Gevelsberg. Gevelsberg: Im Kruiner Tunnel kommt es für Radfahrer und Fußgänger immer wieder zu gefährlichen Situationen
Die Idee ist nicht neu, und doch könnte sie für Gevelsberg zu diesem Zeitpunkt gerade richtig sein. Zumindest aus der Sicht des Fachforums Radverkehr. Der Vorsitzende Georg Schäfer sagt, „dass es im Kruiner Tunnel für Radfahrer und Fußgänger immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt.“ Er schlägt vor, eine Umfahrung zu schaffen: durch den anderen Tunnel, der nur wenige Meter entfernt, von der Kölner Straße aus kaum zu sehen ist, aber eine entscheidende Rolle spielen könnte.
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Die Situation für Radfahrer im Stadtgebiet sei in den vergangenen Jahren immer mehr verbessert worden, sagt Georg Schäfer. Auch der neue Radweg, der Gevelsberg und Schwelm zukünftig verbinden wird und die Anbindung an die Nordbahntrasse schafft (wir berichteten), sei ein wichtiger und guter Schritt. Damit zufrieden geben möchte sich das Fachforum aber nicht. „Wir sehen uns als Lobbyisten für die Radfahrer“, sagt Schäfer. Man wolle immer wieder Impulse geben, auf Probleme im Radwegenetz hinweisen. Er schlägt vor: „Der Kruiner-Tunnel könnte das nächste Radwege-Projekt werden, das die Stadt angehen könnte.“ Und in diesem Zusammenhang könnte auch ein neuer Radweg zwischen Gevelsberg und Ennepetal geschaffen werden. Das Thema sei schon einmal Ende der 90er Jahre aufgekommen.
Gefährliche Begegnungen
Schäfer erklärt, dass damals ein Radweg entlang der Ennepe im Gespräch gewesen sei. Ziel sei es gewesen, den Radverkehr von der Kölner Straße zu bekommen. Auch heute noch, 20 Jahre später, sei das Thema aus Sicht des Radforums aktuell. Seit Jahren macht die Initiative auf Schwierigkeiten aufmerksam. Auch wenn es einige Verbesserungen gegeben habe, gefährlich sei die Straße noch immer. Die Lösung könnte ein neuer Radweg abseits der vielbefahrenen Hauptstraße werden. Landschaftlich attraktiv sei dieser auch und könnte wichtige Punkte ohne große Steigungen verbinden: das Haus Ennepetal, die Kluterthöhle in die eine Richtung und die Gevelsberger Innenstadt in die andere Richtung. Zu einer Umsetzung der Pläne kam es nie.
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Dem Fachforum geht es bei der Wiederbelebung der Idee vor allem um den Sicherheitsaspekt – nicht nur auf der Kölner Straße, sondern auch im Kruiner Tunnel selbst. „Wer mit dem Rad aus Ennepetal in Richtung Gevelsberg durch den Kruiner Tunnel fährt, weiß nicht, ob einem einer entgegen kommt“, erklärt Schäfer und zeigt auf die Absperrung vor dem Radweg. Man fahre nicht mehr auf den Tunnel zu, sondern komme von der Seite, ohne Einsicht in den Tunnel. Schäfer glaubt, dass dieser Gitterzaun etwas mit der Zufahrt zum Parkplatz zu tun hat. Der Weg beginnt direkt neben dem Tunneleingang auf Ennepetaler Seite und führt hoch ins Waldgebiet. Georg Schäfer glaubt, „dass der Zaun die Autos schützen soll, die hier eigentlich nicht langfahren dürfen. “ Der Parkplatz sei seiner Meinung nach nicht offiziell und die Durchfahrt nur für Anlieger. Und davon gebe es kaum welche.
Viele Radfahrer unterwegs
Der Tunnel sei aber nicht nur schwer einzusehen, sondern auch zu eng für den sich begegnenden Radverkehr. Noch ein Grund, warum das Fachforum den Radverkehr aus dem Tunnel lenken möchte – und zwar in den anderen Tunnel. Dieser liegt etwas tiefer als der Kruiner Tunnel und wurde 1848 als Durchlass für die Ennepe gebaut. Damals habe es auch Schleifkotten gegeben, die mit dem Wasser angetrieben worden seien, erklärt der Gevelsberger. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Mittlerweile habe der RVR in den nicht mehr genutzten Tunnel Abwasserrohre gelegt, hin und wieder staue sich dort das Wasser der Ennepe.
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Von der Durchfahrtshöhe würde es passen, auch die Wegeführung in den etwas abseits gelegenen Tunnel sei gut möglich und würde unter der Landesstraße her führen, durch eine Unterführung in den Tunnel. An dieser Stelle kommen die Radwege-Pläne von damals ins Spiel. Schäfer erklärt, dass es nach Berichten von Zeitzeugen in den 60er Jahren einen Weg entlang der Ennepe gegeben haben soll. „Die Einstiege auf beiden Seiten sind heute noch deutlich zu erkennen.“ Einer befindet sich wenige Meter vom Tunnel entfernt. Geklärt werde müsse, was mit dem Wasser passiert, das sich immer wieder in dem stillgelegten Tunnel sammelt, Schäfer ist sich sicher, dass sich eine Lösung finden könnte.
Er möchte die Diskussion über diesen möglichen Radweg anstoßen, weil eine Entschärfung der Verkehrssituation am Kruiner Tunnel einen großen Nutzen für den Alltagsradverkehr bringe. Auch im Regionalen Radwegenetz der Metropole Ruhr werde die Passage Kruiner Tunnel als verbesserungsbedürftig eingestuft. „Es ist Zeit, das Thema wieder aufzugreifen“, sagt Schäfer.