Hygienespender auf dem Kirmesgelände bereit.