Schwelm. Insgesamt leben derzeit fast 300 Flüchtlinge in Schwelm. Doch nicht alle davon kommen aus der Ukraine.

Es sind nun knapp vier Monate, in denen ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine herrscht. Vier Monate, in denen tausende von Menschen vor der Gewalt fliehen. Auch in Schwelm habe hunderte geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer bislang ein Zuhause gefunden. Derzeit befinden sich 226 ukrainische Flüchtlinge in der Kreisstadt, berichtet Hildegard Peters, Fachbereich Jugendamt und Soziales, in der jüngsten Sitzung des Integrationsrates.

Viele der Geflüchteten seien bei Privatpersonen untergekommen, so Peters weiter. In der Sammelunterkunft in der Kaiserstraße 69 sind zurzeit 13 Flüchtlinge untergebracht. „Viele sind auch schon wieder zurückgekehrt. Seit letzter Woche haben elf Personen die Unterkunft verlassen.“ Zudem werde mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die ukrainischen Familien sowie Einzelpersonen eigene Wohnungen finden, betont die Fachbereichsleiterin.

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Insgesamt steht die Kreisstadt mit einer Erfüllungsquote von 90,58 Prozent bezüglich der Aufnahme von Geflüchteten gut dar. Vorgegeben durch die Bezirksregierung Arnsberg, dass Schwelm 329 Flüchtlinge aufnimmt – diese Zahl bezieht sich indes auf alle geflüchteten Menschen – nicht lediglich auf Ukrainerinnen und Ukrainer. 396 Städte und Gemeinden aus Nordrhein-Westfalen sind verpflichtet, gemäß des Flüchtlingsaufnahmegesetzes ausländische Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen. Die Zuweisung erfolgt durch die Bezirksregierung und richtet sich nach einem sogenannten Verteilschlüssel, der alle Städte und Gemeinden gleichsam berücksichtigt. So leben im Moment 299 Flüchtlinge in Schwelm. „Wir hätten also theoretisch noch Platz für 30 weitere.“ Ein Blick auf die Verteilung der Ukrainer zeigt, dass der Stadt zuletzt 20 Menschen zugewiesen wurden. „Es läuft echt schleppend“, beklagt Peters. Denn vorbereitet sei Schwelm alle Male. Auch in der Sammelunterkunft in der Kaiserstraße ist nach wie vor genügend Platz, sagt die Fachbereichsleiterin. Und auch die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sei nach wie vor groß.

Sicherheit für Kinder und Frauen in der Schwelmer Unterkunft

Auf die Frage von Brigitte Gregor-Rauschtenberger (Grüne), wie es um die Sicherheit für Frauen und Kinder in der Unterkunft stehe, sagt Peters, dass es zum einen einen Sicherheitsdienst gebe, an den sich die Betroffenen jederzeit wenden können, aber auch der Fachbereich selbst stehe jederzeit zur Verfügung. „Außerdem haben alle Frauen mit ihren Kinder eigene Zimmer.“

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Hildegard Peters teilt ebenso mit, dass die ukrainischen Flüchtlinge sich seit dem 1. Juni beim Job Center melden können und künftige Verfahren darüber abgewickelt werden. Die Voraussetzung dafür sei, dass die Betroffenen einen sogenannten Aufenthaltstitel vorweisen können sowie in der Stadt erfasst sind. „Das ist im Moment bei einem Viertel der Menschen der Fall.“ In den Schwelmer Schulen und Kitas seien hingegen bislang nur wenige Kinder aufgenommen worden. „Sieben ukrainische Kinder gehen derzeit zur St. Marien Grundschule“, berichtet die Fachbereichsleiterin. Von den anderen Schulen habe man bislang keine Zahlen erhalten. „Es ist aber wirklich recht wenig.“