Gevelsberg. Nachdem die Polizei in Gevelsberg auf eine große Drogenplantage gestoßen ist, nennt sie weitere Details zum Fund und den verhafteten Männern.

Etwa 500 Marihuana-Pflanzen in einer fachkundig installierten Aufzuchtanlage – so liest sich die nüchterne Beschreibung dessen, worauf Ermittler am Donnerstagabend gegen 22 Uhr in Gevelsberg-Vogelsang gestoßen sind. Ort des Geschehens: Eine Lagerhalle. „Hinweise erhärteten sich, dass sich dort eine Drogenplantage befindet“, so die Polizeibehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises in einer Mitteilung am Freitagnachmittag.

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Umso besser für die Ermittler: Sie finden dort nicht nur die besagten Pflanzen, sondern auch gleich drei verdächtige Männer im Alter von 42, 28 und 24 Jahren. Allesamt polizeibekannt und nach bisherigen Erkenntnissen ohne einen festen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland. Auch darüber hinaus ist der Polizei nach eigenen Angaben kein Wohnsitz der Tatverdächtigen bekannt.

Lagerhalle Am Sinnerhoop

Die Ermittler nahmen die drei Tatverdächtigen vorläufig fest und brachten sie ins Polizeigewahrsam. Die Pflanzen und das Equipment beschlagnahmten sie. „Die Staatsanwaltschaft Hagen hat weiterhin Haftbefehle gegen die Tatverdächtigen beantragt, sie werden im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt“, erklärt die Polizei weiter. Die Ermittlungen dauern an.

Ein bis 15 Jahre Freiheitsstrafe

Die Haftbefehle, die die Staatsanwaltschaft gegen die drei Tatverdächtigen beantragt hat, sind nach Angaben von Staatsanwalt Michael Burggräf am Freitagnachmittag von einem Haftrichter erlassen worden. „Die Drei befinden sich auf dem Weg in Justizvollzugsanstalten“, erklärt er am Freitag auf Nachfrage der Redaktion.Sollten sie am Ende des Verfahrens verurteilt werden, könnte die Verdächtigen eine Freiheitsstrafe zwischen mindestens einem und 15 Jahren erwarten.

Wie die Ermittler überhaupt auf die Lagerhalle gekommen seien, wollte die Polizei auf Nachfrage der Redaktion am Freitag nicht verraten. Sonja Wever, Sprecherin der Kreispolizeibehörde, verwies auf ermittlungstaktische Gründe. Allerdings verriet sie, dass sich die Lagerhalle Am Sinnerhoop in Gevelsberg befinde. In diesem Bereich der Stadt sind vor allem Betriebe angesiedelt.

„Es handelt sich dabei um eine alleinstehende Lagerhalle, die keiner Firma gehört“, so die Sprecherin. Wer der Besitzer der Halle ist und wo genau sich diese befindet, hält Wever aber ebenfalls aus ermittlungstaktischen Gründen unter Verschluss. Auch die Staatsanwaltschaft Hagen schweigt sich diesbezüglich gegenüber der Redaktion aus.

Ausrüstung beschlagnahmt

Mehr kann Wever über die festgenommen Verdächtigen erzählen. Bei den drei Männern handele es sich um Albaner, die wegen verschiedener Delikte in der Vergangenheit schon bei der Polizei im näheren Umkreis in Erscheinung getreten seien. Die Rede ist ebenfalls von Drogen, aber auch vom Erschleichen von Leistungen zum Beispiel.

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Zu ihrer Festnahme am Donnerstagabend sei die Polizei aber nicht mit einem Sondereinsatzkommando angerückt. „Das waren unsere Kräfte mit Unterstützung aus Hagen“, erklärt Polizeisprecherin Wever. Staatsanwalt Michael Burggräf spricht von einer gelungenen Kooperationsleistung. Die Beamten hätten die Verdächtigen auf die Wache nach Ennepetal ins Gewahrsam gebracht.

Unter der beschlagnahmten Ausrüstung seien Lampen, Bewässerungstechnik und Lüftungsanlagen gewesen. „Alles, was man zur Herstellung von Marihuana braucht“, sagt Sonja Wever. Polizei und Staatsanwaltschaft möchten voraussichtlich am Montag weitere Details zur Drogenplantage Am Sinnerhoop in Gevelsberg bekanntgeben.