Gevelsberg. Das Gitarrenfestival Gevelsberg ist hoch anerkannt und war für April angekündigt. Bis Donnerstag wurden mögliche Besucher im Unklaren gelassen.
International renommierte Musiker, ein Programm mit Meisterkonzerten, exklusive Unterrichtsstunden und hoch dotierte Wettbewerbe, alles in einer trotzdem familiären Atmosphäre – das Gitarrenfestival Gevelsberg ist in der Szene, aber auch für Interessierte darüber hinaus in aller Welt seit vielen Jahren ein Begriff.
Nach längerer Coronapause sollte die Veranstaltung 2022 ihr 20-jähriges Bestehen nachfeiern und dafür erstmals seit 2019 wieder stattfinden. Passend zum 40. Geburtstag der Städtischen Musikschule Gevelsberg, deren Leiterin Dagmar Tewes das Festival aus der Taufe gehoben hat und federführend organisiert.
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Den Auftakt kündigte die Stadt Gevelsberg offiziell für den Samstag, 9. April, an. Das war Ende Februar. Seitdem herrscht allerdings Unklarheit, ob das Gitarrenfestival tatsächlich stattfindet und falls ja, wie. Einen Interviewtermin mit Organisatorin Dagmar Tewes sagt die Stadt kurzfristig ab – mit dem Hinweis, dass die Veranstaltung ausfalle.
Absage kurz vor Festivalstart
Die angekündigte offizielle Absage aus dem Rathaus lag der Redaktion trotz mehrmaliger Nachfrage – zuletzt am Donnerstagmorgen – bis Donnerstagnachmittag nicht vor. Um 15 Uhr dann die Mitteilung: „Schweren Herzens hat sich die Stadt Gevelsberg entschlossen, das beliebte Internationale Gitarrenfestival in diesem Jahr nochmals zu verschieben. Die Rahmenbedingungen lassen vieles von dem, was das Gitarrenfestival Gevelsberg attraktiv und besonders macht, leider nicht zu. Übernachtungen und Bewirtung im Musikschulgebäude, welches die Offenheit und familiäre Atmosphäre des Festivals auszeichnet, können nicht angeboten werden.“
Kommentar: Kommunikation dem Gitarrenfestival Gevelsberg unwürdig
Und weiter: „Die Studenten haben ihr Studium in Präsenz noch nicht komplett wieder aufgenommen, demzufolge ist auch mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Musikhochschulen in NRW nicht zu rechnen. Die internationalen Künstler unterliegen den jeweiligen Corona-Regelungen ihres Landes, so dass auch hier die Auswahl eingeschränkt ist. All diese Gründe führen zu einem geplanten Neustart des dann 20. Internationalen Gitarrenfestivals in 2023.“
Ticketbestellungen und Termine
Wer sich bis dahin informieren wollte und im Internet über die Suchmaschine Google „Gitarrenfestival Gevelsberg“ eingab, landete schnell auf der entsprechenden Internetseite. Dort war bis Mittwochnachmittag noch zu lesen, dass die Veranstaltung vom 9. bis zum 14. April stattfindet. Sogar Eintrittskarten ließen sich über ein Online-Formular bestellen.
Nach einer Test-Bestellung der Redaktion kam folgende E-Mail mit dem Betreff „Zahlungsinformationen Kartenverkauft Gitarrenfestival Gevelsberg 2022“ (Anm. d. Red.: exakter Wortlaut der Mail) zurück: „Guten Tag, Vielen Dank für ihre Bestellung. Bitte Überweisen sie pro Konzert x € bzw. pro ermäßigter Karten y € an Stadtsparkasse Gevelsberg IBAN: BIC: Verwendungszeck (Bitte Unbedingt angeben): Nach eingegangener Zahlung erhalten sie die Karten innerhalb von 5-7 Tage bei Ihnen sein.“ Die Schreibfehler stammen nicht von der Redaktion.
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Am Donnerstag war das Bestellformular auf der Internetseite nicht mehr verfügbar. Auch ist der Termin verschwunden. Stattdessen der Hinweis: „Ein neuer Termin folgt“. Die Termine für Anreise, Abreise, die drei Meisterkonzerte und das Finale des internationalen Wettbewerbs zwischen dem 9. und dem 14. April waren am Donnerstagmittag aber noch einsehbar.
In Jahresmagazin beworben
Im Jahresmagazin 2022, das die a.v.t. GmbH aus Hagen in Kooperation mit der Stadt Gevelsberg herausgibt, war das Gitarrenfestival ebenfalls für April angekündigt. Dabei blickt Organisatorin Dagmar Tewes auf die vergangenen Jahre der Veranstaltung zurück, nennt 141 Konzerte mit 190 Künstlern aus 35 Ländern der Erde als wichtige Kennzahlen.
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Mehr als 11.000 Festivalbesucher seien gezählt worden. 30 bis 40 talentierte Nachwuchsgitarristen würden im Zuge des Festivals unterrichtet, die sich schließlich in einem eigenen Wettbewerb messen würden. Als ersten Preis stifte ein namhafter Gitarrenbauer ein wertvolles Instrument, das zwischen 4000 und 5000 Euro koste, steht es weiter in der Veröffentlichung.