Schwelm. Die vielen Roma, die plötzlich kurz vor dem Schwelmer Krankenhaus campierten, sind wieder verschwunden. Das ist der Grund.

Ihre Ankunft erregte Aufsehen in der Stadt Schwelm. Mehrere dutzend Roma, die seit Ende März quasi an der Einfahrt zum Helios-Krankenhaus campierten, standen vom ersten Tag an unter Beobachtung, zumal die Stadt Schwelm bald deutlich machte: Sie dürfen auf dem Eckgrundstück überhaupt nicht campen. Nun sind sie nach etwas mehr als einem Monat wieder verschwunden.

+++ Schwelm: Roma müssen wieder verschwinden +++

Torsten Reuter, Mitarbeiter der Eigentümergesellschaft, der das Eckgrundstück an der Milsper Straße / Dr.-Moeller-Straße gehört, hatte im Gespräch mit dieser Zeitung damals mitgeteilt, dass das fahrende Volk auf ihn zugekommen sei mit der Frage, ob sie dort eine Zeit leben dürften, weil alle anderen Möglichkeiten für sie belegt waren. „Natürlich habe ich diesen Menschen geholfen“, sagt der Verwalter. So standen bald darauf zahlreichen Wohnwagen und Zugfahrzeuge mit französischen Kennzeichen auf eben diesem Grundstück.

Auf dem Präsentierteller

Das liegt direkt an der Ampelkreuzung, wo es von der ehemaligen B7 zum Schwelmer Krankenhaus abgeht, so dass das Roma-Camp quasi auf dem Präsentierteller für täglich tausende Autofahrer stattfand. Nach den Erfahrungen, die die Nachbarstädte Ennepetal und Gevelsberg während der vergangenen Jahre mit Roma gemacht hatte, blickten die Schwelmer wachen Auges auf das, was sich dort tat. Doch die Sorgen blieben unbegründet. Bis darauf, dass auf dem Grundstück, das noch nie aufgeräumt gewesen ist, etwas mehr Müll herumflog, hat es während ihrer Zeit in Schwelm keine einzige Beschwerde über die Roma gegeben.

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Sie hätten dennoch zur Abreise gezwungen werden müssen. Denn: Die Stadt Schwelm hat Torsten Reuter und den Eigentümern des Grundstücks untersagt, dies für Camping zu vermieten. „Es ist laut Flächennutzungsplan ausschließlich für landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen“, hieß es von Seiten der Stadt Schwelm dazu. Reuter hätte dafür zu sorgen, dass die Wohnwagen-Burg wieder verschwinde.

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Doch großer Zwang war überhaupt nicht notwendig, denn die Camping-Gemeinschaft zog von ganz allein wieder ab. Seit Ende April leerte sich der Platz nach und nach. Mittlerweile sind alle Roma weitergezogen.