Ennepetal. Sportarten wie Klettern, Skaten oder BMX-Fahren könnten bald an der Vilvoorder Straße möglich sein. 150.000 Euro sollen dafür eingeplant werden.

Der Spiel- und Bolzplatz an der Vilvoorder Straße soll nach dem Willen des Jugendhilfeausschusses ausgebaut werden. Entsprechende Mittel in Höhe von 150.000 Euro sollen im Haushalt 2022 bereit gestellt werden. Das Gremium modifizierte den von der Stadtverwaltung vorgelegten Beschlussvorschlag, den Bereich zu einem „Spiel- und Sportpark für Jugendliche“ auszubauen, um die Zielgruppe der Kinder.

Das Vorhaben geht auf einen Antrag der FDP-Fraktion zurück (wir berichteten). Demnach sollte das Fußballfeld mit Schotter-/Rasenbelag, gegebenenfalls auch Kunstrasen saniert und die veralteten Tore ersetzt werden (Letzteres ist inzwischen geschehen, d. Red.). Darüber hinaus sollten ein Basketballfeld angelegt und die bestehenden Tischtennisplatten bei Bedarf saniert werden. Zudem solle die darüber hinaus gehende Fläche von etwa 4000 Quadratmetern für Breitensportarten, mobile Sportgeräte und weiteren Hobbybetrieb – beispielsweise einen dauerhaften Geländeparcours für Radsport – nutzbar gemacht werden.

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Aktuell befinden sich an der Vilvoorder Straße/Windecke Fußballtore, zwei Tischtennisplatten und die mobile Pumptrack-Anlage, die der Kinder- und Jugendbereich der Stadt angeschafft hatte. In einem Spiel- und Sportpark würde vorwiegend jugendlichen Besuchern ein breites Sportangebot geboten, erklärte die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage. Je nach Ausgestaltung kämen Kletterer, Skater, BMX-Radfahrer, Turner und andere Fitnessbegeisterte auf ihre Kosten. Outdoor-Bewegung habe zunehmend im Leben nicht nur von jungen Menschen einen hohen Stellenwert, der Übergang von spielerischer zu sportlicher Aktivität sei fließend. In öffentlichen Parks finde man vielerorts Möglichkeiten zum Outdoor-Sport. „Diesem sinnvollen Trend sollte sich die Stadt Ennepetal nicht verschließen“, heißt es von Seiten der Verwaltung. „Der Standort scheint aus hiesiger Sicht prädestiniert für jugendliche Sportbegeisterte.“ Er sei für viele Bürger Ausgangspunkt zum Joggen oder Spazierengehen, es gebe kaum Anwohner, die sich durch die Geräuschkulisse gestört fühlen könnten, zudem sei der Platz mit dem ÖPNV und dem Fahrrad gut zu erreichen. Zudem werde er bereits jetzt von sportbegeisterten Kindern und Jugendlichen aus dem ganzen Stadtgebiet angenommen.

Spielplatzkonzept in Arbeit

Im Jugendhilfeausschuss wandte Charline Zwick (CDU) ein, ob es sinnvoll sei, mit einem Beschluss zum Ausbau des Platzes an der Vilvoorder Straße bereits einen Pflock einzuschlagen, obwohl das beauftragte Spielplatzkonzept noch erarbeitet wird.

Von Seiten der Stadtverwaltung hieß es, dass die Beschlussvorlage im Prinzip das Konzept für den Bereich Voerde-Nord beinhalte. Das Spielplatzkonzept, dass das gesamte Stadtgebiet in den Blick nehmen soll, werden voraussichtlich im Herbst 2022 vorgelegt.

Der Ausschuss folgte dem schließlich und sprach sich für den Ausbau des Spiel- und Bolzplatzes aus.

Der Jugendhilfeausschuss begrüßte einen Ausbau grundsätzlich. Die Fläche würde aber auch von Kindern genutzt, deren Wünsche sollten bei der Planung daher mit berücksichtigt werden, hieß es aus den Reihen der Mitglieder. Daher wurde der Beschluss schließlich weiter gefasst. Die Verwaltung hatte darauf verwiesen, dass jüngere Kinder durch den Spielplatz an der Hinnenberger Straße und den Spielhof der Grundschule Voerde versorgt würden.

Behindertengerechte Gestaltung

An der Ausgestaltung des Spiel- und Bolzplatzes Vilvoorder Straße sollen Eltern, Kinder und Jugendliche im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens mitwirken. Bei der Planung ist eine behindertengerechte Gestaltung zu berücksichtigen, hieß es im letztlich gefassten Beschluss.

Den inklusiven Ansatz hatte der Ausschuss bereits zuvor bei der Beratung über einen Antrag der Jusos thematisiert. Die Nachwuchsorganisation der SPD hatte beantragt, dass in Zukunft Spielplätze behindertengerecht gestaltet werden. Die Verwaltung wies in ihrer Beschlussvorlage darauf hin, dass dies gesetzlich durch das im Juni 2021 in Kraft getretene Kinder- und Jugendstärkungsgesetz und das SGB VIII ohnehin vorgegeben sei. Die Teilhabeberechtigung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen solle im zu erstellenden Spielplatzkonzept der Stadt fest verankert und zukünftig bei jeder Neugestaltung und jedem Neubau eines Spielplatzes mit in die Planung einbezogen werden. Dem folgte der Jugendhilfeausschuss einstimmig.