Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Kreisverwaltung teilt mit, dass montags keine aktuellen Inzidenzen mehr veröffentlicht werden. Virus befällt eine Einrichtung nach der anderen.

Die Inzidenzen gehen im Ennepe-Ruhr-Kreis durch die Decke, die Krankenhäuser füllen sich stetig, in immer mehr Einrichtungen gibt es Ausbrüche und nachdem die Seuche im Sommer ein wenig in den Hintergrund gerückt war, existiert aktuell kein Thema, das die Menschen mehr beschäftigt, als: Corona. Corona. Corona. Ausgerechnet jetzt kündigt der Ennepe-Ruhr-Kreis an, montags keine dezidierten Zahlen zur Pandemielage mehr zu veröffentlichen. Unter anderem teilt das Gesundheitsamt der Öffentlichkeit keinen Inzidenzwert mehr zu Wochenbeginn mit. Grund: Die Mitarbeiter, die sich sonntags damit beschäftigen, sollen entlastet werden.

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Bislang sah die viel beachtete Statistik neben der Sieben-Tage-Inzidenz auch die absoluten Zahlen für den Kreis, seine neun Städte, die Gesundeten, die Auflistung nach Altersgruppen und so weiter vor. Das ist nun vorbei. Die aktuelle Meldung beginnt wie folgt: „Die 51 Patienten, die im Ennepe-Ruhr-Kreis mit einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung sind, die Tatsache, dass nrw-weit jedes zehnte betreibbare Intensivbett mit Corona-Patienten belegt ist und eine Aufzählung der von Ausbrüchen betroffenen Einrichtungen – dies sind die wichtigsten Zahlen und Fakten, die die Kreisverwaltung am Montag in ihrer täglichen Presseinformation zur Pandemielage nennt. Erstmals seit Beginn der regelmäßigen Corona Berichterstattung finden sich in den Zeilen keine Werte zu aktuell und gesamt Infizierten sowie Genesen auf Kreis- und Stadtebene.“

Mitarbeiter-Schutz ist Grund

Zur Begründung, diesen Service am Bürger rückgängig zu machen, teilt Ingo Niemann, Pressesprecher der Kreisverwaltung mit: „Wir müssen mitten in der gerade rollenden vierten Welle Ressourcen bündeln. Jeden Sonntag haben sich zwei Mitarbeiter des Gesundheitsamts mit diesen Statistiken beschäftigt. Wir haben uns dazu entschieden, dies zu sparen.“ Bei der Pflege der Statistik sei es nicht mit einem Knopfdruck getan nach mehr als 21 Monaten Dauereinsatz solle nun auch die beiden Mitarbeiter geschützt werden, die stets mit dieser Aufgabe betraut waren.

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Die Zahlen bereiteten die Mitarbeiter dabei allerdings nicht nur für die Öffentlichkeit auf, sondern sendeten diese stets auch ans NRW-Landeszentrum Gesundheit. Damit ist nun Schluss und der Kreis ist mit diesem Daten-Loch zu Wochenbeginn nicht allein. Zahlreiche andere Kreise und kreisfreie Städte verfahren bereits seit vielen Monaten so. Die Vorgehensweise orientiere sich am Infektionsschutzgesetz. „Danach gilt: Daten zu meldepflichtigen Krankheiten und Nachweise von Krankheitserregern werden spätestens am folgenden Arbeitstag der zuständigen Landesbehörde sowie von dort dem Robert Koch-Institut übermittelt“, teilt Ingo Niemann mit. Der EN-Kreis tue mit den neuen Vorgehen dieser Anforderung genüge.