Gevelsberg. Auf den Straßen der Gevelsberger Innenstadt wird sich einiges ändern. Der Verkehr soll ganz neu geordnet werden. Das ist der Stand der Planungen.
Die Verkehrsführung in der Innenstadt wird sich in den kommenden Jahren massiv ändern. Es soll zwei neue Kreisverkehre geben: an den Kreuzungen an der Mauerstraße und an der Gartenstraße. Der Kreisel an der Königsburg wird komplett neu gestaltet, auf der bisherigen Einbahnstraße Wasserstraße wird es Begegnungsverkehr geben und auch die Wittener Straße und Mittelstraße werden nicht mehr so sein wie jetzt. Die Umsetzung des umfassenden Konzeptes, das im Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept beschlossen wurde, wird Jahre dauern. Der Startschuss ist aber bereits gefallen.
Zum Hintergrund
„Die aktuelle Verkehrssituation führt dazu, dass besonders der Durchgangsverkehr die zentralen Innenstadtbereiche stark belastet“, erklärt Björn Remer, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Umwelt bei der Stadt Gevelsberg die Überlegungen, eine neue Verkehrsführung auf den Weg zu bringen. Mit dem Verkehrskonzept setzt sich die Stadt außerdem das Ziel, verschiedene Bereiche im Zentrum miteinander zu verbinden und gleichzeitig den Verkehrsfluss und die Erreichbarkeit des Zentrums zu verbessern. Herzstück ist die Wasserstraße, die nicht mehr Einbahnstraße sein soll. Um das zu erreichen, müssen im unteren und oberen Bereich ebenfalls die Knotenpunkte neu gestaltet werden. Auch wenn die Entwurfsplanungen schon laufen: Mit dem Start der baulichen Maßnahmen ist erst in einigen Jahren zu rechnen. Die erste Maßnahme wird wohl der Bau des Kreisel Mauerstraße sein. Das ist auch ohne eine Vollsperrung des Bereichs möglich.
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Kreisverkehr Mauerstraße
Dort, wo jetzt die Ampelanlage an der Kreuzung Mauer-, Wasser- und Milsper Straße (nach dem Engelberttunnel in Richtung Stadtmitte) ist, wird es zukünftig einen Kreisverkehr geben. Wie der zuständige Fachbereichsleiter Björn Remer erklärt, wurden mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW nun weitere Details verabredet. Der Tunnel ist etwa 540 Meter lang. Eine ebenso lange Strecke sollen aus Sicht des Landesbetriebs die Autofahrer nach der Tunnelausfahrt zurücklegen, ehe sie am neuen Kreisel ankommen. „Das ist notwendig, damit im Fall einer Havarie alle Fahrzeuge aus dem Tunnel schnell Platz auf der Straße finden“, erklärt Björn Remer die Forderung von Straßen NRW. Doch so viel Platz ist nicht vorhanden. Der Kompromiss: Zusätzlich zum Kreisverkehr wird es eine Ampelanlage geben, die bei Bedarf den Zu- und Abfluss regeln kann. Auch so könne der Tunnel im Notfall schnell geräumt werden.
Kreuzung Wasserstraße, Hagener Straße und untere Mittelstraße
Wer zukünftig nach dem neuen Kreisel an der Mauerstraße weiter auf der Wasserstraße Richtung Innenstadt fährt, kann bislang auf Höhe der Fußgängerzone rechts in die untere Mittelstraße in Richtung Sparkasse einbiegen. Das soll zukünftig nur noch für den Bus- und Radverkehr möglich sein. Beide Fahrtrichtungen in diesem Kreuzungsbereich sind von dieser Neuregelung betroffen. Das sei notwendig, um den Verkehrsfluss im weiteren Verlauf der Wasserstraße nicht zu überlasten, erklärt Remer. Geklärt werden muss, wie der Autoverkehr stattdessen in Richtung Sparkasse gelangen kann. Ein möglicher Zugang wäre im Abschnitt der Kreuzung Kölner Straße/Hagener Straße, Einmündung Mittelstraße. Die Entwurfsplanung an ein Ingenieurbüro wurde bereits im Spätsommer 2021 vergeben. Planentwürfe seien der Verwaltung jedoch noch nicht vorgestellt worden, da sich das Büro zunächst auf das drängendere Projekt Radweg entlang der Neuenlander Straße – mit dem es ebenfalls beauftragt ist – konzentriere, teilt Remer mit.
Kreisverkehr Gartenstraße
Weiter oberhalb der Wasserstraße, in Höhe Gartenstraße und Großer Markt, ist der nächste Kreisverkehr geplant. Simulationen haben ergeben, dass der Kreisverkehr nur dann funktioniert, wenn es im Bereich der Sparkasse keinen Zuflussverkehr gibt. Beim Verkehrskonzept müssen alle Knotenpunkte in Verbindung gesetzt werden. Viele Überlegungen standen im Raum, letztlich wird es wohl ein normaler Kreisverkehr sein, der den Verkehr in Richtung Wittener Straße, Königsburg, Gartenstraße, Großer Markt und Mauerstraße führen wird.
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Kreisverkehr Königsburg
Da der bisherige Entwurf zur innerstädtischen Verkehrsführung besonders im Bereich Königsburg bis Gartenstraße eine sehr groß dimensionierte Verkehrsfläche (zum Teil vierspurig) vorsieht und der nicht motorisierte Verkehr nur unzureichend Berücksichtigung findet, wurde ein Verkehrsplanungsbüro aus Bochum beauftragt, weitere Varianten und Modifikationen zu prüfen. Zielsetzung ist, die Straßenfläche im oben genannten Bereich um eine Fahrspur zu reduzieren. Björn Remer kündigt an: „Soweit Ergebnisse vorliegen und hierzu eine modifizierte Simulation erstellt wurde, erfolgt eine Vorstellung im zuständigen Fachausschuss.“ Fest steht, dass der Kreisverkehr nach derzeitigem Planungsstand zu viel Platz braucht und aus städtebaulicher wenig attraktiv ist.
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Wittener Straße
Auch hier soll der Verkehrsfluss und die Straßengestaltung verändert werden. Bis zum Kaufland-Parkhaus soll die Wittener Straße in beide Richtungen befahrbar sein. Danach geht es aber nicht nur im Einbahnstraßenverkehr weiter, sondern wohl auch einspurig. Außerdem soll es an der Ecke Rupprechthaus, für den Autoverkehr nicht mehr möglich sein, geradeaus zu fahren.