Ennepetal. . Voerder Straße: 80 Pflegeplätze, weitere Wohneinheiten und ansprechende Nutzung im Erdgeschoss

Er ist ein riesiger, grauer Klotz mitten in der Innenstadt, Steine haben sich beim Treppenaufgang gelöst, der Briefkastendeckel hängt herunter. Seit mehr als sechs Jahren steht das ehemalige Seniorenheim an der Voerder Straße leer und verfällt Stück für Stück. Nach dem langen Stillstand tut sich nun endlich etwas. Der Eigentümer der Immobilie hat die Verwaltung darüber informiert, dass er das Gebäude abreißen und an selber Stelle neu bauen möchte. Die Korian-Gruppe will ein „zeitgemäßes Seniorenpflegezentrum mit 80 Langzeitpflegeplätzen und einigen Wohneinheiten im Bereich Service-Wohnen im Staffelgeschoss errichten.“

So wird es in dem Schreiben des beauftragten Planungsbüros aus Wuppertal formuliert, in dem an die Stadt ein Antrag auf einen Aufstellungsbeschluss gestellt wird. Denn: Die derzeitigen Festsetzungen des gültigen Bebauungsplanes mit Blick auf Baugrenzen, Grundflächenzahl und Geschossflächenzahl müssen angepasst werden. Da der Bereich schon bebaut ist, schlägt die Verwaltung ein beschleunigtes Verfahren vor. Der Baumaßnahme selbst, steht die Verwaltung positiv gegenüber, wie in der Ausschussvorlage an den Stadtentwicklungsausschuss deutlich wird.

© Carmen Thomaschewski

Aufwertung durch Belebung

In der Vorlage heißt es: „Der Leerstand in zentraler Lage prägt seit Jahren im negativen Sinn das Stadtbild.“ Die Aufwertung und Belebung durch einen Neubau für ein attraktiveres Erscheinungsbild am Stadteingang in zwischen Innenstadt und Heilenbecke-Center werde seitens der Stadtverwaltung begrüßt. Auf dem Grundstück ist der Bau eines fünfgeschossigen Gebäudes, inklusive Staffelgeschoss geplant. Der notwendige Platzbedarf soll durch eine Tiefgarage geschaffen werden. Positiv bewertet wird auch die günstige Lage für den öffentlichen Nahverkehr. Eine Haltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe.

Für die Stadtverwaltung steht fest: „Aus städtebaulicher Sicht ist es wichtig, vor allem auch in der Erdgeschosszone eine ansprechende Nutzung zu realisieren.“ Das neue Seniorenzentrum habe eine priorisierende Lage für ältere Menschen, Pflegepersonal und Besucher. „Die gute Erreichbarkeit der Ennepetaler Innenstadt spricht für eine Entwicklung des Standortes.“

Lange Zeit war aber nichts passiert. Vor etwa vier Jahren wurde mit einem großen Banner an dem Gebäude geworben. „Mitten ins Herz - Vielseitiges Gebäude im Zentrum zu verkaufen“ stand dort geschrieben. Irgendwann waren die Zeilen wieder verschwunden. Zurzeit der Flüchtlingswelle gab es noch Überlegungen, das Gebäude zu nutzen, die Sanierung wäre aber zu kostenintensiv gewesen. „Nicht mehr zeitgemäße Räume und Standards“, so bewertet die Eigentümergruppe die Immobilie und plant deshalb einen Neubau.