Ennepetal. Ein SEK ist am Samstag zu einem Campingplatz in Ennepetal ausgerückt. Ein Mann hatte vor der Polizei ein Messer herausgeholt und sich verschanzt.
Diesen Morgen werden die Besucher eines Campingplatzes in Ennepetal-Rüggeberg so schnell nicht vergessen. Früh am Samstagmorgen kommt plötzlich die Polizei vorbei. Kurze Zeit später evakuiert sie den Campingplatz. Vorsorglich, damit niemand verletzt wird.
Hintergrund ist ein anonymer Hinweis, den die Polizei nach ersten Angaben um kurz nach 7 Uhr morgens am Samstag bekommen hatte. Demnach hatte jemand einen Mann beobachtet, der betrunken Auto fährt. Sein Ziel sollte der Campingplatz sein. Dort gelingt es der Polizei, ihn zu stellen.
Allerdings zeigt der 58 Jahre alte Ennepetaler sich wenig einsichtig, geschweige denn kooperativ. Stattdessen holt er ein Messer heraus. Für die Polizei ist die Situation plötzlich sehr schwierig einzuschätzen. Will der Mann sie bedrohen? Holt er deswegen die Waffe heraus? Oder will er sich vielleicht sogar selbst etwas antun?
Polizei evakuiert Campingplatz
Noch bevor sich diese Fragen klären, zieht er sich in eine Gartenhütte auf dem Campingplatz zurück, verschanzt sich dort. Ob es seine eigene Hütte ist, ist unklar. „Er ist zumindest nicht eingebrochen, deshalb gehen wir davon aus, dass er berechtigen Zugang hatte“, erklärte Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr.
Weil eben auch unklar ist, wie sich die Situation weiter entwickelt, müssen alle anderen Bewohner des Campingplatzes diesen verlassen. Ein Bus der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) wird extra dafür geordert. Dort können die Betroffenen, darunter auch kleine Kinder, sich versorgen lassen. Um wie viele Personen es sich handelt, kann die Polizei am Samstagmorgen nicht sagen. Informationen der Redaktion zufolge soll es sich um knapp 40 Personen handeln.
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Der Bus fährt sie laut Sonja Wever schließlich von Einsatzort weg und hin zur Feuerwehr in Ennepetal-Rüggeberg, solange bis die Lage sich wieder entspannt hat. Die Polizei ruft ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zur Unterstützung. Das ist aber nicht sofort vor Ort. Stattdessen heißt es: Abwarten.
Mann fixiert und abgeführt
Als das SEK eintrifft, wird es plötzlich dynamisch, wie es von der Einsatzstelle aus heißt. Der Mann kommt aus der Hütte heraus. Ob freiwillig oder auf Aufforderung der Polizei, ist der Redaktion nicht bekannt. Pressesprecherin Wever bestätigt, dass der Ennepetaler dabei wieder das Messer in der Hand hält.
Er soll laut geschrien haben, das kann Wever aber nicht bestätigen. „Er hat das Messer freiwillig fallen lassen“, sagt sie. Die Polizei kann ihn schließlich fixieren und führt ihn ab. Wie stark alkoholisiert der Mann zum Zeitpunktes des Einsatzes noch war, lässt sich während des Einsatzes noch nicht sagen.
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„Der Mann ist in ein Krankenhaus gebracht worden zur psychologischen Untersuchung“, erklärt die Sprecherin. Noch vor Mittag ist der Einsatz beendet und die anderen Campingplatz-Bewohner können wieder zurückkehren. Verletzt wurde bei dem Einsatz laut Polizei niemand. Weitere Ermittlungen müssen in den kommenden Tagen die genauen Hintergründe des Vorfalls aufklären.