Ennepetal. Bei der Planung des Sportparks, der in Ennepetal entstehen soll, dürfen Kinder und Jugendliche als spätere Nutzer ausgiebig mitwirken.
Befragungen per App, Gruppenbefragungen mit Vertretern der Schulen und Kinder- und Jugendgruppen sowie ein Beteiligungsworkshop: Bei der Planung des Sportparks für Kinder und Jugendliche an der Vilvoorder Straße soll die Zielgruppe auf vielfältige Weise einbezogen werden. Das sieht der Zeitplan der Stadtverwaltung vor, der dem Jugendhilfeausschuss in der Sitzung am Mittwoch, 27. Januar (17.15 Uhr Haus Ennepetal), vorgestellt wird.
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Im vergangenen Jahr hatte der Ausschuss auf Antrag der FDP beschlossen, die Fläche an der Windecke zu einem Sportpark für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auszubauen. Für das laufende Jahr stehen 20.000 Euro und für das kommende Jahr 130.000 Euro an Haushaltsmitteln zur Verfügung. Der Beschluss hatte auch beinhaltet, dass Eltern, Kinder und Jugendliche im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens an der Planung mitwirken sollen.
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Inzwischen hat der Fachbereich Jugend, Soziales und Bildung ein entsprechendes Konzept mitsamt Zeitplan ausgearbeitet. Als Zielgruppe werden Kinder und Jugendliche aus Ennepetal im Alter von 10 bis 21 Jahren definiert. Möglichst viele von ihnen sollen im Rahmen des Beteiligungsverfahrens angesprochen werden, um Ideen und Bedarfe zu ermitteln. Gemeinsam mit der Verwaltung soll die Planung und Umsetzung dann auf Grundlage dieser Ergebnisse durchgeführt werden. Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:
Befragung per App
„Da Kinder und Jugendliche viel und gerne digital unterwegs sind, sollen sie sich mit ihrem gern genutzten Medium, dem Handy, beteiligen können“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Daher solle die Beteiligungs-App „Snippet“ eingesetzt werden, eine Web-App für Kommunen und Schulen, die intuitiv durch Wischen und anderer Gesten genutzt werden kann. Es muss keine neue App installiert werden, so dass auch Kinder, deren Eltern keinen Zugang zu PC oder Laptop haben, per Handy teilnehmen können. Um eine möglichst große Teilnahme zu erreichen, müsse das Verfahren gut beworben werden. Das solle mit Postkarten und Plakaten geschehen, die einen QR-Code enthalten, über den die Kinder und Jugendlichen direkt zur App gelangen. Außerdem sollen Facebook, Instagram und E-Mail-Verteiler genutzt werden und in den Schulen über das Projekt informiert werden.
Folgendes soll über die App abgefragt werden: Persönliche Daten (Alter, Wohnort/Stadtteil, Schule), Nutzung des Bolzplatzes (Tageszeit, Dauer, mit wem?), Wünsche für den Bolzplatz, Interesse an Sport (Sportarten, Bewegungsangebote, Vereinszugehörigkeit), Ideen und Bedarfe für einen neuen Sportpark, Nutzungswünsche (Tageszeiten, Dauer, Aufenthaltsmöglichkeiten etc.), Interesse an Planungsworkshops zum neuen Sportpark, Namensgebung sowie freie Wünsche, Ideen, Anregungen etc.
Gruppenbefragung
Nach der Auswertung der App-Umfrage soll sich die Befragung bestimmter Gruppen anschließen. Einbezogen werden sollen die Klassensprecherinnen und Klassensprecher jeder weiterführenden Schule sowie Kinder- und Jugendgruppen der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Die Befragung soll auf den Ergebnissen der App-Befragung sowie vorab geführten Klassengesprächen beziehungsweise Kinder- und Jugendgruppengesprächen über den neuen Sportpark aufbauen. Ziel sei es, in den Gesprächen ein möglichst umfassendes Bild der Wünsche der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen näher erläutert zu bekommen und gegebenenfalls Rückfragen stellen zu können, heißt es in dem Konzept. Außerdem könnten erste Ideen zu einem Entwurf besprochen werden.
Beteiligungsworkshop
Die Entwürfe zum neuen Spiel- und Sportpark sollen anschließend der Öffentlichkeit in einem Beteiligungsworkshop vorgestellt werden. Alle Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene sollen dabei noch einmal ihre Meinungen und Ideen einbringen, die Entwürfe können diskutiert und erweitert werden.
Jugendhilfeausschuss tagt am 26. Januar
Das Beteiligungsverfahren bei der Planung des Sportparks ist Thema in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses, der am Mittwoch, 26. Januar, ab 17.15 Uhr im Haus Ennepetal tagt.Auf der Tagesordnung steht zudem die Vorstellung der wesentlichen Ergebnisse aus der Prüfung der Gemeindeprüfungsanstalt NRW im Bereich „Hilfe zur Erziehung“ der Stadt Ennepetal. Weitere Themen sind die Richtlinien zur Förderung von Kindern in Kindertagespflege, die Erhöhung der Aufwandsentschädigung für Erziehungskräfte in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie Ausführungen des Allgemeinen Sozialen Dienstes über „Die sozialpädagogische Diagnose“.Aufgrund der Corona-Pandemie ist für Besucher/innen eine Anmeldung erforderlich: bei Yasemin Mola, ymola@ennepetal.de, 02333/979-141, oder Kerstin Wülfing, kwuelfing@ennepetal.de, 02333/979-221.
„Ob ein Ergebnis an diesem Tag festgelegt werden kann oder es zu einem weiteren Abstimmungsprozess kommt, bleibt offen“, erklärt die Verwaltung. „Eine Abstimmung könnte erneut digital erfolgen. Dazu würde ein QR-Code veröffentlicht, der zu den einzelnen Vorschlägen führt und über die abgestimmt werden soll.“
Vorstellung
Sofern sich in den Workshops jungen Menschen finden, sollen diese die Ergebnisse im Jugendhilfeausschuss selbst präsentieren und bei dem entsprechenden Beschluss dabei sein. Die Verwaltung sieht vor, die Kinder und Jugendlichen auch zu später folgenden Sitzungen und gegebenenfalls zu weiteren Ausschüssen, die für den Umsetzungsprozess entscheidend sind, einzuladen, damit sie ihren Entwurf vorstellen können.
Zeitplan
Die Befragung per App ist für den März dieses Jahres vorgesehen. Für Mai plant die Verwaltung die Gruppenbefragung. Nach den Sommerferien, im September, soll der Beteiligungsworkshop stattfinden. Und im Oktober 2022 könnte schließlich die Vorstellung erfolgen. Die bauliche Umsetzung ist für das Jahr 2023 eingeplant. Zur Eröffnung soll dann auch ein kleines Fest mit allen Beteiligten und Interessierten stattfinden.